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Das Erbe der Azteken

Das Erbe der Azteken

Titel: Das Erbe der Azteken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Schwierigkeitsstufe zu lösen, dachte Rivera. Es war deutlich zu erkennen, dass ihre administrativen Kenntnisse und Fähigkeiten bei ihren Einstellungsverhandlungen nur eine untergeordnete Rolle gespielt hatten.
    Um sich ein wenig die Zeit und die Langeweile zu vertreiben, überlegte Rivera, ob Garza wohl von der Frau verlangt hatte, einen mexikanischen Namen anzunehmen. Wenn ja, wie mochte er lauten? Wie auf ein Stichwort drang Präsident Garzas Stimme aus der Sprechanlage auf dem Schreibtisch der Frau und beantwortete Riveras Frage.
    »Chalchiuitl, Sie können Mr Rivera reinschicken.«
    »Ja, Sir.«
    Sie lächelte Rivera an und deutete mit einem ihrer grotesk langen Fingernägel auf die Tür. »Sie dürfen …«
    »Ich habe es gehört, danke.«
    Rivera ging über den Teppich, trat durch die Doppeltür und schloss sie hinter sich. Er machte noch ein paar Schritte und blieb in halber Habtachthaltung vor Garzas Schreibtisch stehen.
    »Setzen Sie sich«, befahl Garza.
    Rivera gehorchte.
    »Ich habe Ihren Bericht gelesen«, sagte Garza. »Haben Sie dem irgendetwas hinzuzufügen?«
    »Nein, Sir.«
    »Lassen Sie mich zusammenfassen, wenn es Ihnen nichts ausmacht …«
    »Nur zu, Sir.«
    »Das war rein rhetorisch gemeint, Itzli. Nachdem Sie und Ihre Männer tagelang von diesen Schatzsuchern … diesen Fargos … ausgetrickst wurden … schaffen Sie es endlich, die Glocke in Ihren Besitz zu bringen und sie auf Okafors Insel zu schaffen, nur um sie sich sozusagen vor der Nase wieder wegschnappen zu lassen.«
    Rivera nickte.
    »Sie haben sich nicht nur die Glocke zurückgeholt, sondern sie haben auch Okafors vier Millionen Dollar teuren Hubschrauber gestohlen.«
    »Und ich habe einen Mann verloren. Nochtli ist aus dem Helikopter gestürzt und hat sich das Genick gebrochen.«
    Präsident Garza überging diese Information mit einer wegwerfenden Geste. »Sie haben sich nur sehr vage dazu geäußert, wie die Fargos es geschafft haben, überhaupt in den Hubschrauber hineinzugelangen. Können Sie das mal ein wenig ausführlicher schildern? Wo waren eigentlich Sie, als all das geschah?«
    Rivera räusperte sich und rutschte nervös auf seinem Platz herum. »Ich war … bewusstlos.«
    »Wie bitte?«
    »Dieser Mann, Sam Fargo, hat mich auf Okafors Yacht angegriffen. Er hat mir aufgelauert und mich völlig überrascht. Er wurde offensichtlich in verschiedenen asiatischen Kampftechniken ausgebildet.«
    »Offensichtlich.« Garza drehte sich mit seinem Sessel und schaute aus dem Fenster. Er trommelte einen Moment lang mit den Fingern auf der Schreibunterlage seines Schreibtischs, dann sagte er: »Wir müssen wohl davon ausgehen, dass sie nicht aufgeben werden. Das könnte für uns von Vorteil sein. Wenn sie wirklich so clever sind, wie sie scheinen, dann wissen wir, dass sie mindestens an einem der Orte auftauchen werden, die wir bereits durchsucht haben.«
    »Das ist sehr wahrscheinlich.«
    »Alarmieren Sie Ihre Kontaktpersonen – Zollbeamte, Flughafenangestellte, jeden, der uns Bescheid geben kann, wenn die Fargos erscheinen.«
    »Ja, Sir. Ich fange in Antananarivo an. Sonst noch etwas?«
    Garza musterte seinen Untergebenen. »Sie meinen, ob Ihr Versagen irgendwelche Folgen haben wird?«
    »Ja, Sir.«
    Garza lachte bitter. »Was erwarten Sie, Itzli? Etwas wie im Kino vielleicht? Soll ich einen Revolver mit Perlmuttgriff aus der Schublade ziehen und Sie erschießen? Oder unter Ihren Füßen eine Falltür öffnen?«
    Rivera gestattete sich ein Lächeln.
    Garzas Miene wurde eisig. »Im Augenblick sind Sie immer noch der beste Mann für diese Angelegenheit. Wirklich der beste, den ich habe. Nun sollen Sie beweisen, dass ich nicht aufs falsche Pferd gesetzt habe. Idealerweise würde dazu gehören, dass Sam und Remi Fargo den Tod finden.«
    »Ja, Mr President, danke sehr.«
    »Eins noch, bevor Sie gehen: Ich möchte eine Trauerfeier vorbereiten.«
    »Für Nochtli«, sagte Rivera. »Ja, Sir, ich …«
    »Nein, nein, für den anderen – Yaotl. Es scheint, als wären er und seine Frau heute Morgen bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen.«
    Rivera spürte, wie sich seine Nackenhaare sträubten. »Was?«
    »Traurig, nicht wahr? Er hat die Kontrolle über den Wagen verloren und ist mit ihm die Klippen hinabgestürzt. Sie waren beide auf der Stelle tot.«
    »Sie hatten ein Kind, fünf Jahre alt.«
    Garza biss sich auf die Unterlippe, als dächte er darüber nach. »Oh, das Mädchen. Dem geht es gut. Die Kleine war zu der Zeit in der Schule.

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