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Das Erbe der Azteken

Das Erbe der Azteken

Titel: Das Erbe der Azteken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Arbeitsraums war für ihre Vorräte reserviert, unter denen sich auch ein seltener Phoobsering-Osmanthus-Darjeeling befand, der, wie Sam und Remi vermuteten, die Quelle ihrer anscheinend unerschöpflichen Energie sein musste.
    Was ihre Erscheinung betraf, so war Selma Wondrash äußerst vielseitig und wählerisch. Sie hatte einen an die Mode der 1960er angelehnten Bubikopf und trug dazu eine Hornbrille mit Halskette sowie eine für diese Klimazone vorgeschriebene Uniform aus Khakihose, Turnschuhen und gebatiktem T-Shirt.
    Soweit es Sam und Remi betraf, konnte Selma so seltsam und verschroben sein, wie sie wollte. Es gab niemanden, der in der Logistik, im Recherchieren und in der Beschaffung von Hilfsmitteln jeglicher Art besser und erfolgreicher war.
    Sam und Remi betraten den Arbeitsbereich und trafen Selma dabei an, wie sie sich gerade über ihr Aquarium beugte und etwas auf einem Schreibbrett notierte. Sie wandte sich um, entdeckte sie, hob kurz einen Finger, vervollständigte ihre Notiz und legte das Schreibbrett beiseite. »Mein Centropyge loricula sieht ein wenig krank aus«, sagte sie und übersetzte dann: »Flammen-Zwergkaiserfisch.«
    »Das ist einer meiner Lieblinge«, sagte Remi.
    Selma nickte ernst. »Willkommen zu Hause, Mr und Mrs Fargo.«
    Sam und Remi hatten es schon vor langer Zeit aufgegeben, Selma dazu zu bringen, sie mit ihren Vornamen anzusprechen.
    »Es tut gut, wieder zu Hause zu sein«, erwiderte Sam.
    Selma ging zu dem Arbeitstisch, der mit einer Ahornplatte bedeckt war und die Mitte des Raums beherrschte, und setzte sich. Sam und Remi ließen sich auf den Hockern gegenüber nieder. Blaylocks massiver Spazierstock lag in Längsrichtung auf dem Tisch.
    »Sie sehen gut aus«, stellte Selma fest.
    »Pete und Wendy waren da anderer Meinung.«
    »Ich habe Ihre augenblickliche Verfassung nur mit meiner Vorstellung von Ihnen während der letzten Tage verglichen. Alles ist relativ.«
    »Das ist richtig«, gab Remi zu. »Selma, wollen Sie uns hinhalten?«
    Selma schürzte die Lippen. »Ich gebe nur ungern unvollständige Informationen weiter.«
    Sam erwiderte: »Was für Sie unvollständig ist, nennen wir geheimnisvoll, und für ein gutes Geheimnis sind wir immer zu haben.«
    »Dann wird Ihnen sicher gefallen, was ich für Sie habe. Zuerst ein wenig Hintergrundwissen. Mit Petes und Wendys Hilfe habe ich Mortons Biografie von Blaylock zerpflückt und mit einem Index und mit Fußnoten versehen. Sie befindet sich im PDF-Format auf unserem Server, falls Sie sie später lesen wollen, aber hier ist schon mal die komprimierte Version.« Selma klappte einen Schnellhefter auf und las vor.
    »Blaylock kam im März 1872 nach Bagamoyo. Er hatte nicht mehr bei sich als das, was er auf dem Leib trug, ein paar Stücke Tafelsilber, ein Henry-Gewehr Kaliber .44, im Stiefel ein Bowiemesser, das groß genug war, ›um einen Affen brotbaum zu fällen‹, sowie ein Schwert an der Hüfte.«
    »Morton hatte offensichtlich eine kreative Ader«, sagte Remi. Sie sah Sam an. »Erinnerst du dich an die Zeitungsmeldung von der ermordeten englischen Touristin?«
    »Sylvia Radford«, sagte Sam und nickte.
    »Weißt du noch, was sie beim Tauchen gefunden hat?«
    Sam lächelte. »Ein Schwert. Es mag zwar weit hergeholt klingen, aber vielleicht hat das, was sie fand, einmal Blaylock gehört. Selma, können Sie …«
    Ihre Rechercheurin machte sich bereits eine Notiz auf einem Schreibblock. »Mal sehen, was ich in Erfahrung bringen kann.«
    »Ein kurzes Schwert und ein großes Bowiemesser könnten leicht verwechselt werden. Vielleicht hat sich Morton geirrt. Entschuldigen Sie, Selma, fahren Sie fort.«
    »Offenbar hat Blaylock den Eingeborenen Angst eingejagt. Er war nicht nur gut dreißig Zentimeter größer und deutlich breiter als fast jeder Mensch dort, er war auch nicht besonders freundlich. Lachen war ihm fremd. An seinem ersten Tag in Bagamoyo kamen ein halbes Dutzend Strauchdiebe zusammen und beschlossen, Blaylock um seine Barschaft zu erleichtern. Zwei von ihnen starben bei dem Versuch, während sich die anderen anschließend in ärztliche Behandlung begeben mussten.«
    »Er hat auf sie geschossen«, sagte Sam.
    »Nein. Er hat weder nach seiner Henry Rifle noch nach seinem Bowiemesser oder seinem Schwert gegriffen. Er hat sich mit bloßen Händen zur Wehr gesetzt. Danach hat ihn niemand mehr belästigt.«
    »Das war vermutlich der entscheidende Punkt«, meinte Sam. »Ohne Waffengewalt mit sechs Gegnern fertigzuwerden, hat

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