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Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Titel: Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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geschmeidig auf. Ihrer Furcht folgte ein kaltes Schaudern, als sie plötzlich die Stimme neben sich vernahm. »Aichame.«
    » Connor«, stieß sie atemlos hervor. »Wie kommst du hierher? Die Wachen.«
    Er reckte sich und stand im Halbdunkel vor ihr wie ein Baum. Nicht übel für einen Mann seines Alters. Sein Atem ging trotz der Klettertour gleichmäßig. »Sie schlafen.«
    » Liebe Güte, Akish wird sie töten lassen.«
    » Dann soll er es nicht erfahren.«
    » Connor ...«
    » Hör zu, Aichame. Ich konnte dich nie vergessen«, sagte er, als habe er keine Zeit zu verschwenden, was wohl auch stimmt.
    Deshalb liebtest du Lysa und hast sie betrauert?
    »Auch du warst immer in meinem Herzen«, sagte sie und wischte jeden negativen Gedanken fort.
    » Schläft er?« Connor nickte in Richtung der Kammer.
    » Nj’Akishs? Er schläft wie ein Stein und wird später anfangen zu schnarchen und mir die Ruhe rauben, wie immer, wenn er zu viel getrunken hat.«
    » Und unsere Tochter?«
    » Ja, auch sie schläft.«
    Er weiß es!
    »Sie ist eine bezaubernde junge Frau.«
    » Ceyda hat sehr viel von dir. Die helle Haut, die blauen Augen und die blonden Haare.«
    » Warum hast du es mir nie berichten lassen? Ich bin seit zwanzig Jahren König von Dandoria. Du hättest von mir wissen müssen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das ist eine lange Geschichte, doch als ich es dir hätte sagen wollen, las ich die Oden des Zwerges.«
    Connor lächelte bitter. Die Sterne beleuchteten sein noch immer attraktives , männliches Gesicht hinlänglich, sodass Aichame wahrnahm, wie er begriff, was sie meinte. »Lysa, nicht wahr?«
    » Du hast sie geliebt.«
    » Ja, das habe ich. Ich dachte, ich sehe dich nie wieder. Liebe Güte, ich war jung, so jung, und ich wollte nicht alleine sein, ich mag noch immer Frauen, und ...«
    » Wir beide waren jung, Connor.«
    » Ich habe mich oft gefragt, warum ich dich damals alleine ließ. Warum habe ich dich nicht betäubt, in einen Teppich gewickelt und mit mir genommen? Was bewog mich, dich im Stich zu lassen? Jahrelang quälte mich diese Schuld, von der niemand etwas ahnt.«
    » Ich wäre nicht mitgekommen, das weißt du. Und ich hätte mich nicht betäuben lassen. Damals war mir mein Vater wichtig und meine Heimat. Es war vor Nj’Akish. Und vor Ceyda.«
    » Mit der Zeit, und wenn man vieles im Leben gesehen hat, verändern sich die Bilder der Vergangenheit, und irgendwann bleibt nur noch eine große Frage, auf die man keine Antwort findet.« Er legte ihr die Hände auf die Schultern, warme Finger. »Du hast mir meine Tochter genommen. Dafür hast du mir mein Leben geschenkt. War das ein guter Handel?«
    » Sie ist eine wunderbare Frau geworden.«
    » Ich wäre ihr ein gleichermaßen wunderbarer Vater gewesen.«
    » Tatsächlich? Wie hättest du gegen den Drachen gekämpft, hätte dir eine hochschwangere Frau zur Seite gestanden?  Wärst du zurück zu deinem Vater in den Norden gegangen, um dich zu rächen? Alles, Connor, wäre anders gekommen. Aber so, wie es war, war es richtig. Es sollte so sein. Die Götter wollten es so. Und nun ist seit zwanzig Jahren Frieden in Mittland, was wir dir zu verdanken haben. Dir und deinen Gefährten. Nein, lieber Connor. Du warst noch nicht bereit, Vater zu sein. Du warst ein Kämpfer und bist es auch heute noch.«
    Er öffnete den Mund.
    »Sage noch nichts, Connor«, wisperte sie. »Wer dich heute beobachtet hat, die Kälte in deinen Augen während der Hinrichtung, die Konsequenz, mit der du deine Gäste verprügelt hast, ohne auch nur die Hand zu heben, der weiß, dass mit dir nicht zu spaßen ist. Dein Weg ist noch nicht gegangen. Etwas wird geschehen, das dich weiterführt. Ich ahne es.«
    » Wir haben keine Zeit zu verlieren«, flüsterte Connor. »Jeden Moment können deine Aufpasser aufwachen und mich entdecken. Es wird einen Skandal geben. Also bitte ich dich jetzt und nur einmal: Bleibe hier! Bleibe bei mir! Bitte schenke mir meine Tochter und wenn es nur noch für ein paar Jahre ist.« Er senkte den Kopf wie ein Büßer und die langen Haare fielen über sein Gesicht. »Bitte.«
    » Und was ist, wenn ich Akish treu bleiben will?«
    » Nein«, murmelte er. »Das willst du nicht. Ich habe euch beobachtet. Du verabscheust ihn, warum auch immer.«
    Aichame wusste nicht, was sie sagen sollte. Nj’Akish bewegte sich und fing an zu schnarchen. Hinter ihr fuhr ein sanfter Herbstwind in die Vorhänge. Sie war überrascht und schockiert. Was Connor von ihr verlangte, war

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