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Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Titel: Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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Haferkuchen, Wildbret, Fasan, frisches Weizenbrot, Fett, Met und Honig. Es würde alles frisch und warm sein, wenn das Ritual im Burghof vorüber war.
    Die Banner von Port Metui und Loreon leuchteten über den Besuchern und flatterten im Wind.
    Connor beugte sich auf seinem Thron vor und nickte gemäßigt. Er wartete und es geschah, was er erhofft hatte. Der Fette trat auf ihn zu, neigte sein Haupt und sagte: »Ich danke Euch für die Ehre, in diesen Mauern sein zu dürfen, König Connor von Nordbarken.«
    » Und ich danke Euch für die Ehre Eures Besuches. Ich hoffe, Ihr hattet eine gute Reise, König Rod Cam?«
    Ohne Piraten oder anderen Verbrecher? Ach nein, das geht ja nicht, denn Ihr seid der Verbrecher!
    »Die Winde waren uns gewogen.« Sein Blick fiel auf die handtellergroße Münze um Connors Hals und auf den Schriftzug Mittland . Er lächelte träge und hätte dort vermutlich lieber Dandoria gelesen, aber er sagte nichts. Er trat zur Seite, verließ das Halbrund und ging, gefolgt von einigen Wachen, zur Burgmauer. Alle Blicke folgten ihm, und nicht wenige raunten erstaunt. Der König der Insel Dalven pisste spritzend gegen den Stein, kam zurück, nestelte sein Hosenband zurecht und runzelte entschuldigend die Brauen.
    Connor nickte wohlwollend. Was raus musste, musste raus. Er wies König Rod Cam den Platz zu seiner Rechten zu. Der König lehnte seinen Wappenschild gegen den Thron und setzte sich, wobei er versuchte, gelassen zu wirken, was aufgrund seiner Leibesfülle misslang.
    Danach trat der Hagere vor.
    » Ein König grüßt den anderen, Euer Gnaden. Ich, König Nj’Akish, bringe den sanften Wind, der uns zu Euch wehte, und darf Euch die zukünftige Königin von Port Metui und den Südlanden vorstellen?«
    Er ist klein und stolz. Er wirkt wie eine Natter, die unter einem kühlen Stein auf ihr Opfer wartet, dachte Connor.
    König Nj’Akish schien das Amulett zu ignorieren; er winkte, und eine Frau trat vor.
    Er lehnte seinen Wappenschild an den freien Stuhl, setzte sich und wirkte tatsächlich entspannt und souverän. Es hätte nur noch gefehlt, er hätte ein Bein über die Armlehne geschwungen. 
    Connor betrachtete die Frau, die vor ihm stand, den Kopf leicht gebeugt. Er suchte nach einer Floskel, die höflich klang, dann setzte sein Herz für einen Moment aus.
    Das ist Aichame, bei den Göttern, ja, sie ist es!
    Und er erinnerte sich blitzartig an die eine große Lüge seines Lebens, die nötig gewesen war, um Lysa, seine damalige Liebste, nicht vor den Kopf stoßen.
    Aichame war noch immer so schön wie vor einundzwanzig Jahren, auch wenn die Zeit Spuren in ihrem Gesicht hinterlassen hatte. Sie neigte ihr Haupt, was ihrem zukünftigen Gemahl ein Knurren entlockte, was alles bedeuten mochte, und sagte: »Ich freue mich, Euer Gast zu sein, König Connor.«
    Connor schluckte hart. Bei Gordur, es konnte sein, dass er sich täuschte. Mehr als zwanzig Jahre waren eine lange Zeit. Viele Frauen sahen aus wie Aichame. Erinnerungen gaukelten einem gerne Dinge vor, die irrtümlich waren.
    Sie erkennt mich auch. Ich sehe es in ihren Augen. Sie weiß, wer ich bin.
    Die Frau sagte leise: »Mein Name ist Aichame Bint Fyral. Bald werde ich den hochgelobten König der Südlande ehelichen. Da ich die Königinnenwürde also noch nicht bekleide, nennt mich bitte Lady Aichame.«
    Bint Fyral? Fyral, bei den Göttern! Der alte Fyral nannte mich Toto! Toto, den Streiter, der in der Arena kämpfen sollte!
    Connor rang nach Luft und sagte mit trockenen Lippen: »Ihr adelt mein Haus, Lady Aichame.« Er konzentrierte sich und schloss die Augen, während die Frau sich entfernte.
    Hofschranzen wurden ihm von Ausrufern vorgestellt, die an Bord gewesen waren, der Meister der Galeere war nicht um Worte verlegen, man pries die eigenen Schiffe, aber als es Connor zu viel wurde, hob er die Hand und Steve, der auf diese Zeichen gewartet hatte, entfachte ein magisches Feuer, das seinesgleichen suchte.
    Rod Cam krönte es mit einem herzhaften Furz, der über den Burghof hallte, wobei der König sich genüsslich rekelte.
    Niemand lachte, jeder blickte verlegen zu Boden , und Connor tat, als habe er nichts gehört. Bluma, die nur eine Armeslänge hinter Connors Thron stand, schnaufte unwillig und flüsterte für die Gäste unhörbar: »Zuerst pisst er auf uns und danach scheißt er uns zu.«
    Connor gluckste belustigt über Blumas Ausdrucksweise, die in den letzten Jahren kompromissloser geworden war. Die Politik hatte sie, ihrem Naturell

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