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Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition)

Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Halblingen, die sich retten konnten. Und ansonsten werden wir zusehen, auf die andere Seite des Langen Sees zu kommen.«
    Neldo hob die Augenbrauen. »N ach Neuvaldanien?«
    »W ahrscheinlich ist man dort noch sicher.«
    »D ann wünsche ich euch alles Gute.«
    »I ch dachte, du kommst mit uns.«
    »N ein, ich muss in den Norden.«
    »R ichtung Dichtwaldmark? Dahin, wo wir gerade herkommen?« Sona sah ihn kopfschüttelnd an. »D as ist Selbstmord, Neldo. Jeder, der auch nur einen Funken Verstand hat, versucht von dort fortzukommen.«
    »J a, mag sein. Aber es sind Freunde von mir dorthin unterwegs, von denen ich mich vor Kurzem getrennt habe, um meinen heimatlichen Wohnbaum aufzusuchen.« Neldo schluckte. Allein der Gedanke an seine Rückkehr zu Gomlos Baum bewirkte, dass er einen dicken Kloß im Hals spürte und einen Moment lang kaum weitersprechen konnte.
    Er war fest entschlossen, Lirandil, Arvan und die anderen wieder einzuholen, um sie zu warnen. Wenn Ghool wirklich auch nur eine vage Ahnung von Lirandils Plänen hatte, dann waren sie zweifellos in Gefahr. Mehr vielleicht als jemals zuvor…
    »H ast du dich mit deinen Freunden irgendwo verabredet?«
    »N ein, das nicht, aber…«
    »D u weißt nicht, wo sie sind? Wie willst du sie dann wiederfinden, Neldo? Sie werden sich wie alle anderen Überlebenden in diesen Wäldern irgendwo versteckt halten und versuchen, diese schreckliche Zeit zu überstehen. Angenommen, du findest sie, dann bringst du sie vielleicht sogar in Gefahr, weil du die Orks genau zu ihnen hinführst.« Sona schüttelte energisch den Kopf. Sie strich sich das lang herabhängende, seidige Haar zurück, sodass links ein großer Teil davon von ihrem nach Halblingart hervorstechenden spitzen Ohr gehalten wurde. »I n der Dichtwaldmark sind so viele Orks, dass du ihnen geradewegs in die Arme laufen würdest. Und wie ich dir schon sagte, du hilfst deinen Freunden auf gar keinen Fall, wenn du die suchst. Ganz im Gegenteil.«
    »K ommt er jetzt mit uns?«, fragte Forry, der sich gerade noch ein zweites orkisches Wurfbeil hinter den Gürtel steckte.
    »I ch weiß nicht…«, murmelte Sona.
    Neldo überlegte kurz. Sie hat recht, musste er sich eingestehen. Und es ist wichtig, dass so viele wie möglich von uns überleben, um es den Orks eines Tages heimzuzahlen.
    »I ch komme mit euch«, erklärte er.

Träger des Elbenstabs
    In der letzten Nacht hatten sie es seit Tagen zum ersten Mal wieder gewagt, ein Feuer zu entzünden. Die Wälder im südlichen Teil der Dichtwaldmark waren voller Orks. Und wären nicht mit Lirandil und Brogandas zwei Männer mit außerordentlich feinem Gehör unter ihnen gewesen, wären sie ihnen vermutlich geradewegs in die Arme gelaufen. Whuon konnte ebenso wie Arvan und die Halblinge davon nichts hören, aber er wirkte sehr unruhig und schien zumindest die Gefahr zu spüren.
    Lirandil ließ sein Pferd anhalten und hob den Kopf. Wieder einmal lauschte er dem vielfältigen Chor der Stimmen, die den Wald erfüllten.
    »E s wird immer schwieriger, den Orks auszuweichen«, bekannte Brogandas, der sein Pferd so lenkte, dass es neben dem des Elben zu stehen kam.
    Lirandil nickte mit sehr ernstem Gesicht. »J a, man hört sie von allen Seiten.«
    »U nd es sind viele.«
    »W ir sollten jedem Kampf so weit es möglich ist aus dem Weg gehen.«
    »H abt Ihr Euch eigentlich schon genauere Gedanken darüber gemacht, welchen Weg wir einschlagen, wenn wir die Wälder erst einmal hinter uns gelassen haben?«
    Lirandil wandte den Kopf und sah den Dunkelalben an. »E s gibt nur einen Weg«, erklärte er. »D en kürzesten. Und über alles andere möchte ich hier und jetzt nicht sprechen.«
    In Brogandas’ Gesicht spielte nun ein hartes, sarkastisches Lächeln um den dünnlippigen Mund. Und die Runen in einem Gesicht passten sich auf seltsame Weise der geraden Linienführung seines Mundes an. »I hr traut mir noch immer nicht.«
    »D as würde ich so niemals sagen…«
    »A ber Ihr handelt danach, denn das ist der Grund Eures Schweigens. Ihr wollt Euch alle Optionen offenhalten und die nächsten Schritte deshalb niemandem offenbaren, weil Ihr fürchtet, dass sie verraten werde könnten.«
    In Lirandils Augen erschien für einen Augenblick wieder das bläuliche Leuchten. Es wurde stärker, pulsierte einige Augenblicke lang und verschwand dann wieder. »J e mehr ich von meinem Wissen zurückhalte, desto besser für uns alle«, erklärte er. »U nd ich behandle Euch damit nicht anders als

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