Das Erbe der Carringtons
Ihre Augen weiteten sich. Bücher! Und sie sahen nicht
nach Romanen aus, sondern wie… Tagebücher ! Hastig zog sie eines heraus
und blätterte darin. Erfreut erkannte sie die Schrift ihrer Mutter und atmete
erleichtert auf. Sie war auf der Suche nach Informationen gewesen. Nun hatte
sie einen Kasten voll.
„Ariana“,
rief sie aufgeregt und legte das Tagebuch zurück. Voller Tatendrang stand sie
auf und hob die Schachtel hoch, um sie mit nach unten zu nehmen. Kaum hatte sie
einen Schritt aus dem Zimmer gemacht, gab der Pappboden nach. Die Tagebücher
fielen heraus und landeten in einem Durcheinander auf dem Boden. Na super!
„Hast du was gefunden?“, fragte Ariana, als sie die Treppe hochkam.
„Tagebücher“,
antwortete Sarah. „Einen ganzen Haufen davon.“
„Ja, Haufen trifft es genau“, fügte Ariana schmunzelnd hinzu.
„Erspar
mir deine Weisheiten und hilf mir lieber“, entgegnete Sarah, als sie sich
setzte und anfing, die Bücher aufzustapeln.
Ariana
folgte ihrem Beispiel. „Da findest du bestimmt was Nützliches drin. Wenn du
willst, helfe ich dir beim Lesen.“
Sarah
nickte. Zu zweit würden sie schneller Antworten finden. „Wir können sie mit
nach unten nehmen und es uns im Wohnzimmer bequem machen, oder auf der
Terrasse.“
„Oh
ja, lass uns rausgehen, da können wir uns nebenher sonnen“, erwiderte Ariana
strahlend.
„Irgendwo
hab ich hier noch leere Kisten gesehen“, sagte Sarah, ging zurück in den Raum
und sah sich um. Nach einer Weile fand sie, wonach sie suchte und nahm zwei
davon mit.
„Die
sollten reichen“, verkündete sie und fing an einzupacken.
Als
sie fertig waren, stand Sarah auf. Sie schnappte sich eine der Kisten und ging
zur Treppe. Ariana ergriff die zweite, blieb aber stehen. „Warte, da hinten ist
noch eins.“
Sarah
drehte sich zu ihr und beobachtete, wie Ariana zum Ende des Flures lief, konnte
aber nicht erkennen, was sie meinte. Bevor sie nachfragen konnte, bückte Ariana
sich, streckte die Hand aus und… Sarah starrte ihre Freundin an…. dann die Wand
hinter ihr. Sie flackerte ! Einen Moment sah es so aus, als steckte
Arianas Hand in der Wand, dann verschwand diese und offenbarte eine Tür ein
Stückchen weiter hinten. In der nächsten Sekunde kam die Wand zurück, als
Ariana mit einem Tagebuch in der Hand aufstand.
„Was
ist los?“, fragte die Beraterin, als sie Sarahs Gesichtsausdruck bemerkte.
„Ich
glaube, da ist eine Illusion“, antwortete sie und versuchte sich zu
konzentrieren, um hindurchzusehen. Es war nicht einfach. Ihr Schädel fing an zu
pochen. Na super, Kopfschmerzen brauchte sie nicht auch noch. „Was siehst du?“
Ariana
drehte sich um. „Eine Tür, wieso? Was siehst du denn?“
Sarah
relaxte. Sie hatte eine Beraterin, gegen die Illusionszauber nicht wirkten,
egal wie stark sie waren. „Eine Wand. Und gerade sah es so aus, als hättest du
deine Hand in sie gesteckt.“
Ariana
grinste. „Wirklich? Das hätte ich zu gern gesehen.“
Sarah
verdrehte die Augen. „Versuch die Tür zu öffnen.“
Ariana
nickte. Einen Moment später wirkte es erneut so, als reichte ihre Hand in die
Wand. Die Illusion flackerte.
„Abgeschlossen“,
informierte Ariana sie. „Gib mal den Hausschlüssel, vielleicht passt er.“
Sarah
reichte ihn ihr. Die Tür öffnete sich. Neugierig betraten die Mädchen das
Zimmer.
„Eine
Hexenküche“, verkündete Ariana. Begeistert sah sie sich um. Sarah tat es ihr
gleich. Der Raum war beeindruckend und größer als der von Lorraine. Ein
länglicher Tisch stand in der Mitte, auf dem ein Kessel, Fläschchen mit
Flüssigkeiten und andere Utensilien lagen. Als wären sie gerade erst benutzt
worden und warten darauf, weggeräumt zu werden , dachte Sarah. Ein Magiebuch
lag am Tischrand. Hier hatte ihre Mutter gezaubert. Wehmütig strich Sarah über
die Gegenstände. Wie gern hätte sie zusammen mit ihr einen Trank gebraut oder
Zaubersprüche ausprobiert. Mit einem Seufzer drehte sie sich weg und sah sich
weiter um. An den Wänden standen Schubladenschränkchen und Regale mit Büchern
und magischen Gegenständen, von denen sie keine Ahnung hatte, wozu sie gut
waren.
„Jetzt
wissen wir, wo wir in Zukunft üben können“, sagte Ariana.
Sarah
nickte. Sie hatte sich schon oft eine eigene Hexenküche gewünscht. Nun hatte
sie eine. Im Testament ihrer Mutter stand, dass sie alles, was ihr gehörte,
ihrer Tochter vermachte. Dass Sarah nichts von diesem Haus gewusst hatte,
machte es nicht weniger ihr Eigentum,
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