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Das Erbe der ersten Menschheit (German Edition)

Das Erbe der ersten Menschheit (German Edition)

Titel: Das Erbe der ersten Menschheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Seibel
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wahr?“
    Arman hob die Augenbrauen. „Woher wissen Sie das?“
    „Das ist nicht alles, was wir wissen, und wir sind nicht die Einzigen. General Myers lässt Sie grüßen.“
    Jetzt wirkte Arman tatsächlich überrascht. General Myers war vor Jahren sein höchster Vorgesetzter gewesen. Er ließ die Pistole sinken.
    „Woher weiß Myers, dass ich hier bin?“
    „Das sollten Sie sich selbst zusammenreimen können“, sagte Walter. „Sie waren lange genug bei der NSA, um deren Möglichkeiten und Arbeitsweisen zu kennen. Nachdem klar war, dass hier ein geheimes Labor existiert, hat man sich auf die Suche nach der Person gemacht, die es eingerichtet und gesichert hat. Sie sind der Sicherheits-Chef von Scheich Al-Qummi, der hier neben Professor Hawker alle Fäden zieht. Der Rest ist kleines Agenten-Einmaleins.“ Walter zeigte die offenen Handflächen. „Wenn Sie uns also immer noch umbringen wollen, stehen heute noch Ihre ehemaligen Kollegen hier - und morgen die Chinesen. Was ist Ihnen lieber?“
    „Die Chinesen?“, fragte Hawker. „Haben die mein Handy auch geortet?“
    Er schien seine Lantika-Welt nicht mehr verstehen zu können.
    Walter schüttelte den Kopf. „Wie einfallslos. Die Chinesen haben sich erlaubt, kleine RFID-Chips in Ihre Kleidung einzuarbeiten. Sie geben Ihre teuren Anzüge doch immer zum exklusiven Reinigungs-Service am Flughafen. Li Peng-Reinigung, stimmt’s?“
    Der Professor nickte. Er schien sich plötzlich in seinem Anzug nicht mehr wohlzufühlen.
    Bakshi drängte sich zwischen die Parteien. „Hören Sie endlich auf zu diskutieren. Sonst stirbt uns die Lantis.“
    „Die Lantis?“, sagten Anne und Walter gleichzeitig.
    „Sie haben eine Lantis erschaffen?“, fragte Walter.
    Anne war schon einen Schritt weiter. „Schnell! Los! Wo ist sie?“
    Bakshi rannte los, Anne und die anderen hinterher.
    In dem kleinen Krankenzimmer stand nur ein Bett - und darin lag eindeutig ein fremdes Wesen. Anne sah nicht mehr als einen kahlen Kopf auf dem Kissen, rundum beklebt mit Elektroden, aber es war eindeutig kein Mensch. Es war ein überwältigender Moment , zum ersten Mal jemanden zu sehen, den es seit über fünfundsechzig Millionen Jahren nicht mehr geben sollte. Gleichzeitig war Anne erschrocken. Das eigentlich grüne Gesicht hatte die Farbe eines welken Blattes. Die Augen blickten stumpf zur Decke. In beiden Nasenlöchern steckten Schläuche, ein Tropf hing an einem Ständer an der Seite, der Schlauch daran verschwand unter der Bettdecke.
    „Was ist mit ihr? Was haben Sie mit ihr gemacht?“, fragte Anne.
    „Das ist ja das Problem“, sagte Bakshi. „Ich kann nicht viel machen. Wir haben so gut wie keine Informationen über den Körper der Lantis. Wir wissen nicht, was sie brauchen, was normal ist, und wie sie auf Medikamente reagieren.“
    Er sah ziemlich unglücklich aus.
    „Was ich tun konnte, habe ich getan. Sauerstoff zur Unterstützung der Atmung, und Wasser, damit sie nicht verdurstet, versetzt mit Zucker. Mehr habe ich nicht gewagt, weil ich nicht weiß, was sie verträgt. Was für uns normal ist, könnte für sie tödlich sein.“
    Anne sah auf die herumstehenden Geräte und die Anzeigen.
    „Details. Schnell! Was ist geschehen?“
    „Der Brutprozess ging ziemlich rasch. Als sie diese Größe erreicht hat, hat er abgeschaltet. Wir haben die Lantis ins Bett gelegt - und dann ging eigentlich alles bergab. Sie hatte unkontrollierte Zuckungen, die Atmung wird schwächer, der Puls auch. Organische Schäden kann ich keine feststellen, aber das will nicht viel sagen. Insgesamt scheint der Körper einfach abzusterben.“
    „Was noch?“, fragte Anne, die merkte, dass Bakshi etwas verschwieg.
    Er zeigte auf ein Gerät, das nichts anzeigte. „Es ist so, als hätte sie kein Gehirn. Es ist organisch vorhanden, aber das ist auch alles. Es ist wie tot.“
    Bakshi schien den Tränen nahe.
    Hinter Anne stieß Hawker einen erschrockenen Laut aus. Das mit dem Gehirn hatte er anscheinend auch noch nicht gewusst.
    Anne ging zu dem Bett und zog das Laken ein Stück herunter. Zum Vorschein kam ein magerer Oberkörper, der genauso welk aussah wie das Gesicht. Man musste kein Experte sein, um den Zustand dieses Wesens zu deuten.
    Anne nahm eine Hand. Sie hing schlaff herab, ohne jegliche Kraft. Einen Puls spürte sie nicht mehr. Den zeigte nur noch das Gerät an.
    „Sie braucht Licht“, sagte Anne. „Holen Sie alle Lampen her, die Sie finden können.“
    Bakshi sah Anne irritiert an. Dann verstand

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