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Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition)

Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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damals schon gesagt, dass sie dich nicht mal bemerkt haben dürfte.«
    »A ber schön war sie trotzdem, oder?«
    »E s ist nicht zu fassen! Wie kann der größte Held Athranors so einfältig sein, dass er nicht begreift, dass…«
    Arvan bemerkte ihren Zorn. Er verstand den Grund dafür nicht. Er sah sie irritiert an. »W as wolltest du noch sagen?«, fragte er, da sie nicht weitergesprochen hatte.
    Sie schluckte, und ihr Gesicht war von jener dunklen Röte überzogen, die Arvan schon so manches Mal bei ihr bemerkt hatte, wenn sie wirklich ärgerlich war.
    »N ichts«, sagte sie. »G ar nichts.«

Welbos Warnung
    Am Abend, bevor sie zum Asanil-Turm aufbrechen wollten, versammelte Lirandil noch einmal alle Gefährten in seinem Quartier. Er beschwor sie geradezu, aufeinander zu achten. »I ch habe mich lange mit Brogandas unterhalten, und wir sind uns in der Einschätzung der Lage vollkommen einig. Das, was mit Arvan geschah, kann sich jederzeit wiederholen. Es war zweifellos ein gezielter magischer Angriff durch einen Feuerdämon– und nur Ghool hätte die Macht, diese Wesen zu rufen oder sie zu befehligen.«
    »W ir täten gut daran, mit Angriffen von unerwarteter Seite zu rechnen«, fügte Brogandas hinzu. »G hool ist auf dem Schlachtfeld einmal geschlagen worden– durch Arvans Mut und durch die Magie der Elben. Er wird sich so etwas nicht ein zweites Mal gefallen lassen, und wir müssen davon ausgehen, dass er verstärkt darauf setzt, dass ihm geradezu unbegrenzt magische Kräfte zur Verfügung stehen.«
    »V on den beunruhigenden Nachrichten, die mir der Botschafter des Zwergenreichs zutrug, habe ich euch ja schon berichtet«, erklärte nun Lirandil. »N och wissen wir nicht, was dahintersteckt, dass es Rhelmi offenbar unmöglich geworden ist, mit seinem König in Verbindung zu treten, aber wir müssen auch hier das Schlimmste annehmen…«
    Es klopfte an der Tür.
    Whuon hatte die Hand am Schwertgriff.
    »E rwartest du Besuch, Lirandil?«
    »I ch habe niemanden sonst zu dieser Zusammenkunft geladen«, erwiderte der Fährtensucher.
    Es klopfte noch einmal. Whuon ging zur Tür und öffnete sie mit dem blankgezogenen Schwert in der Hand.
    Vor der Tür stand ein Halbling.
    Es war Welbo aus dem Stamm von Brado dem Flüchter; vor allem aber war er der Kanzler von König Haraban. Im Gegensatz zur Sitte seines Volkes, barfuß zu gehen, trug Welbo anschmiegsame Filzstiefel, die seine vergleichsweise großen Füße optisch etwas kleiner erscheinen ließen, als sie in Wahrheit waren. Das edle Wams war mit dem Wappen des Waldkönigs verziert. Welbo blickte etwas irritiert auf die Schwertspitze, die Whuon ihm entgegenhielt und die sich daraufhin sofort senkte.
    »W enn Ihr gestattet, würde ich gerne eintreten«, sagte der Kanzler.
    »K ommt herein, werter Welbo.« Lirandil machte eine einladende Handbewegung. »U nd Ihr mögt die Tür hinter ihm schließen, Whuon.«
    »G anz wie du willst, Elb!«, erwiderte der Söldner. Knarrend fiel die Tür ins Schloss.
    Welbo ließ den Blick durch den Raum schweifen und schien sich nicht ganz sicher zu sein, ob er in dieser Gesellschaft wirklich frei sprechen konnte. Die größten Zweifel schien ihm dabei Brogandas zu verursachen, der den Dunkelalb lange musterte. Schließlich aber entschloss sich Welbo doch dazu, sein Anliegen einfach vorzutragen.
    »I hr wollt morgen aufbrechen, und Euer Ziel ist der Asanil-Turm«, stellte er fest. »A lles ist dazu bereit. Man stellt Euch die besten Pferde zur Verfügung, und es wird keinerlei Aufsehen geben.«
    »D as freut mich zu hören«, sagte Lirandil. »A llerdings kann ich mich nicht erinnern, mit Euch über das Ziel unserer Reise geredet zu haben!«
    »D ieser Palast hat noch bessere Ohren als der Hof des Waldkönigs, werter Lirandil. Er ist kleiner und die Zahl der Bediensteten geringer. Dafür verbreiten sich Neuigkeiten und Gerüchte umso rascher, wenn Ihr versteht, was ich meine. Und abgesehen davon stehen hier meinem Herrn, dem Waldkönig, auch nicht so viele magische Möglichkeiten zur Verfügung, um fremde Einflüsse abzuwehren.«
    »W as wollt Ihr uns mitteilen?«, fragte nun Brogandas.
    »I ch fühle mich verpflichtet, Euch darüber zu informieren, dass Ihr nicht die Einzigen seid, deren Ziel Asanils Turm ist«, stellte Welbo fest. Nachdem er für einen Augenblick Brogandas’ Blick standgehalten hatte, wandte er seine Aufmerksamkeit Lirandil zu. »I hr habt sicher bemerkt, dass ein Gesandter der Thuvasier seit einiger Zeit hier

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