Das Ende des Zufalls - Wie Big Data uns und unser Leben vorhersagbar macht (German Edition)
untereinander vernetzt sind und parallel zueinander nicht nur große Datenmengen, sondern auch mehrere HD-Streams verarbeiten müssen.
Unser privates digitales Nervensystem
• Smartphones , die unser mobiles Leben managen.
• Smart-Home-Systeme , die Kommunikation, Entertainment, Energie und alle anderen Aspekte des Home-Managements übernehmen.
• Mobilitätssysteme für unsere Bewegung im öffentlichen Raum, ob mit eigenem Auto, Carshare, Rad oder Öffis.
Big Data und das digitale Universum
Im September 2008, der Woche des zehnten Geburtstags von Google, veröffentlichte das US-Magazin „Nature“ eine Spezialausgabe zum Thema Datenexplosion in Wissenschaft und Forschung. Der Titel: „Big Data“. Es war nur wenige Wochen, nachdem der schon zitierte Artikel von Chris Anderson „Das Ende der Theorie: Die Datenflut macht die wissenschaftliche Methode überflüssig“ für Aufruhr gesorgt hatte. Die Diskussion um das Big-Data-Zeitalter war eröffnet.
Der Datenzuwachs ist seither überproportional gestiegen. 90 Prozent aller heute auf der Welt existierenden Daten wurden in den letzten zwei Jahren generiert. Jeden Tag kreieren wir zweieinhalb Mal so viele Daten, wie wir 2004 im Monat im gesamten, globalen Internet bewegten.
Die Verwendung größerer Mengen an Daten zur Produktion von Statistiken oder Analysen ist nicht neu. Es waren hauptsächlich sogenannte strukturierte Daten, die da gespeichert und analysiert wurden. Sie lagerten in lokalen Speichern, den Datensilos, und die Möglichkeiten, sie zu verbinden und in größeren Analysemodellen zu verwenden, waren beschränkt. Oft wussten die verschiedenen Abteilungen des gleichen Unternehmens nichts von ihnen oder betrachteten ihre Daten selbst als geheimes Bereichswissen. Und sogar dort, wo die Silos niedergerissen wurden und gemeinsame Datenbanksysteme und Analysemodelle geschaffen werden konnten, gab es nicht zu übersehende Blockaden. Der Speicherplatz für große Datenmengen war zu teuer und die Computerkapazität, die man brauchte, um sie zu verarbeiten, war noch teurer.
Die Diskussionen, die genau zehn Jahre nach der Gründung von Google immer unüberhörbarer wurden, drehten sich vor allem um eine Frage: Wie können wir die Explosion an unstrukturierten Daten, die sich durch die sozialen Netzwerke und die vielen Social-Media-Kanäle plötzlich ergab, sinnvoll nützen? Wie können wir sie mit den strukturierten Daten, die zur Verfügung stehen, verbinden? Und noch wichtiger: Gibt es Möglichkeiten, diese Datenfluten, ihre Verarbeitung und Nutzung für neue Produkte und Dienstleistungen auch für kleine Start-ups zugänglich zu machen? Also für Unternehmen, die nicht über Millionen Server verfügen wie Google, Amazon, eBay oder Facebook, um einige der Datenriesen zu nennen. Ein wichtiger Beitrag, dies zu verwirklichen, war, die Technologie des Cloud Computings, also die Daten-Speicherung und -Verarbeitung, aber auch Software-Programme und ganze Plattformen in externe virtuelle Netzwerke, die „Wolke“ auszulagern. Frameworks wie MapReduce und Hadoop haben es möglich gemacht, riesige Rechenleistungen auf kleine Portionen aufzuteilen, in der „Wolke“ rechnen zu lassen und dann wieder zu einem Ergebnis zusammenzuführen.
Rechnen in der Wolke
Cloud Computing bedeutet, dass Leistungen wie die Bereitstellung von Software, Applikations oder Rechen- und Speicherleistungen nicht vom jeweiligen lokalen Server oder dem lokalen Netzwerk durchgeführt, sondern als ausgelagerte Leistung aus dem Internet bezogen werden. Große Anbieter wie Amazon Webservice stellen diese „Cloud-Leistungen“ zur Verfügung. Damit kann de facto jedes digitale und eben auch mobile Gerät auf fast unbeschränkte Rechner und Speicherleistung zugreifen. Über die „Cloud“ ist es auch möglich, von überall, ob Auto, Büro oder Wohnung, auf hochkomplexe Applikationen und Analysemodelle zuzugreifen.
Die wesentlichen Funktionen der „Cloud-Dienste“ sind:
„Software as a Service“ (SaaS)
Cloud-basierte Software läuft auf der Infrastruktur eines externen Anbieters in der Cloud und kann über das Internet von überall aus abgerufen werden.
„Platform as a Service“ (PaaS)
Cloud-basierte Plattformen für den gesamten Prozess der Erstellung und Bereitstellung von webbasierten Anwendungen. Unternehmen können so Leistungen und digitale Plattformen betreiben, ohne selbst Hardware und Software dafür erwerben und betreiben zu müssen.
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