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Das Erbe der Carringtons

Das Erbe der Carringtons

Titel: Das Erbe der Carringtons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Schmidt
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sie glaubte es nicht. Es musste also
etwas anderes geben, hinter dem er her war. Sie wüsste zu gerne, was es war.
Dann könnte sie besser einschätzen, inwieweit sie ihm vertrauen konnte. Er war
aber neben den Dämonen nicht ihr größtes Problem. Das waren Lorraine und
Matteo, den sie sich mit ihrem unbedachten Verhalten auch zum Feind gemacht
hatte. Als bräuchte sie noch einen mehr! Sie hatte ohnehin schon genug
Probleme. Hätte sie nicht ihren Mund halten können, wie sie es meistens tat?
Sie schluckte fast immer alles und blieb dabei ruhig. Manchmal wurde ihr aber
auch alles zu viel und wenn das Fass überlief, konnte sie ihre Meinung nicht
mehr für sich behalten. Das war heute der Fall gewesen. Verwunderlich war es
auch nicht, oder? Nach all den Problemen mit Lorraine, ihrer nervigen Familie,
den Geheimnissen ihrer Mutter und ihres Stiefvaters, musste ihr der Kragen
irgendwann platzen. Ihre Verwandten waren nicht in der Nähe, ihre Mutter und
Tom waren beide tot. Es war nur Lorraine übrig, der sie ihre Meinung hatte
sagen können. Dass sie dabei nicht nur sie, sondern auch noch einen Werwolf aus
Lunadars Gründerfamilie verärgert hatte, war allerdings nicht gerade der Hit.
Wie sollte sie da wieder herauskommen? Ob er eine Entschuldigung annehmen
würde? Sie war sich nicht sicher. Vielleicht war es am besten, ihm und seiner
Familie aus dem Weg zu gehen? Bisher hatte sie das auch geschafft. Lorraine
konnte sie aber nicht ständig meiden. Ihre ehemalige Freundin war noch wütender
als zuvor und plante garantiert etwas. Sie hatte schon wieder eine SMS mit
Drohungen geschrieben. Zum ersten Mal seit Tagen war Sarah froh, dass Ryan, wie
Hans und Trudie ihr bestätigt hatten, immer noch verreist war. Sie wusste zwar
nicht, was er so lange machte, war sich jedoch sicher, dass es weniger
gefährlich sein musste als eine stinksaure Hexe mit Rachegelüsten.
    Sarah
seufzte, schob ihre Gedanken beiseite und versuchte einzuschlafen. Es gelang
ihr leider erst nach langem Herumwälzen und dem Plan, sich so schnell wie
möglich gegen die Teycra auszurüsten. Falls sie es am Samstag noch schaffte,
würde sie den Zaubertrank zubereiten, der die Dämonen zurück in ihre
Heimatdimension schickte. Wenn nicht, würde sie dies spätestens am Sonntag tun.
Und vielleicht fanden sie und Ariana auch noch Hinweise in Büchern, wie man die
Teycra töten konnte. Laut dem Zaubertränke-Buch der Carringtons, war das
schwierig, aber die Messer ihres Helfers hatten es geschafft. Vielleicht waren
sie mit Zaubersprüchen belegt? Egal, was es war, mit Arianas Hilfe würde sie
dahinterkommen.

    Sarah
lief durch das Pandora und sah sich um. Etwas stimmte nicht. Eigentlich sollte
sie gar nicht hier sein. Es war Selinas Geburtstag. Sie sollte auf der Party
sein und mit ihrer besten Freundin feiern. Stattdessen war sie im Pandora, das
sie seit Wochen wegen Lorraine gemieden hatte. Herzukommen war keine gute Idee.
Ihre Umgebung wirkte düster und unheimlich. Wieso war sie hier? Ach ja, Ryan .
    Kaum
dachte sie an ihn, entdeckte Sarah ihn auch schon. Er saß auf einem Hocker an
der Bar. Er war endlich zurück und er sah umwerfend aus! Ein glückliches
Lächeln umspielte seine Lippen, die noch genauso verführerisch waren wie in
ihren Erinnerungen. Sie lief auf ihn zu, bemerkte dann aber, dass er nicht sie
anstrahlte, sondern jemanden zu ihrer Linken. Sie drehte sich um und entdeckte
Lorraine, die auf Ryan zueilte.
    Sarah
blieb wie angewurzelt stehen und beobachtete, wie ihre Erzfeindin ihre Arme um
den Mann ihrer Träume schlang und ihn küsste. Noch schlimmer war allerdings,
dass er davon alles andere als abgetan war. Im Gegenteil, er zog sie näher und
vertiefte den Kuss.
    Sarah
starrte die beiden ungläubig an. Das konnte nicht wirklich passieren! Sie hatte
immer befürchtet, dass Lorraine Ryan verzaubern würde und er sich dadurch in
sie verliebte. Bisher war er gegen ihre Annäherungsversuche erstaunlich
resistent gewesen und dann hatte er Lunadar verlassen. Sarah hätte wissen
sollen, dass das Lorraine nur vorübergehend aufhalten würde. Die andere Hexe
bekam immer, was sie wollte.
    Schockiert
und verzweifelt fing Sarah an, in ihrer Tasche zu kramen. Sie musste doch noch
einen Anti-Liebeszauber haben! Sie fand nichts. Wieso hatte sie ausgerechnet
keinen dabei, wenn sie ihn am dringendsten brauchte? Was sollte sie jetzt nur
tun?
    „Sarah.“
    Sie
hörte eine Stimme, aber diese klang weit entfernt. Es interessierte sie auch
nicht, wer sie rief.

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