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Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition)

Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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nicht mehr zu diesem Thema gesagt hatte.
    Whuon schien die Gedanken des Elben zu erraten. »I ch kann ihn für dich töten, bevor er sich entschließt, uns eigenmächtig zu verlassen und jemandem davon zu erzählen«, grinste er. Als er Nomran-Kars blass gewordenes Gesicht sah, fügte der Söldner noch hinzu: »D as war ein Spaß, Libellenreiter.«
    »K einer von der Art, die mir gefällt«, erwiderte Nomran-Kar.
    Whuon schlug ihm freundschaftlich auf die Schulter. »E mpfindlich wie ein Elb, schlecht gelaunt wie ein Dunkelalb. Ich wette, du hast nicht viele Freunde.«
    »F reunde pflegen wir normalerweise innerhalb unserer Gilden zu suchen«, erwiderte Nomran-Kar in einem etwas eingebildet klingenden Tonfall.
    »D ann kann ich nur hoffen, dass die Freunde aus deiner Gilde dich auch so verteidigen, wenn du in Not bist, wie es ein dir völlig Fremder wie Arvan getan hat.«
    »I ch glaube, dass ich meiner Dankbarkeit zur Genüge Ausdruck verliehen habe«, erklärte der Libellenreiter, dem deutlich anzumerken war, dass er das Gespräch mit Whuon als Zumutung empfand.
    Am Nachmittag wurde Arvan durch wilde Schreie geweckt.
    Er schreckte hoch, griff nach dem Beschützer und bemerkte, dass Borro und Zalea ebenfalls schon wach waren. Die anderen waren fort, hatten aber ihre Sachen zurückgelassen.
    »I ch habe geträumt, dass die Orks uns überfallen hätten«, stieß Borro hervor. »U nd zwar bevor wir das Kaninchen essen konnten.« Er atmete tief durch und strich über seinen Bauch, während er fortfuhr: »A ber das ist ja, den Waldgöttern sei Dank, hier gut aufgehoben.«
    »W o sind die anderen?«, fragte Zalea.
    Arvan konnte ein Gähnen nicht unterdrücken. Er hatte kaum geschlafen, war immer wieder von Träumen geweckt worden. Träume, die so wirr gewesen waren, dass er sich nicht an sie zu erinnern vermochte. Er wusste nur noch, dass sie sich allesamt um den Elbenstab und dessen finstere Kräfte gedreht hatten. Und jetzt fühlte er sich wie zerschlagen, so als hätte er gar nicht geschlafen. »G ehen wir sie suchen«, meinte er.
    Es dauerte nicht lange, und sie fanden Lirandil und Brogandas zusammen mit Nomran-Kar bei den Zinnen einer Brustwehr. Whuon hingegen stand etwas abseits, blickte aber ebenfalls in die Ferne.
    Ein langer Heerzug, der von Horizont zu Horizont reichte, bewegte sich dort nordwärts. Dutzende von Hornechsen zogen gewaltige Wagen, auf denen sich Katapulte befanden, die an Größe sogar noch jene übertrafen, die in der Schlacht an der Anhöhe der drei Länder eingesetzt worden waren. Abertausende von Orks zogen daher. Der Großteil von ihnen bestand aus Fußgängern, während nur eine Minderheit auf Hornechsen ritt. Noch auffälliger waren die Kolonnen von Wolfskriegern, denn soweit sie mit Schilden ausgestattet waren, schlugen sie andauernd mit ihren Waffen darauf und hielten dabei einen ganz eigentümlichen Rhythmus. Die Orks untermalten dies mit einem wilden, chaotischen Chor aus durchdringenden Kampfschreien. Außer Orks, Wolfsmenschen und vereinzelten Affenkriegern folgte diesem Heerzug auch eine große Zahl dämonischer Krieger mit glühenden Augen, von denen nicht einer dem anderen glich. Manche wirkten wie groteske Mischwesen aus Mensch und Tier, andere ritten auf riesenhaften, pferdegroßen Hunden und waren so schwer gerüstet, dass man nicht erkennen konnte, was für ein Geschöpf sich unter all diesen Panzerungen und dem geschlossenen Helmvisier verbarg. Nur ihre monströse Größe und die Tatsache, dass keiner von ihnen weniger als drei Waffenarme unterschiedlicher Länge und Stärke besaß, war klar erkennbar. Und unter ihren pechschwarzen Helmen schimmerte grünliches Licht hervor, das manche dieser Schreckensgestalten auch wie eine dünne Aura vollkommen einhüllte.
    »D ie ziehen Richtung Folom in Pandanor«, stellte Nomran-Kar fest. »I ch sagte ja, dass dort noch gekämpft wird – oder vielleicht auch schon nicht mehr. In dem Fall werden sie wohl die Heere unterstützen, die versuchen werden, den Hafen Epea zu erobern.« Er wandte sich an Brogandas. »U nd die Dunkelalben von Albanoy sehen in aller Ruhe zu, wie der Feind ihrer Feinde ein Blutbad anrichtet.«
    »I ch gehöre nicht zum Rat der Mächtigen von Khemrand«, erwiderte Brogandas kühl.
    Nomran-Kar zuckte mit den Schultern. »W ie auch immer. Ihr seht, welche gewaltigen Heere hier aufmarschieren. Und man kann wohl davon ausgehen, dass das nicht viel mehr als die Vorhut ist.«
    »W ir werden die Nacht abwarten und dann

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