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Das Erbe der Azteken

Das Erbe der Azteken

Titel: Das Erbe der Azteken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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immer es sein mag – unseren Bungalow durchsucht haben dürfte.«
    »Und nichts gefunden hat.«
    »Richtig. Also werden sie darauf warten, dass wir nach Hause kommen.«
    Remi nickte grinsend. »Wir kommen aber nicht nach Hause.«
    »Genau. Und wenn sie nach uns suchen, haben wir die Bestätigung, dass das Spiel begonnen hat.«
    »So nennst du es? Ein Spiel?«
    Sam zuckte die Achseln. »So kommt es mir im Augenblick vor. Mal sehen, wie es sich weiterentwickelt.«
    »Dich kann wirklich nichts aus der Ruhe bringen …«, sagte Remi und verdrehte die Augen.

    Mit der Glocke und dem Floß im Schlepp kehrten sie auf dem Weg zurück, den sie gekommen waren, und liefen wieder in die Lagune ein. Bis zum Einbruch der Dunkelheit dauerte es nur noch zwei Stunden. Davon verbrachten sie eine damit, in der Lagune nach einem geeigneten Versteck für das Floß zu suchen. Sie fanden es am östlichen Ufer, wo eine Gruppe Zypressen den Strand absperrte. Mit dem Bootshaken zogen sie das Floß unter die überhängenden Baumäste. Dann ging Sam auf Tauchstation und fixierte das Floß mit der Schleppleine an einem der Baumstämme.
    »Wie sieht es aus?«, fragte Sam, nachdem er wieder aufgetaucht war.
    »Nichts zu erkennen. Sie müssten schon ganz dicht heranfahren, um es zu finden.«

    Sie kehrten zur Laguneneinfahrt zurück, wo Sam mit einer Angelschnur vier kleine Barsche fing, dann überquerten sie die Lagune und wateten an Land. Remi, die schon immer ein besonderes Geschick im Filetieren von Fischen bewiesen hatte, säuberte und nahm die Barsche aus, während Sam Holz für das Feuer sammelte. Schon bald brutzelten die Barschfilets über der Glut, und als die Sonne hinter den Kokospalmen versank, nahmen sie genussvoll ihre Mahlzeit ein.
    »Weißt du, im Grunde liebe ich dieses primitive Leben«, sagte Remi, zupfte sich ein Stück von ihrem Fisch ab und schob es sich in den Mund. »Bis zu einem gewissen Grad natürlich.«
    »Ich verstehe.« Das tat er wirklich. Remi war kampferprobt; sie war noch nie einer Herausforderung ausgewichen und hatte sich an seiner Seite durch Schlamm und Schnee gewühlt, war beschossen und verfolgt worden und hatte es nur sehr selten nicht geschafft, ihrer jeweiligen Zwangslage auch noch etwas Positives abzugewinnen. Trotz allem liebte sie jedoch auch die Annehmlichkeiten des Lebens. Ebenso wie er. »Sobald wir sämtliche Rätsel um unsere Glocke gelöst haben, fliegen wir nach Daressalam rüber, nehmen uns ein Zimmer im Royal, trinken Gin Tonic auf dem Balkon und wetten auf Kricketspiele.«
    Remis Augen leuchteten auf. Das Mövenpick Royal Palm war das einzige Fünf-Sterne-Hotel in Daressalam. Sie sagte: »Du sprichst mir aus dem Herzen, Sam Fargo.«
    »Aber zuerst«, erklärte er, während er zur Sonne blickte und dann auf seine Uhr sah, »müssen wir uns auf unsere Gäste vorbereiten.«

    Mit dem Einbruch der Dunkelheit erwachte die Lagune zum Leben und war plötzlich von dem Zirpen unzähliger Grillen erfüllt. In den Bäumen an den Strandabschnitten und den Büschen auf den Treibinseln funkelten Schwärme von Glühwürmchen. Sam hatte das Andreyale zwischen zwei größere Treibinseln gelenkt und war mit dem Bug in Richtung Westen vor Anker gegangen. Der Himmel war klar und erschien als schwarze Kuppel mit winzigen funkelnden Lichtpunkten und einem Halbmond, der von einem in allen Farben des Prismas schimmernden Lichtring umgeben war.
    »Morgen könnte es regnen«, stellte Sam fest.
    »Trifft das auch auf die südliche Erdhalbkugel zu?«
    »Das werden wir ja sehen.«
    Sie saßen in der Dunkelheit auf dem Achterdeck, tranken Kaffee und verfolgten die Lichtschau der Insekten. Von ihrer Position aus konnten sie die Einfahrt der Lagune und den Strand beobachten, wo sie ein behelfsmäßiges Zelt aus einer Plane errichtet hatten, die sie in einem Schrank auf ihrem Mietschiff gefunden hatten. Hinter der Plane war der gelbliche Schein einer Laterne zu sehen, und ein paar Schritte vom Zelt entfernt brannte ein kleines Lagerfeuer. Sam hatte genügend Palmzweige zusammengesucht, um die Glut die ganze Nacht über in Gang zu halten.
    Remi gähnte. »Das war ein langer Tag.«
    »Geh ruhig nach unten und versuch zu schlafen«, sagte Sam. »Ich übernehme die erste Wache.«
    Sie hauchte ihm noch einen Kuss auf die Wange und war schon verschwunden.

    Die ersten beiden Wachen verliefen ereignislos. Gegen Ende der sechsten Stunde, um kurz vor drei Uhr morgens, glaubte Sam, in der Ferne das leise Dröhnen von Motoren hören

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