Das Erbe der Carringtons
vor Jahren gestorben. Danach hätte
ihre Mutter genug Zeit gehabt, Sarah die Wahrheit zu verraten. Nichts machte
Sinn! Und was war das für eine Adresse, an die der Magie-Laden Dinge geschickt
hatte?
Ruckartig
stand Sarah auf, als ihr ein Gedanke kam. Mit wenigen Schritten war sie bei
ihrer Schmuckschachtel und wühlte darin herum, bis sie fand, wonach sie suchte.
In ihrer Hand hielt sie den Schlüssel ihrer Mutter, von dem sie nie
herausgefunden hatte, wozu er gehörte. War es möglich… konnte es sein, dass er
zu einer Wohnung in Lunadar passte? Sie schloss ihre Finger um das kalte
Metallstück und begann in ihrer Aufregung schneller zu atmen. Sie musste Ariana
anrufen.
„Alles
okay bei dir?“, fragte diese kurz darauf. Sie klang besorgt. Sarah ignorierte
es.
„Mach
dich fertig, wir gehen zu der Adresse meiner Mutter“, informierte sie ihre
Freundin. „Ich hole dich in zehn bis fünfzehn Minuten ab. Bist du zu Hause?“
„Ja…“,
begann Ariana, aber Sarah ließ sie nicht ausreden.
„Bis
gleich.“ Sie legte auf und zog sich schnell um. Es war Zeit herauszufinden, wo
Amanda Lewis ihre Geschäftsreisen verbracht hatte.
Als
Sarah zum Magie-Laden teleportierte, standen Ariana und Julian bereits davor.
Er lehnte an seinem Auto und hörte ihr interessiert zu. Dabei betrachtete er
sie mit einem Blick, der Bände sprach. Sarah war sich sicher, dass sie Ryan
ähnlich ansah. Für Julian war Ariana mehr als nur eine Freundin. Es war Sarah
schon aufgefallen, als sie zusammen ins Pandora gegangen waren, um die Hexen zu
konfrontieren. Durch den darauffolgenden Tumult hatte sie es allerdings
vergessen und Ariana nicht darauf angesprochen. Das würde sie nachholen müssen,
aber erst, nachdem sie herausfand, wo ihre Mutter gelebt hatte, wenn sie in der
Stadt war.
„Hi“,
rief sie und ging auf ihre beiden Freunde zu.
„Hey,
Sarah“, antwortete Julian.
„Hi“,
erwiderte auch Ariana. „Ich hoffe, du hast nichts dagegen, wenn Julian
mitkommt. Wir waren schon fürs Pandora verabredet, als du angerufen hast.“
„Nein,
kein Problem und sorry, dass ich eure Pläne durcheinander gebracht habe“,
sagte Sarah. Sie hatte nicht einmal darüber nachgedacht, dass Ariana schon
etwas vorhaben könnte.
„Macht
doch nichts, wie oft bekommt man schon die Möglichkeit, Geheimnissen aus der
Vergangenheit auf die Spur zu gehen“, verkündete Julian.
Ariana
lachte. „Julian steht auf Krimis und mysteriöse Vorkommnisse. Er wollte
Detektiv werden, als er klein war.“
„Ich
glaube immer noch, dass ich einen tollen Ermittler abgeben würde. Bei
Tatverdächtigenbeobachtungen könnte ich mich in eine Fliege verwandeln. Niemand
würde mich entdecken…“
„Das
vielleicht nicht, aber es wäre auch möglich, dass eine Fliegenklatsche das
Letzte ist, was du je zu Gesicht bekommst“, unterbrach Ariana ihn schmunzelnd.
Trotz
ihrer Anspannung musste Sarah lachen. „Das mit der Fliege lassen wir dann
lieber.“
Julian
seufzte theatralisch. „Ihr müsst einem auch alles zunichte machen. Na gut, dann
lasst uns losfahren, bevor ihr noch mehr meiner Träume zerstört.“
Leise
kichernd stieg Ariana ins Auto. Sarah folgte ihr schmunzelnd. Sie mochte
Julians Art. Er schien Ariana immer in gute Laune zu versetzen. Sie hoffte für
ihre Freundin, dass auch sie Interesse an ihm hatte. Er wäre gut für sie.
Dass
Julian dabei war, hatte auf jeden Fall einen Vorteil. Mit dem Bus hätten sie
mehrmals umsteigen müssen und sehr viel länger gebraucht. Und ob sie beim
Teleportieren jemanden mitnehmen konnte, wusste Sarah nicht. Sie hatte es noch
nie probiert. Ihren Büchern zufolge sollte es schwierig sein. Natürlich würde
es nicht leichter werden, wenn sie es nicht übte, aber nachdem sie gelesen
hatte, was in den Harry Potter Büchern beim Apparieren passieren konnte, war
sie sich unsicher, ob man beim Teleportieren auch Körperteile zurücklassen
konnte, wenn man es falsch machte. Es bei sich selbst zu riskieren, war eine
Sache, bei Freunden etwas ganz anderes. Julians Auto bot deshalb eine
willkommene Alternative.
Vom
Navigationssystem gelenkt, kamen sie dem Randgebiet Lunadars näher und in der
Richtung, in die sie fuhren, auch dem Strand. Das Villengebiet, in dem Lorraine
wohnte, war nicht weit von der Straße, auf der sie sich befanden. Allerdings
bogen sie rechts ab und kamen, statt in das Villengebiet, auf eine Straße, die
sie zum Gebirge am Stadtrand führte.
Julian
parkte vor dem letzten Haus am Ende der Straße. Als
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