Das Erbe der Carringtons
sich schonen, da wäre ein ruhiger Tag auf dem Sofa
das Beste.
„Klingt
gut. Was habt ihr denn anzubieten?“
Sarah
dachte nach. Mit Liebesschnulzen aus Selinas Sammlung konnte sie Ryan bestimmt
nicht locken. Twilight fiel auf jeden Fall flach. Ob er Fantasy mochte? Das
könnte ihre Chance sein, herauszufinden, was er von Magie hielt. Ihre eigenen
DVDs umfassten zum Beispiel Folgen von Charmed und Buffy. Aber ob die Serien
das Richtige für Männer waren? Vielleicht…
„Wie
wäre es mit Supernatural? Kelly hat alle…“ Ein lautes Stöhnen ließ sie
verstummen. Sie stützte sich auf ihrem Ellenbogen ab und sah ihn an. „Du stehst
wohl nicht auf Übernatürliches, was?“
Ryan
schüttelte den Kopf. „Science Fiction ist mir lieber.“
Sarah
seufzte. Insgeheim hatte sie gehofft, dass er Zauberei gegenüber positiv
eingestellt war. Aber was machte das schon? Sie durfte ihm ohnehin nichts von
ihren Fähigkeiten verraten.
„Gib
es zu, du magst die Serie nur wegen den Schauspielern“, fügte Ryan hinzu.
Sarah
grinste verschmitzt. „Ich glaube, Kelly hat sie deshalb gekauft“, erwiderte sie
ausweichend.
„So,
so, du stehst also auf gut durchtrainierte Jäger.“ Sein Gesichtsausdruck
veränderte sich zu einem Lachen und seine Augen funkelten amüsiert. Bevor
Sarah antworten konnte, setzte er sich auf, schnappte sie und fing an,
sie zu kitzeln.
„Hey“,
rief sie atemlos und wand sich in seinen Armen. Wieso war sie nur so verdammt
empfindlich? „Das ist… unfair… nein, stopp… okay, ich gestehe.“
Grinsend
ließ Ryan von ihr ab und legte sich neben sie.
Tief
Luft holend, versuchte Sarah sich zu beruhigen. „Kein Fantasy also… und keine
gutaussehenden Jäger“, fasste sie zusammen. „Wie wäre es mit X-Men oder den
Marvel Filmen?“
„Avengers?“,
schlug Ryan vor.
„Ich
hatte ja mehr auf Thor gehofft, aber in Avengers spielt Chris Hemsworth auch
mit“, entgegnete Sarah schelmisch, rutschte von ihm weg und stand schnell auf.
Den Kopf schüttelnd folgte
Ryan ihr. „Frauen.“
„Ryan“,
rief Trudie erfreut, als er am Montag in der Selbstverteidigungsschule
auftauchte. Sie stand auf, kam ihm entgegengerannt und schlang ihre Arme um
ihn. „Gut, dass du endlich wieder hier bist. Ich habe mir solche Sorgen um dich
gemacht!“
Ryan
lächelte zu ihr hinunter und tätschelte ihren Kopf, der ihm kaum bis zu den
Schultern reichte.
„Mir
geht es gut“, versicherte er ihr.
„Wirklich?“,
fragte sie, sah zu ihm hoch und nickte langsam. „Du siehst tatsächlich besser
aus, als ich dachte, nach dem, was du Hans am Telefon erzählt hast.“
Ryan
nickte in Gedanken verloren. Er fühlte sich auch viel besser, seit er wieder in
Lunadar war. Ob es daran lag, dass er sich, seit er Sarah wiedergesehen hatte,
weniger Sorgen machte? Als er bei ihr übernachtet hatte, hatte er zum ersten
Mal seit seiner Verletzung ohne Alpträume durchgeschlafen. Vielleicht musste er
sich nur richtig ausschlafen, um sich erholen zu können? Aber er hatte sich
nicht einmal nach Robertos Heiltränken so gut gefühlt. Schlaf allein konnte das
nicht bewirken, oder? Und sich weniger Sorgen zu machen wirkte sich auch nicht
so stark und schnell aus. Nein, dass es ihm so viel besser ging, musste noch
einen anderen Grund haben und er wurde das Gefühl nicht los, dass Sarah dafür
verantwortlich war.
Er
seufzte. Da waren sie wieder, seine Zweifel und Theorien. Seit er wusste, dass
Sarah Lorraine kannte, befürchtete er, dass sie auch eine Hexe war. Dabei gab
es dafür keine Anzeichen. Er hatte sich sogar in ihrem Zimmer umgesehen, als
sie unter der Dusche gewesen war. Sie besaß keine Bücher mit Zaubersprüchen
oder Zaubertrank-Rezepten, magische Utensilien oder irgendetwas anderes, das
auf Magie schließen lies. Natürlich hatte er nicht alles durchsuchen können,
aber er konnte sich kaum vorstellen, dass eine richtige Hexe alles, was sie zum
Zaubern brauchte, so gut verstecken konnte, dass er nichts davon fand.
Sein Tattoo, das ihn gegen gefährliche, unerwünschte Magie schützte, hatte in
Sarahs Gegenwart auch noch nie angefangen sich bemerkbar zu machen. Wenn sie
versuchen würde, ihn zu verzaubern, würde er das spüren, wie es bei Lorraine
der Fall gewesen war. Nein, seine Gefühle für Sarah waren echt. Wieso wurde er
dann trotzdem den Eindruck nicht los, dass Sarah mehr als nur ein normaler
Mensch war? Wahrscheinlich war er nach Lorraines Manipulationsversuchen total
paranoid.
Als
Trudie ihn losließ und nach
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