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Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Titel: Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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wie Käfer, um die Rahsegel zu bergen, und die noch gesetzten Segel schimmerten weiß und bedrohlich.
    Dann kam der Regen, der sich unglaublich dicht ergoss, ein Regen, der nicht nur von oben zu kommen schien, sondern von allen Seiten und alles durchdrang, das Ölzeug, die Stiefel, die Haut und die Knochen.
    Die Matrosen halten die Brassen an, fierten Schote, brassten Rahe um und beschlugen und refften die mächtigen Segel oder ließen sie killen.
    Alles ging Hand in Hand, und Kapitän Dickens machte einen zufriedenen Eindruck, während Menschen wie Knäuel rutschten, übereinander fielen, Befehle wiederholten und arbeiteten. Es war ein geordnetes Chaos. Schäumende Gischt kam über die Besatzung, und Darius klammerte sich an einen Holm, hielt den Atem an und war froh, dass es schneller vorbei war, als er befürchtet hatte. Dennoch hatte er einen kräftigen Schluck Meerwasser geschluckt, den er ausspuckte, während sich sein Magen vor Ekel aufbäumte.
    Der erste Steuermann schrie: »Die Kreuzbrassen! Fieren, verdammt nochmal! Schnell, schnell! Achteraus alle Mann!«
    Das Heck der Winterkönigin wurde hoch in die Luft geschleudert, und hinter dem kalten Meer erblickte Darius die Küste. Alle Mann taten, was sie konnten, um den Unbillen des Meeres zu trotzen, denn an Land getrieben werden wollte niemand, da dort das Schiff an einem Riff zerschellen konnte. Als die Winterkönigin vor dem Wind aufkam, während die Rahen scharf angebrasst und die Luvbrassen steif gesetzt wurden, hatten einige noch die Nerven, in die Wanten zu klettern. Tapfere Männer, aber auch viele, die nicht schwimmen konnten und lieber kämpften, als zu ersaufen.
    Der Kapitän stand neben dem Achterluk, von wo er gleichzeitig die Fahrt der Winterkönigin messen, Ausschau nach Lee halten und den Rudergast beobachten konnte.
    Der Sturm verabreichte dem Schiff eine schlimme Ohrfeige, denn eine Riesenwoge hatte es auf Holz und Eisen abgesehen, und plötzlich verschwand vorne alles in einer unbeschreiblichen Wassermenge, die sich über das Schiff stürzte. Dann hob es sich, wurde wieder in seiner ganzen Länge sichtbar, und im selben Moment schleuderte ein Windstoß den Schoner auf die Seite, sodass die Hälfte der Wassermenge wieder über Bord gespült wurde.
    »Eine fähige Mannschaft«, rief L’olkien neben ihm gegen den Wind. »Sie wissen, was sie tun.«
    » Ja, ich glaube, wir werden schneller in Port Metui sein, als geplant«, stieß Darius hervor. »Falls wir vorher nicht kentern und ersaufen.«
    L’olkien lachte , und sein Gesicht sah aus wie das eines grinsenden Toten, während Blitze in seinen Augen reflektierten. Dennoch schien er seine Seekrankheit vollständig überwunden zu haben, denn er bewegte sich sicher und aktiv.
    Eine höllische Böe traf das Schiff, welches sich aufbäumte und Darius stolperte. L’olkien fing ihn mit erstaunlicher Kraft auf. Für einen Moment sahen sich die Männer in die Augen ...
     
     
    ... und Darius begrüßte den Sonnenschein, mit dem Port Metui die Winterkönigin empfing. Der Himmel war blau, kein Wölkchen trübte den schönen Tag. Das Meer schimmerte wie ein Spiegel, und Fische sprangen neben der Winterkönigin aus dem Wasser. Im Hafen herrschte reges Treiben, und Palmen spendeten Schatten.
    Kapitän Dickens trat zu Darius. »Wir hatten Glück, Herr. Der Sturm war schneller vorbei, als erwartet - und das Schiff hat keine Schäden davongetragen.«
    Darius blinzelte verwundert und sah den Mann an. »Sturm? Welcher Sturm?«
    Der Kapitän grinste. »Na ja, so etwas macht einem Helden wie Euch selbstverständlich nichts aus, nicht wahr? Was bedeutet schon ein Sturm, wenn man in Unterwelt war.«
    Darius, der nicht wusste, was das zu bedeuten hatte, grinste schräg und überlegte, ob der Kapitän sich einen Scherz erlaubt hatte, den eine Landratte nicht begriff.
    Er stützte sich auf die Reling und genoss den milden Wind und die Düfte, die vom Festland herüberwehten. Es waren Gewürze aller Art, fein gemischt mit dem Aroma von exotischen Ölen und Feuern, die in den Schatten züngelten und über denen man kochte. Die Häuser und Katen waren überwiegend weiß getüncht, und auf einem Hügel erhob sich der Rohbau der neuen Burg, die König Nj’Akish seit einiger Zeit baute. Darius wusste, dass Akish sich, bis der Bau fertiggestellt war, in den Gemäuern des verstorbenen Emad Fyral aufhielt, eines Händlers, der vor allen Dingen mit Sklavenkämpfen zu Ehre und Reichtum gelangt war. Es handelte sich um einen

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