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Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition)

Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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denjenigen, auf dem die größte Last liegen wird.«
    »I hr sprecht von Arvan.«
    »J a.«
    »N iemand kann eine Waffe erfolgreich anwenden, in deren Gebrauch er sich nicht geübt hat, Lirandil.«
    »U nd niemand wird eine Waffe nur für den Zweck anwenden, für die sie ersonnen wurde, wenn sie bereits Macht über ihn erlangt hat und ihn beherrscht. Und jeder Einsatz dieser Waffe erhöht diese Gefahr immens. Elbanador wusste dies…«
    Das Lächeln des Dunkelalben wurde breiter. » …und die Vorfahren der Dunkelalben haben es nicht genügend beachtet. War es das, was Ihr sagen wolltet?«
    »I ch will Eurer Erkenntnis zumindest nicht widersprechen.«
    Während sie weiter durch den Wald zogen, bildete Arvan immer öfter die Nachhut. Er fiel gegenüber den anderen zurück.
    Er umfasste dann den Elbenstab, nahm ihn hervor, betrachtete ihn im spärlichen Licht des Waldes. Die Runen begannen dann ihre Farbe zu ändern und mit goldenem Schimmer hervorzutreten. Und dabei veränderten sie sich, formten immer neue Zeichen. Mit den Schriftzeichen, die Arvan beim alten Grebu gelernt hatte, hatten sie nichts gemein und wohl auch nicht mit der Schrift, die gegenwärtig bei den Elben in Gebrauch war.
    Und während Arvan den Zeichen bei ihrer andauernden Verwandlung zusah, die ihn immer stärker in ihren Bann zog, entstanden Bilder in seinem Kopf. Gedanken drängten sich ihm auf. Eine Stimme schien zu ihm zu sprechen. »E ine Macht kann sich nur entfalten, wenn man sie benutzt!« Arvan sah in Gedanken, wie Strahlen aus dem Stab hervorschossen. Strahlen aus Schwarzlicht, vermischt mit solchen, die die gleiche rotgoldene Färbung hatten, wie sie die Runen annahmen, sobald er sie ansah.
    Oder sobald ich meine Gedanken ausschließlich auf sie richte, ging es Arvan durch den Kopf. Vielleicht war es möglich, den Stab auf ganz gewöhnliche Weise zu beherrschen, so wie Arvan es bei Rankpflanzen und Baumschafen gewohnt war. War diese besondere Fähigkeit nicht letztlich der Grund dafür, dass er offenbar dazu ausersehen war, den Elbenstab zu tragen?
    »B enutz mich. Setze meine Macht ein. Nur dann wirst du über meine Macht in dem Moment verfügen können, in dem du sie am dringendsten brauchst«, flüsterte ihm die Gedankenstimme des Elbenstabs zu.
    »A rvan!«, drang Zaleas Stimme in seine Gedanken. Sie hatte sich mit ihrem Pferd etwas zurückfallen lassen. Die anderen waren bereits im Unterholz verschwunden. »H örst du mich überhaupt?«, fügte sie noch hinzu.
    Arvan blickte auf. »I ch…«
    »W enn ich noch lauter rede, bekommt unser empfindlicher Anführer davon Ohrenschmerzen, Arvan.« Sie lenkte ihr Pferd neben das seine und berührte ihn an der Schulter. »W as bei allen Waldgöttern ist los mit dir?«
    »I ch habe mir nur den Elbenstab noch einmal angesehen«, sagte er.
    Er hielt das Artefakt noch immer in der Hand.
    »H alte ihn besser verborgen, Arvan.«
    »S iehst du es nicht?«
    »W as soll ich denn sehen?«
    »D ie Zeichen!«
    Er hielt ihr den Stab hin. Sie starrte etwas befremdet darauf und schüttelte den Kopf. »I ch weiß nicht, was du meinst. Ich sehe nur die schwarzen Runen darauf.«
    »S ie schimmern golden. Fast so, als würden sie glühen. Und sie verändern sich– so ähnlich wie die Runen des Baums, aus dem der Stab geschlagen wurde.«
    Sie schüttelte den Kopf. »D as siehst nur du, Arvan«, widersprach sie. »A rvan, ich habe keine Ahnung, was für Kräfte in diesem Stab gebunden sind. Aber wenn sie für Ghool gefährlich sind, dann vielleicht auch für dich. An einem Schwert kann man sich schließlich auch schneiden, wenn man nicht aufpasst.«
    »M ag sein.«
    »A rvan, mir gefällt das nicht. Seit wir vom Runenbaum aufgebrochen sind und du dieses…« Sie schien einen Augenblick lang nach dem passenden Wort zu suchen und hatte es dann gefunden. »… Ding bei dir trägst, scheinen deine Gedanken nur noch darum zu kreisen.« Wie wenig ihr diese Entwicklung der Dinge gefiel, kam in der Art und Weise zum Ausdruck, in der sie das Wort Ding ausstieß. Als würde sie über etwas Widerwärtiges sprechen, dachte Arvan.
    Er steckte den Elbenstab wieder ein.
    »E s ist nicht so einfach für mich«, sagte er. »I ch war immer der Trottel. Ein Tölpel, der grob und ungeschickt ist und dem nur der alte Grebu zugetraut hat, dass man ihm überhaupt etwas beibringen könnte, was über die Kenntnisse hinausgeht, die jemand braucht, um Baumschafe zu hüten.«
    »J a, und?«
    »U nd jetzt soll ich mit einer Waffe, von der

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