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Das Ende

Das Ende

Titel: Das Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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Aufgabe würdig wären?«
    »Die zweiundsiebzig Namen … Ich habe die Geschichte geglaubt, ich habe sie für wahr gehalten.« Der Italiener zitterte unkontrollierbar. Sein Gesicht war völlig bleich, seine Lippen purpurfarben. Völlig verwirrt sah er zu Gelut Panim auf. »Ich habe es genauso gemacht, wie Virgil gesagt hat. Es hat nicht funktioniert.«
    »Beim Durchschreiten der Flut wird die Gewissheit auf die Probe gestellt. Nicht der Glaube.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Mein Freund, Sie besitzen den Glauben, aber nicht die Gewissheit. Sie haben einen Moment lang gezögert, und das ist ein Zeichen dafür, dass Sie erwartet haben zu scheitern. Gewissheit ist mehr als ein Gebet. Sie ist Wissen. Es gibt da die Geschichte eines Gläubigen, der nachts einen Berghang hinunterklettert. Seine Kräfte lassen nach. Er klammert sich mit beiden Händen fest und ist wie Sie kurz davor zu erfrieren. Also bittet er Gott, ihn zu retten. Gott antwortet ihm und sagt, er solle loslassen. Der Mann löst eine Hand vom Fels, doch er fürchtet sich davor, Gott ganz zu gehorchen. Stattdessen ruft er andere um Hilfe an in der Nacht. Als ihn am nächsten Morgen die Dorfbewohner finden, hängt er erfroren am Fels, anderthalb Meter über dem Boden.«
    Gavi reichte dem vor Kälte zitternden Mann eine Decke.
    »Wie können Sie sich anmaßen, meine Glaubensstärke zu beurteilen? Ich bin direkt ins Wasser gegangen. Ich habe mit beiden Händen losgelassen.«
    »Ich wollte Sie nicht beleidigen. Als Gott Abraham aufforderte, seinen Sohn Isaak zu opfern, war das eine
Prüfung seiner Gewissheit. Sie dagegen haben sich einfach nur tollkühn in die Fluten gestürzt.«
    »Dad, sieh mal dort!« Gavi deutete nach Liberty Island im Südwesten, wo drei Militärhubschrauber am Horizont auftauchten. »Kommen sie, um uns zu retten? «
    David schluckte heftig. »Nein, Liebling. Diesmal nicht.«

    Governor’s Island, New York
7:55 Uhr

    Leigh Nelson wurde aus dem Schlaf gerissen. Jemand zerrte die Ärztin gewaltsam aus ihrem Feldbett auf die Beine, sodass sie plötzlich Jay und Jesse Zwawa gegenüberstand.
    »Was ist? Ist etwas nicht in Ordnung?«
    »Sie haben uns angelogen, Lady.«
    Leigh fühlte, wie ihr Blutdruck absackte. »Angelogen? Worüber?«
    »Den Scythe -Impfstoff. Wir haben ihn analysiert.« Jay Zwawa drückte ihr ein halb leeres Fläschchen in die Hand. »Das ist nichts als Wasser.«
    »Was? Das ist unmöglich …«
    Jesse Zwawa gab den Wachsoldaten ein Zeichen. »Bringt diese Verräterin nach draußen und erschießt sie.«

    Battery Park, Manhattan, New York
7:56 Uhr

    Marquis Jackson-Horne hatte die Farben seiner Gang aufgegeben, aber nicht seine Pistole. Der achtzehnjährige Latino mit den geflochtenen Haarsträhnen und seine sechs Jahre alte Schwester gingen auf die kleine Gruppe der Scythe -Überlebenden zu. Alle betrachteten den Horizont im Westen, von wo aus drei dunkle Kampfhubschrauber in einem langen Bogen der Küste von New Jersey in nördlicher Richtung folgten.
    Marquis nickte Pankaj zu: »Seid ihr hier, um evakuiert zu werden?«
    »Tut mir leid.«
    »Es tut dir leid?« Er betrachtete den zitternden, in eine Decke gewickelten Italiener. »Was ist denn mit dem passiert? Und wo ist der Einarmige?«
    »Du hast Patrick gekannt?«
    »Er hat mir den Impfstoff gegeben. Hat mich und meine kleine Schwester gesund gemacht. Wo ist er?«
    Pankaj sah dem ehemaligen Bandenchef in die Augen. »Er ist bei seiner Familie.«
    Auch Paolo war bei seiner Familie, aber er musste immer wieder an die verletzenden Worte des Asiaten denken. Sein ganzes Leben lang hatte er sich nach den Vorschriften der katholischen Kirche gerichtet. War zur Messe gegangen. Hatte die Kommunion empfangen. Hatte auch dann etwas gespendet, wenn er es sich kaum leisten konnte. Er hatte für die Obdachlosen gekocht und sogar seine kleinsten Sünden gebeichtet. Und jetzt, in den letzten Augenblicken seines Lebens, wurde ihm gesagt, dass er der Gnade nicht würdig war … dass er Zweifel im Herzen hege.

    Er ließ Francesca samt seinem neugeborenen Sohn stehen und ging mit unsicheren Schritten auf den tibetischen Mönch zu. »Ich weiß nicht, wer Sie sind, aber ich weiß, dass Sie sich mit den zweiundsiebzig Namen auskennen. Benutzen Sie sie, um uns zu retten!«
    »Unglücklicherweise kann ich das nicht. Vor langer Zeit habe ich die Entscheidung getroffen, das Wissen für meine eigenen selbstsüchtigen Bedürfnisse zu missbrauchen. Deshalb ist mein Leben nicht das Leben des

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