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Das Erbe der Azteken

Das Erbe der Azteken

Titel: Das Erbe der Azteken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Fibonacci.«
    »Den, nach dem die Zahlenfolge und die Spirale benannt wurden.«
    »Richtig. Aber fügte er der Lügner hinzu?«
    »Ich habe mich auch schon gefragt, was das zu bedeuten hat.«
    »Die Fibonacci-Folge wurde nicht von Leonardo entdeckt; er hat nur dazu beigetragen, dass sie sich in Europa ausgebreitet hat.«
    »Hat er in Bezug auf ihre Entdeckung gelogen?«
    »Nein, er hat niemals das Verdienst für ihre Entdeckung für sich beansprucht. Und Blaylock hätte das als Mathematiker sicherlich gewusst. Ich komme allmählich zu der Vermutung, dass ihn die Zeile an irgendetwas erinnern sollte.«
    »Sprich weiter.«
    »Meinen Recherchen zufolge wird die Zahlenfolge sehr oft einem indischen Mathematiker namens Hemachandra aus dem zwölften Jahrhundert zugeschrieben, der – Wunder über Wunder – auch ein episches Gedicht mit dem Titel Die Leben von Dreiundsechzig bedeutenden Männern geschrieben hat.«
    »Eine weitere Zeile aus Blaylocks Tagebuch.«
    »Die man ganz genau gegenüber der Bemerkung ›Leonardo der Lügner‹ lesen konnte.«
    »Das klingt, als stecke eine Absicht dahinter«, sagte Remi. »Aber was soll der Sinn des Ganzen sein?«
    »Das weiß ich nicht. Ich muss mir die Seite noch einmal vornehmen.«

    Sam kam in den Arbeitsraum und sagte zu Wendy: »Ich muss mir noch einmal diese Zeile von den Dreiundsechzig großen Männern ansehen.«
    »Kein Problem. Es dauert nur einen Moment.« An einer der Workstations öffnete Wendy die entsprechende Datei mit dem Photoshop-Programm, nahm einige Einstellungen vor und sagte dann: »Fertig. Das Bild ist gleich auf Ihrem Bildschirm, und zwar … jetzt.«

    Sam studierte das Bild. »Können Sie den Bereich um die Dreiundsechzig isolieren und vergrößern?« Eine halbe Minute später erschien ein neues Bild. Sam betrachtete es einen Moment lang. »Zu verschwommen. Vor allem interessieren mich die winzigen Markierungen über und unter der Dreiundsechzig.«
    Wendy tippte auf einige Tasten. Ein paar Minuten später sagte sie. »Versuchen Sie es mal damit.«
    Das neue Bild erschien auf dem Bildschirm:

    »Ich musste die Farben ein wenig verändern und vertauschen, aber jetzt bin ich ziemlich sicher, dass die Markierungen …«
    »Es ist perfekt«, murmelte Sam und starrte gebannt auf den Bildschirm.
    »Möchtest du uns vielleicht daran teilhaben lassen?«, fragte Remi.
    »Wir gingen doch von der Annahme aus, dass Blaylock die Fibonacci-Spirale als eine Art Verschlüsselungswerkzeug auf der Innenseite der Glocke eingesetzt hat. Das Problem ist nur, mit welchem Maßstab? Das Grundmuster der Spirale kann alles Mögliche sein. Genau diese Angabe fehlt uns. Und jetzt haben wir sie gefunden.«
    »Erklären Sie mal«, bat Selma.
    »Blaylocks Zeile über Leonardo sollte auf die Zeile ›Dreiundsechzig große Männer‹ hinweisen. Schauen Sie mal auf die Zahl drei. Sehen Sie, was leicht nach rechts versetzt darüber erscheint?«
    »Ein Anführungszeichen«, sagte Wendy.
    »Oder aber das Symbol für Zoll« , erwiderte Pete.
    »Bingo. Und jetzt sehen Sie sich den Strich unter der Dreiundsechzig an. Es ist ein Minus-Zeichen. Wenn man das Zoll-Symbol nach unten zieht und das Minuszeichen nach oben schiebt, erhält man dies …« Sam nahm einen Notizblock, schrieb etwas darauf und drehte ihn dann um, damit die anderen lesen konnten:

    6" – 3" = 3"

    »Blaylock teilt uns mit, dass das Startquadrat seiner Spirale drei Zoll Seitenlänge hat.«

    Sie erkannten sehr schnell, dass ihre mathematischen Kenntnisse nicht ausreichten, um die Spirale zu erzeugen. Blaylock hatte eine Kombination aus Glocke und Spirale geschaffen, der seine Kenntnisse in Topologie zugrunde lagen. Um dieses Problem zu lösen, brauchten die Fargos einen eigenen Experten.
    Aus diesem Grund nahm sich Sam ein Beispiel an Remi und rief einen seiner ehemaligen Professoren am Caltech an. Zufälligerweise hatte sich George Milhaupt mittlerweile zur Ruhe gesetzt und wohnte nur siebzig Meilen entfernt auf dem Mount Palomar, wo er sich seit dem Verlassen seines Instituts im Observatorium als Amateurastronom die Zeit vertrieb.
    Sams knappe Darstellung des Problems empfand Milhaupt als eine derartige Herausforderung, dass er sich sofort in seinen Wagen setzte, nach La Jolla aufbrach und zwei Stunden nach Sams Anruf dort eintraf.
    Milhaupt, ein kleinwüchsiger Mann Mitte siebzig, mit einem Kranz weißen Haars, der an eine Mönchstonsur erinnerte, und einer altmodischen Lederaktentasche in der Hand folgte Sam in den

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