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Das Ende des Zufalls - Wie Big Data uns und unser Leben vorhersagbar macht (German Edition)

Das Ende des Zufalls - Wie Big Data uns und unser Leben vorhersagbar macht (German Edition)

Titel: Das Ende des Zufalls - Wie Big Data uns und unser Leben vorhersagbar macht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rudi Klausnitzer
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Neurowissenschaften und Nanotechnologien schaffen gemeinsam neue Prozesse und Produkte.
    Vorboten dieser Entwicklung sind Dinge wie das Hybridauto oder Hybrid-TV. Geräte, die alte und neue Technik miteinander verbinden. Aus unserem TV-Schirm wurde ein Hybrid-TV-Gerät, weil es das klassische TV-Angebot mit den Möglichkeiten des Internets und mit Social Media verbindet, zudem kann es auch noch Home-Management-Funktionen übernehmen. Das „Internet of Things“ vernetzt immer mehr Elemente unserer Alltagswelt und ermöglicht den ständigen Austausch von Daten. Als nächster Schritt folgt die Integration von Mensch-Maschinen-Schnittstellen zu den digitalen Geräten und Sensoren unserer Alltagswelt.
     
    „Bis 2020 wird das Wort Computer aus unserem Sprachschatz verschwunden sein. Statt eines Chips in einem Computer werden wir Millionen an Chips in all unseren Besitztümern haben: in Möbeln, Autos, Kleidung und allen anderen Dingen des täglichen Lebens“. 174
    Michio Kaku, US-Physiker und Star vieler wissenschaftlicher TV-Dokumentationen
     
    Die Veränderungen, denen unsere Gesellschaft dadurch unterworfen ist, sind schleichend und anders als viele glauben, in einem Prozess von unten nach oben. Es sind nicht die großen, weltumspannenden Visionen, die diese Transformation antreiben, sondern die kleinen Veränderungen des Alltags. Es sind die vielen Geräte und Applikationen, die unser Leben einfacher und unterhaltsamer machen und auf die wir nicht verzichten wollen. Wir nehmen die Konsequenzen der digitalen Transformation und der damit verbundenen Datenrevolution noch kaum wahr.
    Für immer mehr Dinge in unserem Leben verwenden wir digitale Maschinen. Unser Smartphone ist das beste Beispiel. Ohne dieses würden wir viele Interaktionsvorgänge mit anderen Menschen nicht mehr machen. Das Handy sucht den richtigen Partner, verabredet uns mit ihm, sucht das Lokal aus, bestellt den Tisch, im Extremfall kommunizieren wir auch im Restaurant noch via Twitter miteinander. Und die Erinnerung an das persönliche Treffen besteht in Form der digitalen Bilder, die es gleich automatisch an unseren Freundeskreis geschickt hat. Unser Smartphone ist eine „Zwischenmensch-Maschine“ geworden, ein Netzwerkknoten in unserem digitalen Nervensystem, ein Vermittler zwischen uns, unserer Gegenwart und Zukunft.
    Der Prozess der immer dichteren Vernetzung mit Maschinen und Maschinennetzwerken, der uns zum Knoten in einem Mensch-Maschinen-Netzwerk macht, ist nur ein Teil dieser Hybrid-Entwicklung. Der andere Teil ist die immer stärker werdende physische Verbindung zu diesen Netzwerken: über Biosensoren und implantierte Geräte. Die Quantified-Self-Bewegung, die ich schon beschrieben habe, ist nur ein Vorreiter dieser Entwicklung. Die neue Welle der Biohacker und Cyborgs, die sich Sensoren jeder Art implantieren lassen, zeigt, dass die Körper-Maschinen-Schranke schon längst durchbrochen ist. Menschen werden Biohacking-Technologien schon bald über den unbedingt notwendigen medizinischen Bereich hinaus nutzen, um sich in dieser Hybridwelt besser behaupten zu können. 175 Hätten wir uns einmal träumen lassen, dass wir tatsächlich darüber diskutieren werden, ob ein Beinamputierter mit Biotech-Prothese bei den Olympischen Spielen antreten darf – nicht wegen seiner Behinderung, sondern weil er mit Prothese schneller laufen kann als andere ohne?
    Biohacking geht aber weiter, als nur Sensoren oder Prothesen zu implantieren oder Sensorkappen aufzusetzen, die Gehirnströme messen und auch beeinflussen können. Das Redesign von Teilen unserer physischen Struktur ist das Ziel, das dahinter steht. Schneller, höher, stärker und dabei auch noch ewig leben war schon immer ein Menschheitstraum. Noch sind es überwiegend Amateure, die sich in Zirkeln wie GenSpace in New York oder BioCurious in Kalifornien zusammenfinden. Bei iGem gibt es mittlerweile auch einen jährlichen Wettbewerb zum Bau von „biologischen Robotern“. Aber schon im Computerbereich waren es die Amateure, die die bahnbrechende Revolution des Personal Computers ausgelöst haben. Hunderte Freaks versuchten damals in Garagen und Wohnzimmern ihre Vorstellungen von Computergeräten zu realisieren. In Silicon Valleys „Homebrew Computer Club“ waren es Leute wie Steve Wozniak, Steve Jobs und Bill Gates – was daraus wurde, ist Geschichte. 176
    Bereits 2008 warnte laut einem Bericht des „WIRED Magazine“ das JASON-Panel, ein Thinktank des Pentagons, besetzt mit hochrangigen

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