Das Ende des Zufalls - Wie Big Data uns und unser Leben vorhersagbar macht (German Edition)
Googles „Glass“, das Brillenprojekt, bei dem eine Reihe wesentlicher Funktionen aus dem Handy in eine Hightech-Brille verlagert werden.
Die Ego-Welt der Selbstvermesser
Nike+
• Nike+ Running: Aufzeichnung von Distanz, Geschwindigkeit und Zeit. Laufstrecke kann über Facebook beziehungsweise Nikeplus.com synchronisiert und geteilt werden.
• Nike+ Fuelband: Messung per Schritt- und Kalorienzähler, visualisiert Tagesaktivitätskurve, unterstützt individuell gesetzte Aktivitätsziele.
• Nike+ Basketball: Sensoren in Turnschuhen messen Schritte, Sprünge, Schnelligkeit und leiten Daten an App weiter.
• Nike+ Kinect Training: „Personal Trainer“ für Xbox 360 mit Bewegungserfassung und Echtzeit-Feedback.
Up by Jawbone
App in Verbindung mit Armband, misst Schlafrhythmus, Schritte, Kalorienverbrauch.
Ernährungsgewohnheiten werden per Foto-App dokumentiert und mit angeschlossener Nährwertdatenbank analysiert. „Mood Tracking“ analysiert Zusammenhang aus Ernährung, Schlaf, Bewegung und subjektiver Stimmung, „Smart Alarm“ weckt zum idealen Zeitpunkt der Schlafkurve und „Idle Alert“ erinnert nach zu langer Ruhephase an regelmäßige Bewegung.
Zeo Sleep Manager
App in Verbindung mit Stirnband zur Verbesserung der Schlafqualität. Sensoren im Stirnband messen Gehirnaktivität, Muskelspannung und Augenbewegungen während des Schlafs zur Erstellung einer Schlafkurve und leiten Daten an Smartphone-App weiter. Ein Schlaftagebuch auf Zeo-Website soll bei Analyse von Schlafproblemen helfen.
Fitbit
• Zip : Kabelloser Aktivitäts-Tracker misst Schritte, zurückgelegte Entfernung, Kalorien, synchronisiert diese Werte mit Computer beziehungsweise Smartphone, hilft beim Erreichen individuell gesteckter Ziele.
• One : Wie Zip, zusätzlich kabelloser Schlaf-Tracker. Zeichnet Schlafzyklus zur Verbesserung der Schlafqualität auf.
• Aria : Intelligente WLAN-Waage berechnet Gewicht, Body-Mass-Index (BMI) und Körperfettanteil, hilft beim Erreichen persönlicher Zielgewichte durch Aufzeichnung von Ernährungsgewohnheiten und Trainingseinheiten auf fitbit-Website.
Runtastic
Brustgurt, Uhr oder Armband misst Schritte, Kalorien, Puls und Geschwindigkeit und ermöglicht Synchronisierung mit unterschiedlichen Fitness-Apps.
Gamifizierung –
wie man sich und andere ausbeutet und dabei noch Spaß hat
Für die Selbstbeobachter der Quantified-Self-Bewegung gilt diese etwas sarkastische Definition der Motivierung durch Spielmechanismen besonders: Hand in Hand mit der Visualisierung geht als wichtiges Element dieser Ego-Maschinen die „Gamifizierung“ der Ablaufprozesse. Gerade bei intensiver Selbstbeobachtung müssen immer wieder gleichbleibende Prozesse des Messens und Vergleichens durchgeführt werden. Um Nutzer bei der Stange zu halten, sind dabei Gamifizierungs-Mechanismen fast unverzichtbar. Wenn die Systematik mich in ein Spiel involviert, in dem ich gegen mich selbst oder gegen andere in einen Wettbewerb trete, werde ich eher motiviert sein, Mühen, die mit dem Ablauf der Vorgänge verbunden sind, auf mich zu nehmen. Die erfolgreichen Apps und Services, die sich im Bereich des Quantified Self bereits etablieren konnten, sprechen alle für die Wichtigkeit der Gamifizierung der Eigenbeobachtung. Ich gehe noch an anderer Stelle in diesem Buch ausführlicher auf den Faktor der Gamifizierung ein, denn er trägt mit dazu bei, zufälliges Verhalten möglichst auszuschließen. Gamifizierung dient der Verhaltenslenkung. Das heißt, wenn der Algorithmus errechnet hat, wie wir uns zur Erreichung des besten Ergebnisses zu verhalten haben, dann steuert er auch gleich den Einsatz der Spielelemente so, dass wir uns gerne und „freiwillig“ bemühen, das vorgegebene Ziel zu erreichen. Oder die Leistung erbringen, die er als die zielführende errechnet hat. Viele der Fitness-Apps, die auf dem Markt sind, verwenden diese Spielmechanismen.
Von der vernetzten zur vorhersagbaren Gesellschaft
Wenn jeder mit jedem verbunden ist – immer und überall
Es war ein Physik-Wettbewerb in der Schule, der den jungen Albert-László von seiner ursprünglichen Liebe zur Bildhauerei abbrachte. Von da an sollten die Naturwissenschaften sein Leben bestimmen. Sein Vater László Barabási, Museumsdirektor in Rumänien, musste als Angehöriger der ungarischen Minderheit 1989 im Rahmen einer von der Ceaus¸escu-Regierung angeordneten „Säuberungsaktion“ das Land verlassen. Er
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