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Das Erbe der Azteken

Das Erbe der Azteken

Titel: Das Erbe der Azteken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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vergrößerte den Würgedruck, umfasste mit der rechten Hand seinen linken Bizeps und drückte zu. Gleichzeitig schob er den Kopf nach vorn, drückte Riveras Kinn auf seine Brust und schnürte dabei die Halsschlagader ab. Sofort wurde Riveras Gegenwehr schwächer und unkontrollierter. Dann erschlaffte er. Sam hielt den Griff noch für drei weitere Sekunden, danach ließ er los und schob Rivera zur Seite. Sam kam auf die Knie hoch und überprüfte den Puls des Mannes und seinen Atem: Er lebte zwar, war aber bewusstlos.
    Sam brauchte zehn Sekunden, um wieder zu Atem zu kommen, dann erhob er sich auf die Füße. Er betastete seinen Wangenknochen; als er seine Finger wegnahm, waren sie blutig. Er schlurfte durch die Tür nach draußen, schaute sich um und vergewisserte sich, dass die Luft rein war, dann reckte er fünf Finger in die Höhe und ging wieder hinein.
    Eine Minute nach diesem Intermezzo kam Remi herein. Sie warf einen kurzen Blick auf Riveras reglosen Körper, dann auf Sam, und nun erst ließ sie ihre Rucksäcke fallen. Sie kam zu Sam hinüber und umarmte ihn. Schließlich ging sie auf Distanz, drückte sein Gesicht mit dem Zeigefinger sanft zur Seite und runzelte die Stirn.
    »Sieht schlimmer aus, als es sich anfühlt«, sagte Sam.
    »Woher weißt du, wie es aussieht? Du musst genäht werden.«
    »Für mich ist die Zeit der Schönheitskonkurrenzen abgelaufen.«
    Remi deutete mit einem Kopfnicken auf Rivera. »Ist er …«
    »Schläft nur. Er wird ziemlich wütend sein, wenn er aufwacht.«
    »Dann lass uns von hier verschwinden. Ich nehme an, wir schnappen uns den Hubschrauber.«
    »Sie waren so nett und haben die Glocke eingeladen. Es wäre doch unhöflich, wenn sie sich diese Mühe umsonst gemacht hätten. Das Rinker … hast du …«
    »Ich habe die Drähte rausgerissen und über Bord geworfen. Was jetzt? Sollen wir ihn fesseln?«
    »Keine Zeit. Noch haben wir das Überraschungsmoment auf unserer Seite. Wenn jemand zurückkommt, um nach ihm zu sehen, ist es verpufft.« Sam schaute sich um. Er ging nach vorn und öffnete eine Tür, hinter der eine Leiter zum Vorschein kam, die nach oben führte. »Dort geht es wohl zur Kommandobrücke. Steig hinauf und leg ihre Kommunikation so gründlich wie möglich lahm.«
    Remi sagte: »Die Telefonverbindung vom Schiff zum Land und das Radio, nicht wahr?«
    Sam nickte. »Ich schau mal unten nach, ob dort irgendwelche Bazookas rumliegen.«
    »Wie bitte?«
    »Wir werden am Hubschrauberlandeplatz Gesellschaft haben, und ich bezweifle, dass sie sich freuen werden, uns zu sehen. Etwas Großes und Lautes und Furchteinflößendes ändert da vielleicht ihre Meinung.«
    Sam ging in die Hocke, nahm Riveras Pistole – eine weitere H&K-Halbautomatik – an sich und gab sie an Remi weiter. Sie inspizierte sie für einen kurzen Moment, dann holte sie geschickt das Magazin heraus, überprüfte die Munition, setzte das Magazin wieder ein, sicherte die Waffe und klemmte sie in ihren Hosenbund.
    Sam starrte sie verblüfft an.
    Sie sagte: »Hausfrauenfernsehen.«
    »Okay. Wir treffen uns hier in zwei Minuten.«
    Remi stieg die Leiter hinauf, und Sam verschwand unter Deck. Er durchsuchte jede der sechs Mannschaftskabinen und fand nur eine einzige Waffe, einen .357er-Magnum-Revolver. Dann stieg er wieder nach oben. Remi wartete bereits.
    »Was hast du gemacht?«
    »Die Handapparate aus den Halterungen gerissen und über Bord geworfen.«
    »Das wirkt. Okay. Alle warten am Hubschrauberlandeplatz auf Rivera. Mit etwas Glück treffen wir dort Yaotl, Nochtli, den Wächter und den Piloten. Höchstens vier Personen. Wir fahren hin und hoffen, dass sie nicht misstrauisch werden, ehe es zu spät ist.«
    »Und wenn sich eine ganze Truppe dort versammelt hat?«
    »Dann treten wir den Rückzug an.«

19
Big Sukuti Island
    »Okay, warte hier«, sagte Sam zu Remi.
    Er brachte den Wagen zum Stehen und zog die Handbremse an. Nicht weit vor ihm erreichte der Fahrweg seinen Scheitelpunkt. Er ging noch ein Stück, bis er über die Erhebung hinwegblicken konnte. Dreißig Meter nach dem Scheitelpunkt befand sich eine Lichtung, wo der Weg zum Haupthaus abzweigte. Rechts neben der Lichtung, beleuchtet von einer Natriumdampflampe, lag der Hubschrauberlandeplatz.
    Sam kam zum Wagen zurück. Remi fragte: »Wie viele?«
    »Ich hab nur drei gesehen: den Wächter, Nochtli und Yaotl, alle standen am Rand des Landefelds. Sie haben Kalaschnikows bei sich, tragen sie aber über der Schulter. Vom Piloten keine Spur. Er ist

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