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Das Erbe der Azteken

Das Erbe der Azteken

Titel: Das Erbe der Azteken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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zuckte, und das Cockpitfenster auf der Passagierseite war plötzlich von spinnwebartigen Rissen durchzogen. Sam drückte den Steuerknüppel weiter zur Seite, so dass der Hubschrauber nach links zu den Bäumen am Rand des Landefeldes schwebte. Gleichzeitig kämpfte er um mehr Höhe.
    In der Kabine holte Remi erneut aus und trat mit der Ferse gegen Nochtlis Oberschenkel. Der ächzte, stürzte mit dem Gesicht zuerst auf den Kabinenboden und brach sich dabei das Nasenbein. Während sich Remi mit einer Hand noch immer am Gurtgeschirr festhielt, griff sie mit der anderen über den Kopf und fasste nach einer der Waffen.
    Sam schaute nach links und sah die Baumwipfel als dunkle Mauer bedrohlich auf sich zukommen. Eine Kugel durchschlug die Kopfstütze des Passagiersitzes, sirrte an Sams Kinn vorbei und stanzte ein Loch in die Windschutzscheibe. Sam knurrte ungehalten und zog den Steuerknüppel zurück, aber es war zu spät. Baumäste kratzten am Bauch des Helikopters. »Komm schon, komm schon …«, betete er. »Remi, kannst du …«
    »Ich bin hier gerade ein wenig beschäftigt!«
    Ein Baumast verhakte sich am Heckausleger, und die Maschine drehte sich im Uhrzeigersinn wie ein Kreisel. Alarmsignale schrillten durch das Cockpit. Rote und orange Warnlichter flackerten auf dem Armaturenbrett. Sam betätigte Steuerknüppel und Höhenruder und versuchte gegenzusteuern. Baumäste peitschten gegen das Cockpitfenster.
    Remis Hand berührte den Holzkolben eines der AKs; sie packte es, zog daran, dann rutschte es aus dem Gurtgeschirr. Schließlich stoppte es. Remi reckte den Hals und drehte den Kopf. Das vordere Ende des AK hatte sich in einem Gurt verhakt. In der Türöffnung machte Nochtli Anstalten, sich aufzurichten. Er legte ein Knie über die Türschwelle und zog sich in Richtung Remi. Ihre Hand rutschte vom Kolben des AK-47 ab, doch dann fanden ihre Finger etwas Metallenes, Rundes – einen Pistolenlauf. Sie packte ihn und zerrte ihn aus dem Gurtgeschirr. Nochtli legte seine freie Hand um ihren Fußknöchel. Remi biss die Zähne zusammen und schlug mit der Pistole zu. Der Kolben erwischte Nochtli seitlich am Kinn. Sein Kopf wurde zur Seite gerissen, und seine Augen verdrehten sich. Immer noch kniend schwankte er für einen kurzen Moment hin und her, dann kippte er nach hinten und verschwand durch die Türöffnung.
    »Er ist weg!«, meldete sie Sam den neuesten Stand.
    »Bist du okay?«
    Sie atmete mehrmals tief durch und erwiderte: »Ein wenig angeschlagen, aber immer noch einsatzfähig!«
    Kugeln prasselten gegen den Hubschrauberrumpf. Sam entdeckte eine Lücke im Laubdach, betätigte Steuerknüppel und Pedale, brachte die Nase der Maschine herum, bis sie in die richtige Richtung zeigte, und ging in den Steigflug. Mit einem schrillen Quietschen von Holz auf Aluminium machte der Helikopter einen Satz vorwärts und ins Freie. Sam drückte jetzt den Steuerknüppel nach vorn und ließ den Helikopter bis unter die Baumwipfel sinken. Er verharrte schwebend etwa sieben Meter über dem Abhang und suchte den Schalter mit der Bezeichnung H-V-C-P, den Jingaro ihm genannt hatte. Dann legte er ihn um. Der Helikopter erzitterte leicht, glitt zur Seite, sackte ein Stück ab und ging dann in einen stabilen Schwebeflug über. Die Alarmsignale verstummten, die Warnlichter erloschen. Sam löste vorsichtig die Hände von den Kontrollen und atmete zischend aus. Hinter ihm rutschte Remi zur Seite und schob die Seitentür zu. Das laute Flappen der Rotoren wurde schlagartig leiser.
    Sam wandte sich in seinem Sitz um und schob seine Hand durch die Lücke zwischen den Sitzlehnen. Remi ergriff die Hand und zog sich daran zu ihm hinüber. Sam fragte: »Alles okay bei dir?«
    »Ja. Und bei dir?«
    Er nickte. »Lass uns von hier verschwinden. Ich denke, wir haben unser Glück lange genug strapaziert.«

20
Big Sukuti Island
    Sie hatten soeben die Südküste der Insel überflogen, als Sam erkennen musste, dass Riveras Gewehrschüsse einen mehr als nur kosmetischen Schaden angerichtet hatten. Die Seitenruderpedale fühlten sich schwammig an, und auf die Befehle des Steuerknüppels und des Höhenruders reagierte die Maschine nur schwerfällig und mit extremer Verzögerung.
    »Was meinst du, woran es liegt?«, fragte Remi und drückte das Gesicht in den Spalt zwischen den Vordersitzen.
    »Möglicherweise ist die Hydraulik defekt.« Er ließ den Blick über die Anzeigeninstrumente wandern, suchte Öldruck, Betriebstemperatur, Rotorumdrehungszahl … »Die

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