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Das Erbe der Carringtons

Das Erbe der Carringtons

Titel: Das Erbe der Carringtons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Schmidt
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Lorraine hatte sie keine Angst mehr, zumindest nicht, wenn es
um sie selbst ging. Lorraine war zwar eine weitaus bessere Hexe als sie, aber
das bedeutete noch lange nicht, dass sie ihr etwas antun würde oder konnte.
Sarah hatte Freunde, die ihr halfen, wie sie heute Abend bewiesen hatten, und
sie würde weiterhin lernen und üben, bis sie Lorraine ebenbürtig war. In der
Zwischenzeit musste sie ihr einfach aus dem Weg gehen, so gut sie konnte.
    „Mir
wäre es trotzdem lieber, wenn du dich von ihr fernhältst“, sagte er.
    „Das
Gleiche hab ich gerade auch gedacht“, gab Sarah zu. „Lorraine ist es sowieso
nicht wert, dass wir mit ihr unsere Zeit verschwenden.“
    „Das
ist eine gute Einstellung“, sagte Ryan erleichtert. „Und als Belohnung gibt es
das.“ Er hielt das Eis hoch, das mittlerweile schon halb geschmolzen sein
musste, aber so aß sie es ohnehin am liebsten. Lächelnd nahm sie einen Löffel
und öffnete die Packung.

    Als
sie anfingen, sich gegenseitig mit Eis zu füttern, lehnte Ryan sich zurück und
relaxte. Die Anspannung, die er gefühlt hatte, seit Sarah ihm von Lorraines
‚Kriegserklärung’ berichtet hatte, ließ langsam nach. Sarah hatte ihm ohne
Umwege versprochen, sich von Lorraine fernzuhalten. Das würde reichen müssen,
bis er mit der Hexe fertig war. Allerdings musste er zuerst das Amulett
auftreiben, mit dem er ihre Magie unschädlich machen konnte. Da Sarah
involviert war, wollte er Lorraine auf keinen Fall umbringen. Er wusste zwar
nicht, wie gut die beiden sich kannten, wollte aber nicht riskieren, dass Sarah
herumschnüffelte, eines Tages herausfand, was er tat und ihn für einen Mörder
hielt. Es blieb ihm nur eine Möglichkeit.
    „Hast
du dir schon überlegt, was wir morgen unternehmen sollen?“, fragte Sarah
plötzlich. Ryan schluckte. Er hatte sich schon mehrere mögliche Dates
ausgedacht, von einem romantischen Picknick am Strand, über essen gehen, hin zu
einem Ausflug ins Grüne. Leider hatte er jetzt keine Zeit dazu. Roberto, der
Jäger, der das Amulett besaß, mit dem er Hexen ihre Fähigkeiten nehmen konnte,
lebte in den Bergen, weit weg von allem Übernatürlichen, das Rache an ihm
nehmen könnte. Zu ihm zu fahren, würde einiges an Zeit in Anspruch nehmen, und
da Ryan das Problem mit Lorraine so schnell wie möglich beseitigen wollte, um
sicherzugehen, dass vor allem Sarah außer Gefahr war, musste er bald los.
Hoffentlich würde sie ihm das nicht übel nehmen. Immerhin konnte er ihr den
wahren Grund nicht einmal verraten.
    „Darüber
wollte ich sowieso noch mit dir reden“, fing er etwas unbeholfen an. „Ich muss
unser Date morgen leider absagen.“
    Sarahs
Gesichtsausdruck zeigte Überraschung und Enttäuschung, weshalb er schnell
hinzufügte: „Nicht, weil ich dich nicht wiedersehen möchte. Das will ich auf
jeden Fall“, versicherte er ihr. „Aber ich werde für ein paar Tage nicht in der
Stadt sein. Ich muss einen Freund in den Bergen besuchen. Es hat sich
kurzfristig ergeben und kann leider nicht warten.“
    Sarah
seufzte, nickte aber. „Wenn es nicht anders geht…“
    Ryan
nahm ihre Hand und drückte sie sanft. „Ich würde auch lieber hierbleiben.“ Der
Gedanke, sie jetzt schon ein paar Tage lang nicht zu sehen, gefiel ihm
überhaupt nicht, vor allem weil er sie dann nicht beschützen konnte. Vielleicht
sollte er Hans bitten, sie im Auge zu behalten, bis er zurückkam? Das wäre das
Beste. „Sobald ich wieder hier bin, holen wir unsere Verabredung nach,
versprochen, und du darfst dir aussuchen, was wir unternehmen. Ich habe zwar
schon ein paar Ideen, aber die heben wir dann für Date zwei, drei und vier
auf.“
    Als
sie das hörte, strahlte Sarah. Die Aussicht, ihn öfter zu treffen, schien ihre
Stimmung wieder anzuheben. „Ich bin schon sehr gespannt, was du dir überlegt
hast. Deshalb lasse ich dich planen. Aber glaub nicht, du kommst deshalb um ein
viertes Date herum.“
    „Das
habe ich auch nicht vor. Das darfst du dann planen“, versicherte er ihr, bevor
er ihr den letzten Löffel Eis gab und die leere Schachtel wegstellte. Danach
rückte er zu ihr und küsste sie.
    Sie
schlang ihre Arme um ihn und zog ihn näher. Der Kuss wurde fordernder. Ihre
Lippen schienen miteinander zu verschmelzen. Sie schmeckte nach Haselnuss-Eis
und etwas Besonderem, das nur ihr zu Eigen war. Hitze strömte durch ihn,
entfachte sein Verlangen. Noch nie hatte ihn eine Frau mit nur einem Kuss so
durcheinander gebracht und solch eine Reaktion in ihm ausgelöst.

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