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Das Erbe der ersten Menschheit (German Edition)

Das Erbe der ersten Menschheit (German Edition)

Titel: Das Erbe der ersten Menschheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Seibel
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Darstellung der Schrauben, die den zweiten Lantis-Container verschlossen. Neben jedem Punkt stand eine Zahl; stilecht in Lantisch. Das war für die Reporter nicht wirklich schwierig, es gab sogar schon erste Lantis-Sudokus, die weltweit großen Anklang fanden.
    Die Medienleute waren wieder angereist, als klar war, dass in dieser Pressekonferenz die Öffnung des zweiten Containers angekündigt würde, was man sich danach dann live anschauen konnte. Zum Schluss war es doch schnell gegangen. Die Übersetzer bekamen mehr Routine, die unterstützende Software wurde besser, und die Wissenschaftler konnten sich auf die Lösung der Aufgaben konzentrieren, die ihnen die Lantis gestellt hatten.
    „Hier sehen Sie das Ergebnis unserer Arbeit der letzten Wochen. Wir haben alle Aufgaben erfolgreich gelöst und die Reihenfolge bestimmt, in der die Schrauben des zweiten Containers geöffnet werden müssen. In diesem Moment geht Ihnen die Grafik in digitalisierter Form zu, damit Sie sie weiterverarbeiten können. Haben Sie Fragen?“
    Niemand meldete sich, alle wollten, dass das Programm weiterging.
    Die Assistentin verließ die Bühne und Professor Hawker trat zur Seite. Der riesige Bildschirm, der die gesamte Stirnwand des Saals ausfüllte, leuchtete auf. Das Logo von Lantika stand in bester HD-Qualität und 3D im Raum und leuchtete von innen heraus. Scheich Al-Qummi hatte auch in dieser Hinsicht keine Kosten gescheut. Er saß an einem reichverzierten Tisch an der Seite, vor ihm ein großer roter Knopf.
    Das Bild wechselte, der Container erschien. Die lantische Zwei war deutlich zu erkennen. Tom, der Roboter , stand schon bereit.
    Der Professor nickte Al-Qummi zu. Der sah nochmals in die Runde und drückte dann demonstrativ auf den Knopf. Ein Ton erklang, ähnlich einem chinesischen Gong.
    Tom begann sofort mit seiner Arbeit. Hawker verzichtete dieses Mal darauf, festsitzende Schrauben zu simulieren, und so hing der gelöste Deckel nach zwei Minuten frei in der Luft.
    Das bekannte Pulver aus Buckyballs rieselte heraus und wurde sofort abgesaugt. Im Saal war es bis auf einige klappernde Tastaturen still. Hawker verschwand unbemerkt, um doch persönlich im Labor anwesend zu sein.
    Die Bilanz nach zwei Stunden war: neue Berge von Folien, die dieses Mal technische Beschreibungen zu enthalten schienen. Dazu kam eine Anzahl Geräte, deren Bedeutung man zum jetzigen Zeitpunkt nicht erkennen konnte.
    Es war ungefähr das, was Hawker erwartet hatte. Ein langsames Heranführen an ihre Technologie. Das war nicht unintelligent von den Lantis und ließ auf eine Menge Neues hoffen. Er verschaffte sich einen kurzen Überblick und ließ das Material auf verschiedene Labore verteilen. Die Wissenschaftler stürzten sich mit Feuereifer in die Arbeit. Niemand em fiel auf, wie Hawker verschwand. Es würde auch noch lange niemand bemerken, denn durch die großzügige räumliche Verteilung besaß keiner den Überblick, wer wo war. Man würde ihn immer gerade in einem anderen Labor vermuten.
    Es war nicht so, dass ihn die Erkenntnisse aus Container 2 nicht interessierten. Sie würden die Menschheit einen großen Schritt weiterbringen, und es gab jede Menge Möglichkeiten, sich als Wissenschaftler dabei Anerkennung zu verdienen und sich eine Basis für lukrative Jobs in der Wirtschaft zu schaffen. Unter normalen Umständen hätte er mit allen Kräften darum gekämpft, an die vielversprechendsten Aufgaben zu kommen, aber die Umstände waren dieses Mal anders. Er hatte die Chance, etwas wirklich Herausragendes zu präsentieren. Etwas, womit noch keiner rechnete. Und das würde ihm den Nobelpreis einbringen. Er durfte sich nur keinen Fehler erlauben.
    Hawker ging zielstrebig zum Aufzug und fuhr in die Tiefe.

23.
     
    Lantika, militärischer Bereich, amerikanische Zone. Ein wüstengelbes, ungekennzeichnetes Gebäude. Es sah aus wie ein langweiliger Schuppen für Geräte, die Fenster wirkten nur von außen, als wären sie aus Glas.
    Der große Wandbildschirm zeigte einen Stadtplan von Lantika, auf dem unzählige blaue Punkte verteilt waren. Sie bewegten sich mit unterschiedlicher Geschwindigkeit, manche blieben auch an ihrem Platz. Man konnte den Eindruck bekommen, als würden Ameisen durch die Stadt wandern, in Wirklichkeit waren es die Handys der Bewohner und Gäste.
    Auf dem Bildschirm vor Thomas Haslow war einer dieser Punkte rot markiert. Das war das Handy der hübschen Blonden aus dem Starbucks am Flughafen. Hilda Svensson hieß sie, wie er schnell

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