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Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition)

Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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würden ausreichen, um die Orks davonzujagen?«
    »N anu? Der große Held, der Zarton erschlug, heute mal pessimistisch?«, wunderte sich Borro.
    Neldo machte eine wegwerfende Handbewegung. »I ch weiß, dass meine Gedanken zu nichts führen«, gestand er. »U nd doch kann ich es nicht ändern! Ich muss immer wieder daran denken! Seit wir das Schlachtfeld auf der Anhöhe der drei Länder verlassen haben und nach Gaa gezogen sind. Da hat es angefangen, und seitdem werde ich diese Gedanken einfach nicht mehr los!«
    Sie übernachteten unter freiem Himmel bei einer Baumgruppe. Ein verhältnismäßig kühler Wind wehte vom Meer, weshalb sich Zalea eine Decke um die Schultern gelegt hatte.
    Die Pferde wirkten unruhig.
    »D er alte Grebu hat mir viel über Asanilon erzählt«, sagte Arvan. »E s soll dort den zweitgrößten Hafen von Athranor geben.«
    »K önig Candric I. hat diese Stadt einst gegründet«, erklärte Lirandil. »I ch war dabei, als dies geschah. Jahrhunderte ist das nun schon her. Das magische Leuchten des Turms diente schon lange den Schiffen als Leuchtfeuer. Und der damalige König wollte aus Asanilon eine Konkurrenz für den Hafen von Carabor werden lassen. Inzwischen ist die Stadt allerdings so mächtig geworden, dass sie sich am liebsten von der Herrschaft des Königs von Beiderland befreien würde! Ich habe zwar ein Schreiben mit dem Siegel des derzeitigen Königs bei mir, das mich berechtigt, am Turm alles zu tun, was mir beliebt, aber ehrlich gesagt weiß ich nicht, was dieser Brief wert sein wird und ob die Asalonier ihn anerkennen.« Lirandil zuckte mit den Schultern. Während die anderen vom mitgebrachten Proviant aßen, hatte der Elb nichts zu sich genommen. »W ir werden sehen«, murmelte er.
    »D ieser Seldos von Thuburg wird vor uns am Turm sein«, meinte Borro. »B eunruhigt Euch das gar nicht? Es wäre doch ausgesprochen unangenehm, wenn all diese magischen Schriften in die Hände der Magier von Thuvasien gelangen würden.«
    »Z umal niemand weiß, auf welcher Seite sie letztlich stehen werden«, ergänzte Zalea.
    »A uf welcher Seite die Thuvasier stehen werden, kann ich euch sehr wohl sagen!«, mischte sich Whuon ein und nahm einen kräftigen Bissen von dem Stockfisch, den sie als Proviant mitführten.
    »S o?«, gab Brogandas zurück. »D ann scheint ein gemeiner Söldner klüger zu sein, als ich es bin!«
    »E s ist ganz einfach. Ein Thuvasier steht immer einzig und allein auf seiner eigenen Seite. Sie werden letztlich danach entscheiden, was ihnen den größten Vorteil verspricht.«
    »S o wie du, Söldner!«, sagte Brogandas.
    »K ann schon sein«, murmelte Whuon. Er wandte sich an Lirandil. »W enn du willst, dann schneide ich diesem thuvasischen Hexer die Kehle durch, Elb! Ich hasse Leute, die ihre Versprechen nicht halten, und wenn dieser Seldos in Thuvasien eine so wichtige Rolle spielt, wie ich bisher gehört habe, dann trifft es ganz sicher nicht den Falschen.«
    »N ur dass er dann wohl nicht mehr unser Verbündeter werden wird, wir aber die Hilfe der thuvasischen Magier vielleicht noch dringender brauchen werden, als uns lieb sein kann!«
    »D ie Armee, die sich in der Ebene von Cavesia sammelt, ist jedenfalls nicht von schlechten Eltern– und die Tatsache, dass ich aus ihren Reihen desertiert bin, heißt nicht, dass ich gerne gegen sie kämpfen würde. Bei den Göttern aller Welten des Polyversums! Da ist mir eine Horde Orks sehr viel lieber.«
    »E r hat es beinahe geschafft«, stellte Zalea plötzlich fest.
    Whuon sah sie verwundert an. »W ovon redest du, Halblingmädchen?«
    »V on Lirandil. Ihm wurde eine Frage gestellt, und er war nahe daran, sich um ihre Beantwortung herumdrücken zu können. Mich würde es nämlich, ehrlich gesagt, auch sehr interessieren, wieso er so gelassen sein kann, was diesen Magier angeht– und weshalb er zwei Angebote, ein Schiff zu benutzen, ausgeschlagen hat.«
    »D azu werde ich zu gegebener Zeit mehr sagen«, erklärte Lirandil. »N ur so viel: Wenn es so leicht wäre, in den Besitz der magischen Schriften zu kommen, die Meister Asanil in seinem Turm gesammelt hat, dann wäre schon längst ein Hexer aus Thuvasien hierhergekommen, um sich ihrer zu bemächtigen. Wenn Seldos vor uns eintrifft, hat das sogar sein Gutes… Aber ich will nicht vorgreifen und Hoffnungen nähren, die sich vielleicht nicht erfüllen können.«
    Die anderen langten bei dem Stockfisch und dem mitgebrachten Brot kräftig zu. Letzteres musste aufgegessen werden,

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