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Das Erbe der Carringtons

Das Erbe der Carringtons

Titel: Das Erbe der Carringtons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Schmidt
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fertig, wenn ich besser geschlafen
hätte.“ Oder eher, wenn sie überhaupt geschlafen hätte. Sie hatte sich
die ganze Nacht herumgewälzt und versucht, sich zu erklären, warum ihre Mutter
sie ihr Leben lang belogen hatte. Sie konnte keinen plausiblen Grund dafür
finden. Wenn sie versuchte, nicht mehr über ihre Mutter nachzudenken und sich
mit etwas anderem zu beschäftigen, kreisten ihre Gedanken um Lorraine, ihren
Helfer und Ryan. Auch die Hexe und ihr Stalker waren nicht ehrlich zu ihr
gewesen. Ryan hatte sich immer noch nicht gemeldet. Hatte auch er sie belogen
und wollte sie nicht mehr sehen? Wundern würde sie das im Moment nicht und aus
irgendeinem Grund wurde sie das Gefühl nicht los, dass auch er ihr etwas
verschwieg. Er hatte mit keinem Wort erwähnt, womit er seinem Freund half oder
warum er ihn so plötzlich besuchen musste. Erst hatte es sie nicht gestört,
weil sie erleichtert darüber gewesen war, dass er dadurch vor Lorraine sicher
war. Aber je länger er wegblieb und je mehr sie darüber nachdachte, umso
seltsamer kam es ihr vor. In seinen letzten SMS hatte er sich auch immer nur
nach ihr erkundigt. Sein Leben blieb ein Mysterium.
    „Du
hast die ganz Nacht gegrübelt, oder?“, fragte Ariana und setzte sich zu ihr.
    Sarah
verdrängte die Gedanken an alles, was sie bedrückte. Stattdessen konzentrierte
sie sich auf Ariana. Die Beraterin war immer für sie da. Ihre Freundschaft war
das Beste, was ihr in den letzten Wochen widerfahren war. Es war nicht alles
ätzend und vermutlich machte sie sich wegen Ryan unnötig Sorgen, weil sie mies
gelaunt und übermüdet war.
    „Möglicherweise“,
räumte sie ein. „Aber ich hatte es wirklich nicht vor!“
     „Das
wäre auch noch schöner“, antwortete Ariana schmunzelnd. „Am besten lenken wir
dich ab, indem wir ein bisschen im Haus herumschnüffeln. Das sollte dich auch
genug schlauchen, dass du heute Nacht besser schlafen kannst.“
    Da
konnte Sarah nicht widersprechen. Ein Haus nach Hinweisen für das Verhalten
ihrer Mutter zu durchsuchen klang anstrengend, aber es gab ihr auch Hoffnung.
Irgendwo musste etwas versteckt sein, das zumindest eine ihrer Fragen
beantwortete.
    „Na
gut, lass uns anfangen“, beschloss sie.
    Voller
Energie und Tatendrang sprang Ariana auf und war aus dem Zimmer verschwunden,
bevor Sarah stand. Sie seufzte, warf einen Blick auf ihr Handy, um zu sehen, ob
Ryan sich vielleicht doch gemeldet hatte und folgte Ariana die Treppe hoch. Nur
weil sie eine gute Nachricht vertragen könnte, bedeutete das anscheinend nicht,
dass sie eine bekam. Sie hatte immer noch keine SMS.

    „Was
machst du denn?“, fragte Roberto ungehalten, kam auf Ryan zu und schob ihn
zurück zum Sofa.
    „Ich
muss nur mal wohin…“, verteidigte Ryan sich ausweichend.
    „Und
mit wohin meinst du den Hügel, zehn Minuten von hier, auf dem man mit
ein wenig Glück ein Netz bekommt und telefonieren oder SMS verschicken kann?“,
entgegnete der ältere Jäger.
    Genervt
funkelte Ryan ihn an. „Und was, wenn ich das gemeint habe?“ Er hatte sich schon
viel zu lange nicht bei Sarah gemeldet und ohne Netz auch keine Nachrichten von
ihr oder Hans, der versprochen hatte sie im Auge zu behalten, empfangen können.
Er wusste weder, ob sie vor Lorraine sicher war, noch konnte er sich bei ihr
melden, ganz zu Schweigen von dem Versprechen, schnell wieder zurück zu sein.
Das stand leider vorerst außer Frage. Als er bei Roberto aufgetaucht war, hatte
der ältere Jäger ihn in seine Hütte gezogen und ihm erzählt, dass es draußen
gefährlich sei. Ein Walddämon hatte sich ausgerechnet die Wälder um Robertos
abgelegene Hütte als Revier ausgesucht. Diese Dämonenrasse war normalerweise
nicht an Menschen interessiert. Sie konnte allerdings ziemlich territorial
werden und verteidigte ihr Revier mit vollem Einsatz. Im Austausch gegen das
Amulett, das Hexenkräfte bannen konnte, hatte Ryan Roberto versprochen, ihm zu
helfen, sein Problem zu beseitigen. Das Ganze wäre auch nicht schwer gewesen,
da Walddämonen nicht für ihre Schlauheit bekannt waren. Allerdings hatten sie
es nicht mit einem, sondern gleich drei davon zu tun bekommen. Während Ryan
einen von ihnen mit einer Axt geköpft hatte, waren die anderen aufgetaucht.
Bevor ihm klar geworden war, was vor sich ging, hatte ihn einer von den
Mistkerlen mit seinem scharfen, zackigen Schwanz erwischt und durch die Luft
geschleudert. Bei dem Gedanken daran, schmerzte Ryans Körper erneut und er
taumelte leicht, bevor

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