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Das Erbe der Elfen

Das Erbe der Elfen

Titel: Das Erbe der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrzej Sapkowski
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Flammen setzen! Eine Machtdemonstration  ...«
    »Das reicht nicht.« Foltest schüttelte den Kopf. »Das reicht alles nicht. Wir müssen  ... Ich weiß, was wir müssen.«
    »So rede doch!«
    »Cintra.«
    »Was?«
    »Den Nilfgaardern Cintra abnehmen. Wir überschreiten die Jaruga, schlagen als Erste zu. Jetzt, da sie es nicht erwarten. Wir werfen sie wieder hinter Marnadal zurück.«
    »Und wie? Eben erst haben wir davon gesprochen, dass eine Armee die Jaruga nicht überqueren kann  ...«
    »Eine aus Nilfgaard. Aber wir haben den Fluss unter Kontrolle. Wir haben die Mündung in der Hand, die Versorgungswege, wir haben eine Flanke, die von Skellige, Cidaris und den Festungen in Verden gedeckt wird. Für Nilfgaard ist es eine erhebliche Anstrengung, vierzig-, fünfzigtausend Mann über den Fluss zu werfen. Wir können viel mehr ans linke Ufer bringen. Sperr nicht den Mund auf, Wisimir. Du wolltest etwas, das Schluss macht mit dem Abwarten? Etwas Spektakuläres? Etwas, das wieder richtige Könige aus uns macht? Dieses Etwas ist Cintra. Cintra wird uns festigen, denn Cintra ist ein Symbol. Denkt an Sodden! Ohne das Gemetzel in der Stadt und Calanthes Märtyrertod hätte es damals solch einen Sieg nicht gegeben. Die Kräfte waren gleich, niemand hat damit gerechnet, dass wir sie derart zerschmettern würden. Aber unsere Truppen sind ihnen wie die Wölfe an die Gurgel gegangen, wie tollwütige Hunde, um die Löwin von Cintra zu rächen. Und es gibt welche, deren Wut sich auf dem Schlachtfeld von Sodden nicht erschöpft hat. Denkt an Crach an Craite, den Meereber!«
    »Das ist wahr.« Demawend nickte. »Crach hat Nilfgaard blutige Rache geschworen. Für Eist Tuirseach, der in Marnadal erschlagen wurde. Und für Calanthe. Wenn wir das linke Ufer angreifen, wird uns Crach mit der ganzen Macht von Skellige unterstützen. Bei den Göttern, das könnte gelingen! Ich unterstütze Foltest! Wir wollen nicht warten, sondern als Erste zuschlagen, Cintra befreien, die Hundesöhne über den Amellpass jagen!«
    »Gemach«, knurrte Henselt. »Beeilt euch nicht so, den Löwen am Barte zu zupfen, denn das ist noch kein toter Löwe. Dies zum einen. Zum anderen, wenn wir als Erste zuschlagen, geraten wir in die Rolle der Angreifer. Wir brechen den Waffenstillstand, den wir selbst besiegelt haben. Dann wird uns Niedamir mit seiner Liga nicht unterstützen, auch nicht Esterad Thyssen. Ich weiß nicht, wie sich Ethain von Cidaris verhalten wird. Gegen einen Angriffskrieg werden sich unsere Zünfte sperren, die Kaufleute, der Adel  ... Und vor allem die Zauberer. Vergesst die Zauberer nicht!«
    »Die Zauberer werden keinen Angriff auf das linke Ufer unterstützen«, bestätigte Wisimir. »Der Waffenstillstand war das Werk des Vilgefortz von Roggeveen. Es ist bekannt, dass seinen Plänen zufolge der Waffenstillstand schrittweise in einen dauerhaften Frieden übergehen sollte. Vilgefortz wird keinen Krieg unterstützen. Und das Kapitel, könnt ihr mir glauben, wird tun, was Vilgefortz will. Nach Sodden ist er die Nummer eins im Kapitel, da können andere Magier sagen, was sie wollen, die erste Geige spielt Vilgefortz.«
    »Vilgefortz, Vilgefortz«, entrüstete sich Foltest. »Der ist uns zu groß geworden, dieser Magier. Ich bin es allmählich leid, die Pläne von Vilgefortz und des Kapitels zu berücksichtigen, Pläne, die ich übrigens nicht kenne und nicht verstehe. Aber auch dagegen gibt es ein Mittel, meine Herren. Wenn nun Nilfgaard eine Aggression verüben würde? Zum Beispiel in Dol Angra? Auf Aedirn und Lyrien? Das könnten wir irgendwie deichseln  ... inszenieren  ... Eine kleine Provokation  ... Ein Grenzzwischenfall, den sie verschuldet haben? Sagen wir, ein Angriff auf ein Grenzfort? Natürlich werden wir bereit sein, wir werden entschlossen und machtvoll reagieren, mit der vollständigen Billigung aller anderen, sogar von Vilgefortz und dem ganzen übrigen Kapitel. Und dann, wenn Emhyr var Emreis den Blick von Sodden und dem Flussland abwendet, werden sich die Cintrier ihres Landes erinnern. Die Emigranten und Flüchtlinge, die sich in Brugge unter der Führung von Vissegerd sammeln. Es sind an die achttausend Leute unter Waffen. Kann es eine bessere Speerspitze geben? Sie leben in der Hoffnung, das Land wiederzugewinnen, aus dem sie fliehen mussten. Sie brennen auf den Kampf. Sie sind bereit, gegen das linke Ufer loszuschlagen. Sie warten nur auf das Losungswort.«
    »Auf das Losungswort«, bestätigte Meve, »und

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