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Das Erbe der Azteken

Das Erbe der Azteken

Titel: Das Erbe der Azteken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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rechts von ihnen ihr Versteck in weniger als zwei Minuten erreichen. Die anderen hatten einen Vorsprung von einer halben Minute. Mit ein wenig Glück würden sie ihre Suche früher beenden und zur Laguneneinfahrt zurückkehren.
    »Drück uns die Daumen«, sagte Sam zu Remi.
    »Bin schon dabei«, erwiderte sie und küsste ihn auf die Wange. »Das für ein bisschen mehr Glück, als wir bisher gehabt haben.«
    Sam ließ sich absinken und schlängelte sich durch das Wurzelgewirr ins freie Wasser hinaus. Indem er so gut wie möglich darauf achtete, alle drei Zodiacs im Auge zu behalten, begab er sich auf die Rückseite der Insel, die ihnen als Versteck diente. Eine halbe Minute später kamen Hakennase und sein Partner von links in Sicht. Jeder der beiden überprüfte seine letzte Treibinsel, dann machten sie kehrt und nahmen Kurs auf den Meeresarm. Das letzte Zodiac blieb auf seinem alten Kurs und war noch knapp fünfzehn Meter entfernt.
    »¡Apúrate!«, rief Hakennase. Beeil dich!
    Sams Zielperson hob eine Hand, um den Befehl zu bestätigen.
    Zehn Meter … sieben Meter.
    Sam blieb in Bewegung und glitt im Uhrzeigersinn um die Mangrovenwurzeln herum. Er hielt inne und wagte einen Blick hinter seiner Deckung hervor. Das Zodiac war nur noch gut drei Meter von ihm entfernt. Sam wartete, bis der Bug des Schlauchboots auf der gegenüberliegenden Seite verschwand, dann schaute er auf die Lagune hinaus. Die anderen beiden Zodiacs hatten mittlerweile gut einhundert Meter zurückgelegt und machten immer noch Fahrt.
    Sam holte tief Luft, tauchte mit dem Bootshaken unter, machte zwei Beinschläge, zog sich um das Wurzelwerk herum und hob die Augen aus dem Wasser. Das Heck des Zodiac war keine zwei Meter entfernt. Sein Lenker hatte eine Hand am Fahrtregler des Motors, während er sich zur Seite beugte und mit seiner Taschenlampe die Mangroven beleuchtete. Sam machte einen weiteren leichten Beinschlag und kam bis auf dreißig Zentimeter an das Zodiac heran. Er legte die linke Hand behutsam auf den Gummiwulst, hob den Bootshaken aus dem Wasser, holte damit aus und schwang ihn vorwärts, als wollte er einen Angelhaken mitsamt Köder auswerfen. Die Stahlspitze des Hakens erwischte den Mann seitlich am Kopf dicht über dem Ohr. Er gab einen erstickten Seufzer von sich, dann kippte er über den Bootsrand und tauchte mit dem Kopf unter Wasser. Ehe Sam reagieren konnte, war Remi schon zur Stelle, hob den Kopf des Mannes an und wälzte seinen Körper zurück ins Schlauchboot. Sam blickte über die Schulter. Hakennase und sein Partner waren mittlerweile zweihundert Meter weit entfernt.
    »Yaotl!«, hallte Hakennases Stimme übers Wasser.
    »Beeil dich«, sagte Sam zu Remi, dann kletterte er ins Zodiac und nahm den Platz am Motor ein. »Bleib auf der Backbordseite. Ich ziehe dich zum Andreyale.«
    Remi schwamm herum und hakte zwei Finger in die Dolle. Sam erhöhte die Motorleistung, und das Zodiac glitt hinter der Mangroveninsel hervor. Sam fand die Taschenlampe des Mannes – Yaotl –, wo er sie fallen gelassen hatte, hob sie auf und richtete sie auf die beiden anderen Zodiacs, die mittlerweile gestoppt hatten. Sam ließ die Lampe zweimal aufleuchten und winkte einmal lässig. Er betete, dass es ausreichte, und hielt gespannt die Luft an.
    Keine Reaktion von den Zodiacs. Zehn Sekunden verstrichen. Und dann war das zweimalige Aufblitzen einer Taschenlampe zu sehen, gefolgt von einer winkenden Hand. »Yaotl … ¡Apúrate! «
    Sam lenkte das Zodiac ans Heck des Andreyale und benutzte das Mietboot als Deckung für ihre Aktivitäten. Remi kletterte an Bord, und zusammen rollten sie Yaotl über das Dollbord. Er landete mit einem dumpfen Laut auf dem Achterdeck.
    »Was jetzt?«, fragte Remi.
    »Fessle ihn und binde ihn mit Händen und Füßen an die Klampen, und dann durchsuch ihn. Ich muss zusehen, dass ich meine neuen Freunde einhole.« Remi wollte schon protestieren, doch Sam unterbrach sie: »Ich brauche meine Tauchermaske und das Fernglas.« Sie holte beides aus der Kabine und tauschte es gegen Sams Bootshaken ein. »Keine Sorge, Remi, ich achte auf genügend Distanz.«
    »Und wenn du das nicht mehr schaffst?«
    »Dann habe ich einen schrecklichen Unfall.«
    Er zwinkerte ihr zu, schob den Fahrtregler nach vorn und entfernte sich.

    Hakennase und der andere Mann hatten ihre Fahrt fortgesetzt. Als Sam etwa in der Mitte der Lagune war, schwenkten sie nach Westen in den Meeresarm. Sam rief sich die Kurven des Meeresarms ins Gedächtnis, stellte

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