Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Titel: Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
Vom Netzwerk:
Eroberer liebt man, denn sie sind stark, und man folgt ihnen und schwenkt Fähnchen und jubelt ihnen zu. Einen Usurpator hasst man.«
    » Es würde Blut fließen. Viele Tote, weinende Mütter, trauernde Witwen.«
    » So ist das im Krieg. Stelle dir den Reichtum vor, der über Dandoria kommen würde.«
    » Es geht uns gut genug. Du redest von einem Krieg, den wir seit zwanzig Jahren vermeiden. Dafür liebt man dich, vergesse das nicht.«
    » Einen Herrscher soll man nicht lieben, sondern fürchten. Und ich glaube, Cam und Akish fürchten mich nicht, sondern lachen über mich.«
    Bluma sagte knapp: »Männergeschwätz!«
    Connor kniff die Augen zusammen und sah die blonde Schönheit an.
    Ich bin der König. Vielleicht sollte ich ihr das klarmachen!
    Dann zog sich sein Mund in die Breite, seine Augenbrauen hoben sich und er lächelte wie ein Junge. »Ich glaube, Darius ist manchmal nicht zu beneiden.«
    » Doch, das ist er, glaube mir«, gab sie zurück und tätschelte seine Hand. Sie drehte sich um und ging weg, wobei ihr seidiges Haar vom Wind gebauscht wurde wie eine duftige Wolke. Connor brummte. Eine schöne Frau, fürwahr! Hin und wieder kam es vor, dass er seinen alten Freund Bob, Häuptling der Barbs von Fuure, nachahmte. »Mmpf.«
    Das müsstet ihr sehen, Bob und Bama, Biggert und ihr alle anderen. Ihr wäret stolz auf mich, auf den rohen , unbehauenen Klotz, an den ihr euch bestimmt noch erinnert. Vieles hat sich verändert, und ich vermisse euch, obwohl ich schon fast vergessen habe, wie ihr ausseht.
    Die Soldaten und Leibgardisten marschierten in Formation zum Hafen , und Dandorias Bürger säumten die Wege und Straßen, da die Ankunft der Schiffe sehnlichst erwartet wurde, denn endlich würde das Volksfest beginnen. Lachen, Tanzen, Singen und Saufen. Und für den nächsten Tag hatte das Königshaus eine Überraschung versprochen. Baute man deshalb das Podest im Rund auf, dort, wo normalerweise die Pferde zugeritten wurden? Sah das nicht irgendwie nach einer Hinrichtungsstätte aus? Es gab Getuschel und Gerüchte, aber niemand wusste etwas Genaues und die Baumeister schwiegen.
    Connor blickte über das Meer nach Süden und blinzelte, da das Wasser die Sonne reflektierte. Tauchten dort hinten Segel auf? Sollte es der Zufall wollen, dass beide Könige am selben Tag eintrafen? Nun, die Entfernung, die beide zurückzulegen hatten, war ungefähr gleich. Warum also nicht? Was würde Darius zu berichten haben? Hatte man ihn gut behandelt? Die Rabbolos hatten die Nachricht gebracht, man würde sofort aufbrechen. Beide Könige hatten fast identisch reagiert, und alle drei wertvollen Vögel flatterten wohlbehalten wieder in ihrer Voliere, ohne Opfer der Flyter geworden zu sein.
    Ja, König Connor! Wir kommen, um dein Königreich zu bestaunen. Wir wollen wissen, wen wir bestehlen, damit wir nicht über ein Schattenbild lachen müssen!
    Na ja, so ähnlich jedenfalls!, dachte Connor zynisch.
    Egg T’huton trat neben Connor. Er hielt sich, wie Connor wusste, gerne hier auf, manchmal kniete er hier und betete. Zu wem, sagte er niemandem. Er war bei den Riesen gewesen , und das hatte ihn verändert und so würde es bleiben, bis er starb. Er überragte Connor um eine Haupteslänge und sah aus wie eine schmale, langgezogene Ausgabe eines Zwerges, wie man ihn sich vorstellte. Etwas befremdlich waren die Brille und die schütteren Haare.
    Zwei Männer mit Augengläsern , dachte Connor. Zwei alte Säcke.
    » Seht ihr die Segel dort?«, fragte Egg.
    » Ja, es scheint, als liefe auch der Südkönig bald ein. Das ist gut. So müssen wir uns nicht erst um den einen und dann um den anderen kümmern. Schickt Boten zu General Molgan. Er soll Rod Cam aufhalten, bis Nj’Akish mit seinen Schiffen angelandet ist. Findet Ihr es nicht auch sonderbar, dass beide Könige mit zwei Schiffen kommen? Eines würde genügen.«
    » Man hätte wenig Freude, wenn man sich niemals schmeichelte. Und Könige neigen dazu, nicht wahr?«
    Connor runzelte die Stirn. »Was wollt Ihr damit sagen? Ich hoffe, Ihr meint nicht mich damit«
    » Der Eitle drängt sich gerne zu dem, der höher steht, Euer Gnaden. Und Ihr steht höher als diese beiden ... wie sagtet Ihr? ... Möchtegernkönige.«
    » Dann wird es Zeit, alles vorzubereiten. Gegen Sonnenuntergang werden beide Könige hier sein. Wir wollen ihnen einen schönen Empfang bereiten.«
    » Es ist alles vorbereitet. Die Barden stehen bereit, die Tänzerinnen auch, die Bogenschützen werden einen Tunnel

Weitere Kostenlose Bücher