Das Erbe der Jedi-Ritter 01 - Die Abtrünnigen
Entsetzen schreienden Leuten.
Ein paar Soldaten der Stadtwache von Sernpidal standen am nördlichen Stadteingang und bedeuteten Anakin, langsamer zu fahren. Er ging nicht darauf ein.
Vor der Stadt waren die Beben noch heftiger. Inzwischen blies ein starker Wind, und Anakin fürchtete, daß die Atmosphäre aufgrund der Störung durch den abstürzenden Mond zusammenbrechen würde. Er kannte die Berechnungen, er wußte, daß sie immer noch ein paar Stunden hatten, bevor der Mond auf den Planeten stürzte, aber er mußte sich fragen, ob der Planet so lange bestehen bleiben oder ob die zu dem Absturz gehörenden Katastrophen, die Erdbeben, die heftigen Stürme, die Seebeben, alles derart zerstören würden, daß zur Zeit des Aufpralls hier ohnehin niemand mehr am Leben war.
Er beschleunigte den Landgleiter weiter, hielt die Anzeigen der Triebwerke stets im roten Bereich, und es fühlte sich beinahe an, als wäre er wieder im Asteroidengürtel, wo er sich nach Instinkt bewegte und Ereignisse vorwegnahm, statt zu reagieren. Hinter ihm saß der alte Bürgermeister ruhig und anscheinend bequem und zuckte kaum zusammen, selbst wenn sie von einer Stein- oder Schuttlawine beinahe begraben wurden.
Anakin achtete kaum auf ihn, nachdem ein kurzer Blick und der Einsatz der Macht ihm gezeigt hatten, daß der alte Mann tatsächlich ruhig war, daß er sein Schicksal ohne Verzweiflung akzeptierte. Irgendwie benutzte Anakin diese Ruhe, um selbst einen kühlen Kopf zu bewahren. Er überprüfte seine Koordinaten, um sich zu überzeugen, daß er sich am richtigen Ort befand.
Aber wonach suchte er eigentlich? Nach einer riesigen Maschine? Einem Abfangkreuzer mit seinen Schwerkraftprojektoren? So etwas gab es hier nicht. Ein Riß in der Planetenoberfläche? Wieder fand er nichts, wenn man von den Rissen absah, die die Erdbeben bewirkt hatten.
Er verringerte die Geschwindigkeit, schloß die Augen, nahm nur noch mit Hilfe der Macht wahr, spürte die Ruhe des alten Mannes und die Unruhe des Planeten, der durch den rasch vorüberrasenden Mond zerrissen wurde, die Angst der Lebewesen, seien sie vernunftbegabt oder nicht, einen Schrecken, den der junge Jedi beinahe wie einen schlechten Geschmack im Mund wahrnehmen konnte.
Anakin schaute tiefer und tiefer. Etwas, das den Mond mit solcher Kraft gepackt hatte, konnte der Macht nicht verborgen bleiben. Der Mond, nun riesig, stieg über den Horizont und raste über den Himmel. Der Wind tobte; der Boden bebte und wogte. Und Anakin spürte das Zerren, nicht an sich selbst, sondern an diesem Mond. Er öffnete die Augen, obwohl er seinen Geist weiter in jenem anderen Modus hielt, und dann sah er den Traktorstrahl deutlich vor sich.
Er beschleunigte den Landgleiter, durchquerte eine Rinne zwischen zwei instabilen Hügeln, was ihn beinahe teuer zu stehen gekommen wäre, weil ein riesiger Felsblock direkt hinter dem kleinen Fahrzeug aufprallte. Ihr Tempo war ihr Verbündeter, denn die Felsen an beiden Wänden brachen rasch ein, aber als sie sich dem Ende des kleinen Tals näherten, brauste ihnen ein unglaublicher Wind entgegen, als würde die Luft zusammengedrückt.
Anakin blickte auf zum Mond und sah, daß er einen Feuerschweif hatte, vom ersten Kontakt mit der Atmosphäre.
»Wir kommen kaum von der Stelle«, meinte der Bürgermeister ruhig.
Anakin nahm einen schmalen Pfad nach oben, versuchte hinter einen Steinvorsprung zu kommen und wurde von einer besonders wilden Bö beinahe gegen die Wand geschmettert. Es gelang ihm allerdings, in einen schmalen Kanal einzutauchen, und als er herauskam, hatte der Wind genügend abgenommen, so daß er wieder rascher vorwärts kam.
Nun gelangten sie auf ein weites, leeres Feld, eine unfruchtbare Ebene hinter dem niedrigen Gebirge. Anakin entdeckte beinahe sofort den Krater in der Mitte dieses Feldes und brauchte sich nicht wieder der Macht zu bedienen, um zu wissen, daß sich die Kraftquelle dort befand. Er näherte sich rasch, aber vorsichtig bis auf ein Dutzend Meter, dann ließ er den Landgleiter stehen und rannte geduckt auf den Krater zu, weil er nicht wußte, was dort zu erwarten war.
Der Krater war nicht groß, hatte nur ein paar Dutzend Meter Durchmesser und war auch nicht tief, nicht tiefer als zehn Meter. Mittendrin saß etwas, das an ein riesiges, pulsierendes, dunkelrotes Herz erinnerte, das überall mit dunkelblauen Stacheln besetzt war. Anakin betrachtete es, suchte nach Bedienungsinstrumenten oder einer Verbindung zu einer Energiequelle.
»Was
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