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Das Erbe der Carringtons

Das Erbe der Carringtons

Titel: Das Erbe der Carringtons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Schmidt
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Sarah ausstieg, wurden ihr
die Haare aus dem Gesicht geweht. In der Dämmerung war es gerade noch hell
genug, dass Sarah alles betrachten konnte. Zu ihrer Rechten stieg eine Klippe
neben dem Meer empor. Davor endete der kilometerlange Strand, der die teuersten
und begehrtesten Wohngebiete der Stadt zierte. Im Gegensatz zu Lorraines
Stadtteil, gab es hier normale, wenn auch luxuriösere, Wohnhäuser. Die Gegend
und vor allem die Häuser gefielen Sarah besser als die protzigen Villen. Das
letzte Gebäude war allerdings kein gewöhnliches Wohnhaus. Es sah älter aus,
hatte mehrere Erker und sogar einen kleinen Turm im obersten Stock. Sarah
starrte es eine Weile an. Der Mond wurde deutlicher und erhellte es auf eine
mysteriöse und beinahe unheimliche Weise. Dennoch gefiel es Sarah und weckte
eine Unmenge an Emotionen in ihr, die miteinander rangen.
    „Sarah?“,
rief Ariana, die zum Tor des Hauses gegangen war und das Anwesen von dort aus
betrachtete.
    Blinzelnd
sah Sarah zu ihr. „Ich bin schon mal hier gewesen.“
    „Wirklich?
Ich dachte, du kennst die Adresse nicht“, entgegnete Ariana überrascht, als
Sarah und Julian zu ihr aufschlossen.
    „Ich
habe sie nicht erkannt, weil ich damals erst sechs war. Wir haben die
Herbstferien hier verbracht.“ Sie hatte es geliebt direkt am Strand zu wohnen.
Sie erinnerte sich, wie sie stundenlang im Sand gespielt hatte und baden
gegangen war, obwohl ihre Mutter darauf bestanden hatte, dass das Wasser zu
kalt war. Sarah lächelte bei dem Gedanken, bevor ihr wieder einfiel, wie gern
sie noch mal hergekommen wäre, ihre Mutter und Tom aber immer darauf bestanden
hatten, woanders Urlaub zu machen, um mehr von der Welt zu sehen. Sarah hatte
sich deshalb mehrfach mit ihnen gestritten. Und nun stand sie hier, vor genau
dem Haus, das sie vermisst hatte, seit ihr Urlaub zu Ende gewesen war, mit dem
Wissen, dass ihre Mutter doch zurückgekehrt war. Allein . Das Verhalten
und die Geheimniskrämerei ihrer Mutter, hatten sie schon heute Nachmittag
verwirrt, jetzt fühlte sie sich noch schlimmer. Was sollte das Ganze?
    Sarah
holte tief Luft, versuchte ihre Gedanken und verletzten Gefühle zu ignorieren
und holte den Schlüssel heraus. Mit leicht zittrigen Händen ging sie zum Tor
und probierte ihn aus. Er passte.
    „Sollten
wir nicht erst mal klingeln?“, fragte Julian, als Sarah das Tor öffnete.
    „Das
Haus sieht verlassen aus“, erwiderte Ariana.
    Das
war auch Sarahs Eindruck, dennoch hatte Julian recht. Sie drehte sich um und
drückte die Klingel, die rechts neben dem Tor angebracht war. Nichts. Sie
versuchte es noch einmal, bevor sie mit den Schultern zuckte und das Anwesen
betrat. Der Garten zwischen Tor und Haus sah ungepflegter aus als bei ihrem
letzten Besuch. Sarah folgte dem leicht überwucherten Weg zur Eingangstür und
schloss sie auf. Wieder passte der Schlüssel problemlos. Es gehört wirklich
ihr. Der Gedanke schoss durch ihren Kopf. Sie war sich nicht sicher, ob sie
sich freuen, wütend, traurig oder enttäuscht sein sollte.
    „Das
Ganze ist noch mysteriöser und auch ein bisschen unheimlicher, als ich
dachte“, bemerkte Julian, während er sich im Flur umsah.
    Ariana
drehte sich zu ihm, verschränkte die Arme vor ihrem Oberkörper und bedachte ihn
mit einem missbilligenden Blick. „Ich dachte, du willst ein mutiger Detektiv
sein. Dann verhalte dich auch so und nicht wie ein Weichei. Hier gibt es nur
Staub und Erinnerungen. Soweit es mich betrifft, ist weder das eine noch das
andere beängstigend.“
    Amüsiert
lächelte Julian vor sich hin. Dann kam er auf Sarah zu und flüsterte: „Wenn sie
sich gruselt wird sie immer patzig.“
    „Werde
ich nicht!“, protestierte Ariana empört.
    Sarah
schmunzelte über das Verhalten der beiden und ging zum Lichtschalter. Er
funktionierte nicht. Der Strom war anscheinend abgeschaltet.
    „Ich
habe eine Taschenlampe im Auto“, rief Julian, drehte sich um und verließ das
Haus.
    „Glaubst
du wirklich, das gehörte alles deiner Mutter?“, wollte Ariana wissen, als die
beiden den nur durch Mondlicht erhellten Flur entlanggingen.
    Sarah
zuckte mit den Schultern. „Hast du eine bessere Erklärung dafür, dass ihr
Schlüssel passt und es aussieht, als war schon eine Weile keiner mehr hier?“
    „Nicht
wirklich, aber Julian fällt bestimmt was ein. Er liebt Verschwörungstheorien
aller Art“, antwortete Ariana.
    Leise
murmelnd entgegnete Sarah: „Ich glaube, er liebt noch was anderes oder besser
jemanden…“
    „Was
hast du

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