Das Erbe der Carringtons
nickte
aber. Sie hatte zwar noch immer keine Ahnung, wieso er ihr half, glaubte es ihm
nun aber.
„Gut,
dann können wir ab jetzt zusammenarbeiten, und du könntest bei der nächsten
Gelegenheit versuchen, einen der Dämonen am Leben zu lassen, damit wir ihn
verhören können“, sagte Ariana.
Seinem
verächtlichen Schnauben zufolge, schien er von dem Vorschlag nicht begeistert
zu sein.
„Ich
arbeite mit niemandem zusammen“, informierte er sie in einem unfreundlichen
Tonfall und klang, als wäre das undenkbar. Dann drehte er sich um und
stolzierte ohne ein weiteres Wort davon. Sarah verstand nicht, was sein Problem
war, glaubte aber kaum, ihn zu etwas überreden zu können, das er nicht wollte.
„Warte“,
rief sie trotzdem und lief ihm nach.
„Was?“,
fragte er genervt.
Wäre
sie durch seine Offenbarungen nicht so durcheinander gewesen, hätte Sarah
wahrscheinlich über seine übertriebene Feindseligkeit geschmunzelt oder sich
wieder über ihn aufgeregt. Es war nicht nötig, immer so unfreundlich zu sein,
nachdem er ihr half und dadurch zeigte, dass sie ihm aus irgendeinem Grund zu
wichtig war, um ihr selbst etwas anzutun. Er schüchterte sie jedenfalls nicht
mehr ein. Sie fühlte sich aber zu ausgelaugt und besorgt, um sich mit seinen
Manieren zu beschäftigen.
„Wie
heißt du eigentlich?“, fragte sie. Sie war es leid, ihn immer Stalker, Helfer
oder eine Mischung aus beidem zu nennen.
Überrascht
sah er sie an und zuckte mit den Achseln. „Such dir einen Namen aus. Egal für
welchen du dich entscheidest, ich habe ihn bestimmt schon benutzt.“
Sarah
seufzte. Was hatte sie auch erwartet? Eine einfache Antwort auf eine einfache
Frage gab es in ihrem Leben anscheinend nicht mehr.
„Wenn
du drauf bestehst… wie wäre es mit… Hubert“, beschloss Ariana mit einem
verhaltenen Schmunzeln. „Mein früherer Nachbar hieß so und du erinnerst mich an
ihn. Du bist genauso unfreundlich und unkooperativ, aber dennoch ganz
nützlich.“
Er
schnaubte erneut verächtlich, drehte sich um und verschwand, bevor Sarah noch
etwas sagen konnte. Sie blinzelte und sah sich um. Wie konnte er immer so
schnell abhauen? Sie glaubte nicht, dass er auch teleportieren konnte. Nein, es
kam ihr vielmehr so vor, als löste er sich in Dunkelheit auf. Die Schatten der
umliegenden Häuser schienen größer zu werden und ihn einzuhüllen, bis nichts
mehr von ihm zu sehen war.
„Das
war also dein stalkerischer Helfer… Hubert“, bemerkte Ariana nach einer Weile.
Sarah
drehte sich zu ihr und bedachte sie mit einem missbilligenden Blick. „Du
willst ihn nicht wirklich Hubert nennen?“ Der Name klang ihrer Meinung nach
furchtbar und passte absolut nicht zu ihrem Helfer.
„Fällt
dir was Besseres ein?“, wollte Ariana wissen.
„Mit
Sicherheit, aber ich wüsste gern, wie er wirklich heißt“, antwortete Sarah. Sie
wusste nicht warum, aber es war ihr wichtig, den Namen des Mannes zu kennen,
der ihr immer wieder das Leben rettete. So irritierend er auch war, sie
schuldete ihm einiges.
„Vielleicht
erfahren wir es noch. Aber bis dahin nenne ich ihn Hubert… außer du bestehst
auf etwas Anderes.“
Sarah
schmunzelte. Sie hatte das Gefühl, dass Ariana versuchte, sie aufzuheitern.
„Lass
uns erst mal von hier verschwinden, bevor Lorraine und Matteo zurückkommen oder
Teycra Dämonen auftauchen“, schlug sie vor und machte sich auf den Weg in
Richtung Bushaltestelle. Sie konnten später über alles reden.
Nachdem
die Lampions und Lichterketten für Selinas Geburtstagsfeier im Hinterhof des
Studentenwohnheims aufgehängt waren und Julian Ariana nach seinem Date abgeholt
hatte, damit sie nach den Ereignissen des Abends nicht allein nach Hause gehen
musste, machte Sarah sich bettfertig.
Als
sie sich hinlegte, schwirrten ihr wieder hunderte von Fragen und Sorgen durch
den Kopf. Was wollten die Teycra Dämonen von ihr? Hatten sie wirklich schon
öfter versucht, sie anzugreifen und waren von ihrem Helfer aufgehalten worden?
Und warum half er ihr? Sie war sich mittlerweile zwar sicher, dass er auf ihrer
Seite stand, wusste aber nicht, weshalb. Aus reiner Freundlichkeit und
Nächstenliebe half er ihr bestimmt nicht. Dazu war er nicht der Typ. Folglich
hatte er eigene Motive. Sie hatte nicht das Gefühl, dass er sie besonders
mochte oder etwas von ihr wollte, dass auch nur im Entferntesten romantischer
oder sexueller Natur war. Natürlich könnte sie sich irren und er war nur nicht
gut darin, seine Gefühle zu zeigen, aber
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