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Das Erbe der ersten Menschheit (German Edition)

Das Erbe der ersten Menschheit (German Edition)

Titel: Das Erbe der ersten Menschheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Seibel
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Milliarden-Dollar-Frage. Wer die beantworten kann, würde als reicher Mann sterben. Ein Gehirn zu tunen, es im Prinzip mit einem Turbolader zu versehen, das ist unglaublich. Dafür würden viele Leute ein Vermögen geben. Mir fällt es auch schwer, die Strahlung dafür verantwortlich zu machen, aber eine sichere Aussage ist nicht möglich. Die vorliegenden Informationen über die Strahlung sind zu unspezifisch, und die Quelle der Strahlung haben Sie ja gesprengt, wenn ich Ihren Bericht richtig gelesen habe.“
    Professor Bernard zeigte die offenen Handflächen und hob die Schultern. „In dieser Richtung kann man keine Untersuchungen mehr durchführen.“
    „Das muss also offen bleiben“, sagte Anne. „Kommen wir an einer anderen Stelle weiter?“
    „Wenn ich eine winzige Probe nehmen dürfte ...“
    „Auf keinen Fall!“ Niemals würde Anne zulassen, dass jemand auch nur ein Milligramm ihres Gehirns abzapfte.
    Alphonse wirkte enttäuscht. Man sah ihm an, dass er zu gerne Material für weitere Experimente gehabt hätte.
    „Aber vielleicht noch ein kleiner Intelligenztest? Es wäre sehr interessant zu wissen, wie sich Ihr IQ entwickelt hat. Er war ohnehin schon hoch und müsste deutlich gestiegen sein.“
    „Ich will meinen IQ nicht wissen“, sagte Anne bestimmt. „Der bringt uns einer Lösung keinen Schritt näher. Außerdem liefert er keine Erklärung, wieso mein Gehirn Informationen träumen konnte, die es vorher nicht hatte.“
    Professor Bernard lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Er sah ein, dass er Anne nicht zu weiteren Untersuchungen und Tests überreden konnte. „Sie meinen die Sache mit dem Schleimpilz, diesem Madrax.“
    Er sah wieder auf die Bilder von Annes Gehirn auf dem Wandmonitor.
    „Das wird Ihnen niemand erklären können, wenigstens nicht wissenschaftlich. Mit einer Art von Telepathie könnte ich mich anfreunden. Wenn man Gedanken mit Sensoren messen und mit Computern auswerten kann, könnte es möglicherweise auch eine ähnliche, natürliche Gabe geben, auch wenn sie mir noch nie begegnet ist. Aber ein Blick in die Zukunft? Dafür gibt es keine wissenschaftlichen Grundlagen, und wilde Spekulationen sind nicht meine Sache.“
    „Meine auch nicht. Das bedeutet, wir haben einen weiteren offenen Punkt.“ Anne seufzte. Das waren nicht die Antworten, die sie erhofft hatte. Aber so waren eben die Tatsachen, und die musste sie nehmen, wie sie waren. Wenigstens fürs Erste.
    „Eine letzte Frage noch. Werden die Überaktivität und meine Kopfschmerzen bleiben?“
    Jetzt lächelte Alphonse. „Sie wissen die Antwort selbst - aber danke, dass Sie fragen. Wenn der Umbauprozess abgeschlossen ist, wird die Überaktivität aller Wahrscheinlichkeit nachlassen. Ihre Kopfschmerzen werden zwar geringer werden, weil die Ursache entfällt, aber verschwinden werden sie nicht. Schmerzen haben die unerquickliche Eigenschaft, dass sie sich verselbstständigen können. Daran können wir gerne arbeiten, aber wir sollten das Ende Ihres Umbauprozesses abwarten.“
    Der Professor sah vieldeutig zu Annes Kopf.
    Anne konnte spüren, wie sich jede Faser seines Körpers wünschte, mehr über ihr Gehirn herauszufinden. Sie konnte ihn verstehen, denn schließlich war sie selbst mit Leib und Seele Wissenschaftlerin, auf die jedes Rätsel eine unwiderstehliche Anziehungskraft ausübte. Trotzdem hatte sie nicht vor, sich weiter untersuchen zu lassen. Die herkömmlichen Methoden waren an ihre Grenzen gekommen.
    Um Alphonse nicht zu sehr zu enttäuschen, sagte sie: „Danke für Ihr Angebot. Sie haben mir sehr geholfen, und wenn mein Gehirn seine Arbeit erledigt hat, sehen wir uns vielleicht wieder.“
     
    Auf der Rückfahrt zu seinem Bruder sah Olaf zu Anne auf dem Beifahrersitz.
    „Jetzt sitzt ein getuntes Gehirn neben mir. Ich fasse es nicht.“
    „Jetzt sitzt deine Frau neben dir. Ich habe nur eine kleine Anomalie.“
    Olaf ließ sich nicht beirren. „Wie soll ich dich denn ab jetzt anreden? Anne, the Brain? Oder ist dir Supergirl lieber?“
    Anne puffte ihn in die Seite. „Pass besser auf, wo du hinfährst. Sonst kleben unsere beiden Gehirne gleich am nächsten Brückenpfeiler.“

22.
     
    Die Assistentin von Professor Hawker hielt eine Papptafel in der Größe eines Posters in die Luft. Professor Hawker war der Ansicht, das würde mehr hermachen als ein projiziertes Foto. Das wäre zu gewöhnlich.
    Die Papptafel zeigte einen Kreis mit vierundzwanzig Punkten gleichmäßig auf dem Rand verteilt, die schematische

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