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Das Erbe der Carringtons

Das Erbe der Carringtons

Titel: Das Erbe der Carringtons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Schmidt
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war wie Sarah den beiden entkommen konnte.
    „Möglicherweise
ist sie talentierter, als wir angenommen haben, Trudie“, fuhr Hans fort.
    „Talentierter?“,
fragte Ryan. „Worin?“
    „Magie
natürlich“, antwortete Trudie, bevor sie sich Hans widmete. „Meinst du, sie
verbirgt das wahre Ausmaß ihres Talents? Ich hatte eher den Eindruck, dass sie
vom Zaubern und der Welt des Übernatürlichen kaum eine Ahnung hat.“
    Überrascht
drehte Ryan sich zu den beiden, wodurch er Hans dazu zwang, hastig einen Satz
rückwärts zu machen und die Tätowiernadel außer Reichweite zu bringen.
    „Verdammt,
Junge, was machst du denn? Das hätte ins Auge gehen können. Buchstäblich!“,
schimpfte der ältere Mann.
    Ryan
ignorierte ihn. „Ihr meint doch nicht etwa, dass Sarah eine Hexe ist, oder?“
    „Natürlich
ist sie das“, bestätigte Hans schroff. Er klang, als wäre das nie zur Frage
gestanden.
    Fassungslos
starrte Ryan ihn an. „Warum habt ihr mir das nicht gesagt?“
    Trudie
trat in sein Blickfeld und sah ihn verwirrt an. „Du hast das nicht gewusst? Es
ist doch offensichtlich.“
    Ryan
schnaubte ungläubig. „Für eine Fee vielleicht.“
    Hans
lachte bellend. „Ich hab dir ja schon oft gesagt, dass du endlich lernen
sollst, deine eigene magische Begabung zu nutzen, Ryan. Dass du magisches
Talent nicht mal erkennst, wenn es dir fast in den Hintern beißt, ist ja
lächerlich. Dass die Kleine eine Hexe ist, ist so offensichtlich, es wäre mir
nicht im Traum eingefallen, dich darauf hinzuweisen. Ich hatte nur angenommen,
sie sei nicht übermäßig talentiert, bei dem, was ich gespürt habe.“
    „Ich
glaube eher, dass sie noch kaum Erfahrung hat und ihr Talent deshalb nicht so
stark rüberkommt. Es fühlt sich ähnlich wie bei Kindern an. Ja, genau das ist
es“, mischte sich Trudie ein und sah nachdenklich aus.
    Ryan
starrte seine beiden Freunde missbilligend an. Dass sie ihm nicht gesagt
hatten, was sie wussten, war allerdings nicht das Schlimmste. Seine
Befürchtungen waren doch richtig. Wie begabt Sarah war, spielte für ihn dabei
keine Rolle. Er hatte so sehr gehofft, dass sie ein normaler Mensch war. Natürlich
waren nicht alle Hexen wie Lorraine, und Sarah hatte sich gegen sie gestellt.
Dennoch hallten die Worte seines Vaters durch seinen Kopf. Hexen sind wie
Dämonen. Sie sehen nur besser aus und sind schwieriger von Menschen zu
unterscheiden. Du musst deshalb vorsichtig sein und sie am besten gleich
köpfen oder verbrennen, wenn du sicher bist, dass du eine gefunden hast. Sonst
riskierst du, dass sie dich verzaubert.
    Ryan
schüttelte den Kopf, als wolle er die Lehren seines Vaters daraus verbannen. Er
hatte sich schon lange von dem alten Jäger losgesagt und seine eigenen Regeln
und Überzeugungen aufgestellt. Nicht alles Übernatürliche war böse und musste
neutralisiert werden. Dennoch hatte er nicht vorgehabt, sich ausgerechnet in
eine Hexe zu verlieben. Da konnte man nie wissen, woran man war. Aber Sarah
hatte noch nie Magie gegen ihn angewendet, oder? Das hätte sein Tattoo doch
bemerkt.
    „Egal,
wie talentiert Sarah ist, sie ist nicht wie die meisten Hexen, die ich kenne“,
sagte Trudie und holte Ryan dadurch aus seinen Gedanken. „Das sieht man allein
schon daran, dass Hans sie mag und er kann Hexen normal nicht ausstehen.“
    Ryan
blickte von ihr zu Hans, der mit den Achseln zuckte und ihn auf dem Stuhl
umdrehte, um mit dem Tätowieren fortzufahren.
    „Wenn
ich darüber hinwegsehen kann, dass sie eine Hexe ist, solltest du das auch
schaffen“, sagte Hans über das Brummen der Tätowiernadel hinweg.
    „Wenn
sie dir etwas bedeutet, solltest du mit ihr reden“, fügte Trudie hinzu.
    Ryan
seufzte.
    „Schließlich
war sie dir noch vor kurzem so wichtig, dass Hans sie beschatten sollte.“
    Da
hatte Trudie recht. Bevor er sich einredete, dass Sarah gefährlich war und er
ihr nicht trauen konnte, sollte er mit ihr reden. Das war er ihr schuldig.
Außerdem, konnte er sich wirklich vorstellen, dass sie bösartig war? Er
erinnerte sich, wie sie sich um ihn gekümmert hatte, als er bei ihr gewesen
war. Hatte sie ihm vielleicht sogar einen Heiltrank gegeben? Das würde
erklären, warum es ihm plötzlich so viel besser ging. Roberto war, was Magie anging,
nicht sonderlich begabt. Die Heiltränke des alten Jägers hatten ihn zwar am
Leben gehalten, konnten aber nicht mit denen einer Hexe verglichen werden.
    Er
holte sein Handy aus seiner Hosentasche, um Sarah zu schreiben. Er musste sie
so schnell

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