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Das Ende

Das Ende

Titel: Das Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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schien seine Umgebung überhaupt nicht wahrzunehmen, als wäre es nur eine Art gewaltige Hülle – eine riesige aufgeblähte Marionette. Belebt von den Funken der Negativität, die von den wirr redenden Köpfen der Gefolterten aufstiegen.
    Über Luzifers linkem Flügel schwebte der Sensenmann.
    Zur Rechten des Dämons befand sich die Seelengefährtin des düsteren Schnitters.
    Santa Muerte trug eine purpurne Seidenrobe. Ihr von einer Kapuze halb verhüllter Schädel war mit einer dichten, elfenbeinfarbenen Perücke bedeckt. Die Kreatur des Abscheus stieß ein wütendes Knurren aus, als sie Shep sah. Sie packte ihre Sense mit den Knochenhänden
und kam auf Shep zu, wobei sie ihre tödliche Klinge wie ein Pendel schwang.
    Shep versuchte zu rennen, doch er rutschte auf dem Eis aus und fiel hin. Er sah auf, als die geschwungene Klinge bogenförmig nach unten fuhr, durch seinen Deltamuskel drang und seinen neuen linken Arm in einer einzigen brutalen Bewegung abtrennte.
    Er drückte sich auf dem gefrorenen See hoch auf die Knie. Nicht mehr lange, dann würde er wegen der rasenden Schmerzen ohnmächtig werden. Doch Santa Muerte war noch längst nicht fertig mit ihm.
    Noch einmal hob sie die Sense weit über ihre Knochenschulter. Dann schwang sie das Instrument des Todes nach unten. Die blutbeschmierte Klinge zischte durch die Nacht – doch der tödliche Hieb wurde durch die Sense ihres männlichen Gegenstücks abgeblockt. Der düstere Schnitter stand über Shep und bewahrte ihn vor ihrem Angriff.
    Und dann senkte sich ein goldenes Leuchtfeuer aus dem unsichtbaren Himmel herab …
    … und riss sein Bewusstsein aus der Hölle heraus.

TEIL 5
VERWANDLUNG

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    DAS ENDE DES TAGES
    21. DEZEMBER
    New Jersey/Luftraum über New York
7:50 Uhr
(13 Minuten vor dem prophezeiten Ende der Tage)

    Die drei MH-53J Pave Low-III der Air Force flogen in Staffelformation über New Jersey in Richtung Osten nach Manhattan. Die »Jolly Green Giants«, mächtige, ungelenk wirkende Hubschrauber, waren speziell dafür vorgesehen, abgestürzte Piloten zu bergen und Spezialeinsatzkräfte zu unterstützen. Zu ihrer heutigen Mission waren sie jedoch deswegen ausgewählt worden, weil sie gut mit schlechtem Wetter zurechtkamen – und weil sie eine Heckklappe besaßen, mit der sich eine besondere Ladung abwerfen ließ.
    Die erste Neutronenbombe war im Jahr 1958 entwickelt worden, doch Präsident Kennedy hatte das Projekt gestoppt, und später hatte Jimmy Carter eine Fortführung immer wieder aufgeschoben. Erst unter Ronald Reagan war es 1981 zu einer energisch verfolgten Weiterentwicklung gekommen. Bei der Bombe handelte es sich um eine taktische Waffe, die gegnerische Truppen vernichten und gleichzeitig die Infrastruktur des Zielgebiets erhalten sollte. Im Gegensatz zu gewöhnlichen Atomsprengköpfen waren die drei ERWs in den Pavelows
chemisch gezündete Kernwaffen, die für den Einsatz gegen unterirdische Bunker entwickelt worden waren. Gezündet wurden sie beim Kontakt des Sprengmaterials mit Sauerstoff, und das dabei entstehende Feuer setzte jeden Kubikzentimeter des betroffenen Luftraums in Brand, bevor die Flammen sich selbst erstickten.
    Exakt drei Minuten nach acht sollten die Hubschrauber an den dafür vorgesehenen Stellen ihre Bomben oberhalb der über Manhattan schwebenden Kohlendioxidwolke abwerfen. Die Neutronenbomben würden dann durch die künstliche Isolationsschicht fallen, detonieren – und jedes Lebewesen in New York City in Flammen aufgehen lassen, gleichgültig, ob es zu diesem Zeitpunkt bereits tot war oder nicht.

    Battery Park, Manhattan, New York
7:52 Uhr

    Ein kalter Wind peitschte über den Hafen von New York und ließ die dunklen Wellen aufschäumen. In der Ferne konnte man Liberty Island erkennen. Die Freiheitsstatue schien die Mitglieder der kleinen Gruppe herüberzuwinken.
    Sie hatten sich direkt am Ufer an der Bootsrampe aus Beton versammelt. Die Patels und die Familie Minos. David Kantor und seine Tochter. Der zierliche tibetische Mönch, den nichts zu erschüttern schien, und die Attentäterin, die wütend auf die ganze Welt war. Die Schüler und die befreiten Sexsklavinnen waren im warmen Schulbus geblieben, der sich mit dem Anbruch der Morgendämmerung vielleicht doch noch in einen Scythe -Brutschrank verwandeln konnte.

    Unter ihrem Mantel drückte Francesca Minos ihren neugeborenen Sohn an ihre Brust und wärmte ihn mit ihrem Körper. »Was sollen wir jetzt tun?«
    Paolo schirmte seine Frau und sein Kind vom

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