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Das Erbe der Azteken

Das Erbe der Azteken

Titel: Das Erbe der Azteken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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zog sich in den Schatten zurück und lauschte, während sie die Kiste über die Leiter auf den Kai hinunterschafften. Sam kroch auf allen vieren zur Reling und schaute auf den Kai hinunter.
    Nochtli und Yaotl gingen gerade den Kai hinunter, zwischen sich die Kiste, die jeder an einem Griff trug. Rivera folgte ihnen mit ein paar Schritten Abstand. Das Trio erreichte die Lichtung. Die Kiste wurde auf die Ladefläche des Cushman gestellt.
    Rivera sagte etwas auf Spanisch. Sam konnte nur Bruchstücke aufschnappen: »… eilig mit … Helikopter … hinbringen …«
    Der Motor des Cushman sprang an. Reifen knirschten auf dem mit Muschelkalk bestreuten Weg. Nach ein paar Sekunden wurde der Motor leiser und verstummte ganz. Sam wagte einen Blick über die Reling. Rivera schlenderte über das Dock in Richtung Leiter. Sam wich zurück und ging vor dem Schott in Deckung. Rivera stieg die Leiter hinauf und betrat die Kajüte.
    In Gedanken ging Sam seine Möglichkeiten durch. Er hatte zwar wenig Sehnsucht, mit Rivera, einem ausgebildeten und erfolgreichen Berufskiller, aneinanderzugeraten, aber sobald der Mann den Helikopter erreichte, würde der Hubschrauber mit der Glocke an Bord aufsteigen. Noch wichtiger war, dass das, was Remi und er als Nächstes tun würden, leichter zu erledigen wäre, wenn man Rivera aus der Gleichung streichen könnte. Sam wusste, dass der Einsatz der H&K gar nicht in Frage käme, da der Lärm andere Wächter anlocken könnte. Also müsste er es auf die harte Tour erledigen.
    Er atmete tief durch und schob sich am Schott entlang zu der Schiebetür. Dort nahm er sich ein paar Sekunden Zeit, um seine weiteren Aktionen in Gedanken durchzugehen, dann streckte er eine Hand aus, drückte mit dem Daumen gegen den Türgriff und schob. Zischend glitt die Tür auf.
    Drinnen erklang Riveras Stimme: »Nochtli? Yaotl?«
    Sam machte einen halben Schritt rückwärts, ballte die rechte Hand zur Faust und brachte sie in Schulterhöhe in Angriffsposition.
    Ein Schatten verdeckte das Licht, das aus der Kajüte kam.
    Riveras Nase erschien hinterm Türpfosten, gefolgt von Kinn und Augen. Sam feuerte eine rechte Gerade ab, zielte auf Riveras Schläfe, aber die Reflexe des Mannes übernahmen sofort das Kommando, und er drehte den Kopf zur Seite. Darum streifte Sams Faust Riveras Schläfe lediglich. Um zu verhindern, dass er sich zu schnell erholte und nach der Waffe griff, die er zweifellos bei sich trug, wirbelte Sam durch die Türöffnung. Aus dem Augenwinkel gewahrte Sam Rivera rechts von sich. Wie vorhergesehen griff Rivera nach etwas, das sich hinter seinem Rücken befand.
    Jahre intensiven Judo-Trainings machten sich jetzt bemerkbar und übernahmen die Kontrolle. Instinktiv schätzte Sam Riveras Haltung und Standfestigkeit ab und erkannte sofort den Schwachpunkt: Immer noch leicht benommen, lehnte Rivera am Schott, versuchte, einen Plan zu entwickeln, und hatte sein gesamtes Gewicht auf den linken Fuß verlagert. Sam ignorierte Riveras Waffenhand und griff stattdessen mit einem Deashi-Harai – einem geraden Fußstoß – an, der seinen Gegner dicht unter dem linken Knöchel erwischte. Rivera kippte zwar zur Seite und rutschte am Schott nach unten, doch seine Waffenhand kam herum. Sam sah die Pistole, griff zu, packte das Handgelenk und nutzte den Schwung des Arms, um Riveras Hand gegen die Wand zu schmettern. Sam hörte das Knacken brechender Knochen. Die Pistole fiel herab und tanzte über das mit Teppichboden belegte Deck.
    Die Hand immer noch um Riveras Handgelenk machte Sam einen großen Schritt rückwärts, verlagerte den Schwerpunkt seines Körpers, schob eine Hüfte vor und schleuderte Riveras Körper zu Boden. Sam löste den Griff und ließ sich auf Riveras Rücken fallen. Er schlang den rechten Arm um seinen Hals und wollte ihm die Luft abschnüren. Rivera reagierte sofort und wehrte sich mit einem rückwärts ausgeübten Ellbogenstoß, der Sam dicht unter einem Auge traf. Für einen kurzen Moment sah er Sterne, dann wurde es vor seinen Augen dunkel. Er drehte das Gesicht zur Seite und spürte, wie ein weiterer Ellbogenstoß an seinem Hinterkopf explodierte. Sam steckte ihn ein und krümmte den Arm um Riveras Hals. Indem er seine Beine als Gegengewicht benutzte, rollte Sam nach links und nahm Rivera mit. Dann machte Rivera seinen großen Fehler: Er geriet in Panik. Er verzichtete auf weitere Ellbogenstöße und begann stattdessen mit dem Versuch, den Arm um seinen Hals zu lockern oder ganz wegzureißen. Sam

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