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Das Erbe der Elfen

Das Erbe der Elfen

Titel: Das Erbe der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrzej Sapkowski
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sagen pflegt  ... Wie unsere gemeinsame Bekannte zu sagen pflegt, Geralt. Du studierst Medizin, Shani? Welches Semester?«
    »Das sechste«, murmelte das Mädchen.
    »Ach« – Philippa Eilhart schaute nicht sie an, sondern den Hexer  –, »siebzehn Jahre, was für ein schönes Alter. Yennefer würde viel darum geben, wieder siebzehn zu sein. Was meinst du, Geralt? Übrigens, ich werde sie bei Gelegenheit fragen.«
    Der Hexer grinste unangenehm. »Ich zweifle nicht daran. Auch nicht, dass du die Frage mit Kommentaren anreichern wirst. Und ich zweifle nicht, dass dir das mächtig Spaß machen wird. Und jetzt komm bitte zur Sache.«
    »Richtig.« Die Zauberin nickte und wurde ernst. »Es ist höchste Zeit. Und Zeit hast du nicht allzu viel. Rittersporn hat dir sicherlich schon gesagt, dass Dijkstra plötzlich Lust bekommen hat, sich mit dir zu treffen und über den Aufenthaltsort eines gewissen Mädchens zu reden. Dijkstra hat diesbezüglich Befehle von König Wisimir, also nehme ich an, dass er sich große Mühe geben wird, diesen Ort in Erfahrung zu bringen.«
    »Klar. Danke für die Warnung. Nur eins wundert mich ein wenig. Du sagst, dass Dijkstra Befehle vom König hat. Und du hast keine erhalten? Immerhin hast du einen prominenten Platz in Wisimirs Rat.«
    »Gewiss.« Die Zauberin überhörte den Spott. »Habe ich. Und ich nehme meine Pflichten ernst, die darin bestehen, den König vor Fehlern zu warnen. Manchmal, wie im gegebenen Fall, kann ich dem König nicht einfach sagen, dass er im Begriff ist, einen Fehler zu machen, und ihm von einer übereilten Handlung abraten. Ich muss stattdessen dafür sorgen, dass er die falsche Tat unmöglich begehen kann. Verstehst du mich?«
    Der Hexer nickte bestätigend. Rittersporn fragte sich, ob er wirklich verstand. Denn er wusste, dass Philippa log wie gedruckt.
    »Ich sehe also«, sagte Geralt langsam und bewies damit, dass er sehr wohl verstanden hatte, »dass der Rat der Zauberer sich ebenfalls für meinen Schützling interessiert. Die Zauberer möchten wissen, wo sich mein Mündel befindet. Und sie wollen sie finden, ehe Wisimir oder sonst jemand es tut. Warum, Philippa? Was ist an meinem Mündel, dass es so viel Interesse erweckt?«
    Die Augen der Zauberin verengten sich. »Das weißt du nicht?«, zischte sie. »So wenig weißt du von deinem Mündel? Ich will keine übereilten Schlussfolgerungen ziehen, aber so eine Unwissenheit scheint darauf hinzudeuten, dass deine Qualifikation als Beschützer gleich null ist. In der Tat wundert mich, dass du derart unwissend und schlecht informiert dich überhaupt entschlossen hast, die Vormundschaft zu übernehmen. Mehr noch – du hast dich entschlossen, das Recht der Vormundschaft anderen wegzunehmen, jenen, die sowohl die Qualifikation als auch das Recht dazu haben. Hüte dich, Geralt, dass dich der Hochmut nicht ins Verderben stürzt. Hüte dich. Und hüte dieses Kind, zum Teufel! Hüte das Mädchen wie deinen Augapfel! Und wenn du es selbst nicht kannst, bitte andere darum!«
    Einen Augenblick lang glaubte Rittersporn, der Hexer werde die Rolle erwähnen, die Yennefer übernommen hatte. Er riskierte dabei nichts und hätte Philippa die Argumente genommen. Doch Geralt schwieg. Der Dichter konnte sich denken, warum. Philippa wusste alles. Philippa warnte. Und der Hexer hatte die Warnung verstanden.
    Rittersporn konzentrierte sich darauf, ihre Augen und Gesichter zu beobachten, und fragte sich, ob die beiden nicht früher einmal eine Beziehung gehabt hatten. Rittersporn wusste, dass derlei mit Worten und Andeutungen zwischen dem Hexer und Zauberinnen geführten Zweikämpfe, die von der gegenseitigen Faszination zeugten, oft genug im Bett endeten. Doch wie üblich brachte die Beobachtung kein Ergebnis. Um zu erfahren, ob der Hexer eine Beziehung mit jemandem hatte, gab es nur ein Mittel – man musste im richtigen Moment zum Fenster hereinkommen.
    »Vormundschaft«, fuhr die Zauberin nach einer Weile fort, »heißt, dass man die Verantwortung für die Sicherheit eines Wesens übernimmt, das diese Sicherheit nicht selbst zu erlangen vermag. Wenn du deinen Schützling zu Schaden kommen lässt  ... Wenn ihr etwas zustößt, dann fällt die Verantwortung auf dich, Geralt. Auf dich allein.«
    »Ich weiß.«
    »Ich fürchte, du weißt immer noch zu wenig.«
    »Dann kläre mich auf. Wieso wollen mich plötzlich so viele Leute von der Last der Verantwortung befreien, reißen sich darum, meine Verpflichtungen zu übernehmen und

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