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Das Erbe der Azteken

Das Erbe der Azteken

Titel: Das Erbe der Azteken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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bis er etwas Festes berührte – die Spitze des Steuerknüppels. Die Schwerkraft zog seinen Kopf nach links. Der Helikopter lag auf der Seite; der Fluss war nicht tief genug, so dass der Hubschrauber nicht vollständig hatte kentern können. Das war die gute Neuigkeit. Die schlechte war, dass er hinter sich Wasser in die Kabine einströmen hörte. Es stand ihm bereits bis zum Gesicht.
    »Beweg dich, Sam«, trieb er sich an.
    Er streckte den rechten Arm nach oben, spürte das Polster des Passagiersitzes und tastete sich weiter, bis seine Finger den Sitzgurt fanden. Daran hielt er sich fest, während die linke Hand ins Wasser tauchte und den Verschluss seines Sitzgurtes öffnete. Er rutschte zur Seite, dann ergriff er mit der freien Hand ebenfalls den Sicherheitsgurt des Nachbarsitzes und hievte sich mit einem Klimmzug aus dem Wasser, bis seine Knie die Lücke erreichten, die das Cockpit von der Kabine trennte. Mit vorgestreckten Zehen schob er die Beine durch die Öffnung und streckte sich zu seiner vollen Länge aus, bis seine Füße die Kabinenwand berührten. Er ließ den Sicherheitsgurt los und rutschte das letzte Stück in die Kabine. Nun, da er stand und eine gebückte Haltung einnehmen musste, spülte das Wasser um seinen Brustkorb. Er reckte den Arm nach oben, stieß gegen die Kabinentür und tastete ihre Umrisse mit den Fingerspitzen ab. Wasser drang durch die Randfugen. Er fand den Verschlusshebel, testete seine Funktionsfähigkeit durch einen leichten Druck. Anscheinend war er intakt.
    »Tief Luft holen«, ermahnte sich Sam.
    Er füllte seine Lunge, drückte den Hebel der Verriegelung nach unten und schob die Tür auf. Wasser überschüttete ihn. Er taumelte rückwärts und tauchte unter. Er ließ sich von der Welle gegen die Kabinenwand drücken und nutzte den Schwung, um die Beine anzuziehen. Der Druck ließ nach. Er stieß sich mit den Beinen ab, spreizte die Arme nach vorne, packte den Türrahmen und zog sich hindurch, während seine Füße hektisch austraten …
    Mit dem Kopf brach er durch die Wasseroberfläche.
    Und hörte einen lauten Ruf. »Sam!« Das war Remis Stimme.
    Er schlug die Augen auf, drehte sich im Wasser und versuchte, sich zu orientieren.
    »Sam!«, rief sie noch einmal.
    Er drehte sich weiter und sah sie am Ufer stehen. Sie winkte ihm.
    »…dile!«, rief sie.
    »Was?«
    »Krokodile! Schwimm!«
    Sam gehorchte und sammelte seine letzten Energiereserven für einen Sprint zum Ufer, Seine Hände berührten Sand, er kam auf die Knie, kämpfte sich auf die Füße hoch und stolperte weiter in Remis Arme. Zusammen schleppten sie sich den Strand hinauf auf festen Boden, bis sie sich fallen ließen.
    »Die Krokodile hatte ich völlig vergessen«, sagte Sam ein paar Minuten später.
    »Ich auch. Ich habe sie fünfzig Meter stromauf am Ufer entdeckt. Die Unruhe muss sie geweckt haben. Bist du okay? Hast du dir irgendwas gebrochen?«
    »Ich glaube nicht. Wie war ich?«
    Remi deutete zur Flussmitte. Sam folgte ihrem Finger, musste sich jedoch noch einige Sekunden gedulden, bis ihm seine Augen wieder ein komplettes Bild lieferten. Alles, was man von dem Hubschrauber noch sehen konnte, war der gezackte Rest eines Rotorblattes, der zwanzig Zentimeter weit aus dem Wasser ragte.
    »Der Rest ist abgesoffen.«
    »Genauso wie ich es geplant hatte«, sagte Sam mit einem müden Lächeln.
    »Geplant?«
    »Gehofft. Wie geht es der Glocke?«
    »Abgesehen von ein paar Rissen im Holz ist die Kiste erstaunlich heil geblieben. Ich habe unsere Rucksäcke und die Waffen bereits eingesammelt. Wir sollten uns ein sicheres Versteck suchen, für den Fall, dass wir Besuch bekommen.«

21
    Da sie keine verräterischen Schleifspuren hinterlassen wollten, entschieden sie, die Kiste dort stehen zu lassen, wo sie gelandet war. Ungewollt hatten sie sie an einem idealen Ort abgeworfen – dicht am Ufer eines ausgetrockneten Bachbettes. Sie bedeckten sie mit losem Buschwerk und verließen danach, während sie ihre Fußspuren mit Zweigbündeln verwischten, rückwärtsgehend den Sandwall, gelangten auf soliden Untergrund und drangen in ein kleines Wäldchen ein. Etwa dreißig Meter von seinem Rand entfernt fanden sie eine drei mal drei Meter große Senke, die von abgestorbenen Baumstämmen eingerahmt wurde. Von dort aus hatten sie einen ungehinderten Blick auf die Kiste und auf den Strandstreifen zwischen sich und dem Ozean.
    Nachdem sie das Gelände auf der Suche nach Schlangen und anderen unangenehmen Kriech- und Krabbeltieren

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