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Das Erbe der Azteken

Das Erbe der Azteken

Titel: Das Erbe der Azteken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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ein paar schnelle Berechnungen an und blieb auf seinem Kurs. Knapp zwanzig Meter von der Einfahrt entfernt verlangsamte er seine Fahrt und lauschte. Von den anderen Motoren war nichts zu hören. Er beschleunigte, legte die restliche Strecke zurück und bog in den Meeresarm ein. Einhundert Meter vor ihm glitten die beiden anderen hintereinander durch den Lagunenzufluss. Vor ihnen weitete sich der Meeresarm und ging in das seichte Gewässer vor Chumbe Island über. Sam setzte das Fernglas an die Augen und suchte den Kanal ab. Nichts regte sich, und im Umkreis von zehn Meilen war kein einziges Licht zu sehen. Eine Meile entfernt im Südwesten schwebte eine einzige helle Lampe etwa zehn Meter überm Wasser – es war das internationale Zeichen für ein ankerndes Schiff. Das Boot selbst wandte ihnen den Bug zu, war schlank geschnitten und hatte einen schneeweißen Aufbau, offensichtlich eine Luxusyacht. Vielleicht das Mutterschiff?
    Hakennase und sein Partner drehten nach links und verschwanden für einen kurzen Moment außer Sicht. Zeit, um Vorbereitungen für das Unglück zu treffen. Sam nahm Gas weg, schwenkte nach links und ließ das Zodiac auf den Sand auflaufen. Mit einem schnellen Blick in die Runde fand er, was er benötigte: einen scharfkantigen Stein. Er hob ihn auf, schob das Zodiac zurück in den Meeresarm, sprang an Bord und nahm abermals Fahrt auf.
    Bislang war Sam das Glück hold geblieben. Abgesehen von ein paar Blicken zurück, um sich zu vergewissern, dass Yaotl ihnen folgte, wurden weder Hakennase noch sein Partner langsamer, damit er zu ihnen aufholen konnte. Die weitere Fahrt dauerte zehn Minuten, und schon bald konnte Sam beobachten, wie sich die beiden anderen Zodiacs gegenseitig anrempelten, als sie in die Untiefen gerieten.
    »Nun kommt schon, Freunde, zeigt mir, wo ihr hin wollt«, murmelte Sam.
    Nachdem sie die Untiefen hinter sich gelassen hatten, schwenkten Hakennase und sein Partner wieder nach links und hielten auf die Yacht zu. Zwei Minuten später befand sich Sams Boot selbst in den Untiefen, aber er zog um einige Grad weiter nach links und lenkte das Zodiac parallel an der Sandbank entlang, auf der sie die Glocke gefunden hatten. Die Uferlandschaft wurde zunehmend vertrauter. Er war nur noch zwanzig Meter von dem Steilabfall entfernt. Nun wurde es Zeit.
    Er ergriff den Stein, den er zwischen seine Füße gelegt hatte, bohrte die Spitze in den Gummiwulst und zog ihn mit einem heftigen Ruck zurück. Er wiederholte diesen Vorgang noch zwei Mal, bis er einen zehn Zentimeter langen Riss geschaffen hatte. Dann schleuderte er den Stein über den Wulst ins Wasser und überprüfte die Position der beiden anderen Zodiacs: Sie waren ein paar hundert Meter weit in den Hauptkanal vorgedrungen und immer noch in Richtung Yacht unterwegs.
    Es dauerte nur zwanzig Sekunden, bis Sams Sabotageakt Wirkung zeigte. Das Zodiac wurde langsamer, schüttelte sich und wälzte sich halb auf die Seite, als Wasser über den Wulst schwappte. Sam drehte noch einmal den Fahrtregler hoch, dann stieß er einen, wie er hoffte, überzeugend klingenden verzweifelten Schrei aus, und nun rollte er sich über den Bootsrand ins Meer.
    Er tauchte ab, setzte die Tauchermaske auf, blies sie aus und klemmte sich das Mundstück des Schnorchels zwischen die Zähne. Dann verhielt er sich völlig still und ließ sich treiben, wobei sich lediglich seine Augen und die Schnorchelspitze über dem Wasser befanden.
    Sein Schrei hatte die gewünschte Wirkung. Hakennase und sein Partner hatten sofort den Kurs geändert und kamen mit Höchstgeschwindigkeit auf das Zodiac zu, das rasend schnell seine Luft verlor und jetzt zwanzig Meter links von Sam – und genau über dem Abgrund – im Wasser trieb. Als die Retter noch fünfzig Meter entfernt waren, knipsten sie die Taschenlampen an und begannen, die Wasseroberfläche abzusuchen.
    »Yaotl!«, rief Hakennase. »Yaotl!« Der andere Mann stimmte in den Ruf mit ein.
    Sam hatte während der letzten Minute hyperventiliert. Jetzt machte er einen letzten tiefen Atemzug, tauchte vollends ab und schwamm mit kräftigen Flossenschlägen in Richtung Sandbank. Er brauchte nur zehn Beinschläge. Er drehte sich, so dass sich Hakennase und der andere Mann rechts von ihm befanden, dann schwamm er nach Norden an der Sandbank entlang und schaute gelegentlich zurück, um die Position der Taschenlampenstrahlen zu überprüfen. Beide Zodiacs näherten sich den Überresten des dritten.
    »Yaotl!«, hörte Sam den Ruf

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