Das Erbe der Jedi-Ritter 01 - Die Abtrünnigen
Recht. Wenn wir die ganze Galaxis voreilig alarmieren, könnten wir am Ende dumm dastehen.«
»Und jeder solche Fehler, der die halbe Flotte alarmiert, könnte der Finanzierung von ExGal schaden«, fügte Tee-ubo mit einem Nicken hinzu.
»Selbst wenn wir richtig liegen, wenn es sich um etwas handelt, das entkommen und zurückgekehrt ist – oder selbst etwas aus einer anderen Galaxis oder der angeblichen Leere zwischen den Galaxien –, wärst du bereit, es anzukündigen?« fragte Yomin Bensin direkt.
Bensin starrte ihn verständnislos an.
»Willst du, daß ein ganzes Heer von Wissenschaftlern der Neuen Republik und vielleicht sogar ein paar Jedi-Ritter hier auftauchen?« fragte Yomin Carr sarkastisch. Er sah einigen seiner Kollegen an, daß sie kaum eine Verbindung zwischen dieser Angelegenheit und den Jedi entdecken konnten, aber er ließ sich davon nicht aufhalten. »Das hier ist unser Moment. Das hier haben wir uns durch unser monatelanges – für die meisten von euch sogar jahrelanges – aufopferungsvolles Leben verdient, durch unsere Schufterei an diesem Ort. Zumindest schulden wir es uns selbst, uns vor Peinlichkeiten zu schützen oder dafür zu sorgen, daß uns das Verdienst angerechnet wird, falls es tatsächlich etwas Extragalaktisches sein sollte. Daß wir die ersten Erforschungen unternehmen. Daß wir festhalten, woher es kam, um uns zu überzeugen, daß es nicht einfach ein Abpraller ist. Und daß wir den derzeitigen Weg verzeichnen und versuchen, so viel Informationen wie möglich zu sammeln.«
»Gute Idee, Neuling«, meinte Garth Breise grinsend.
Die Debatte ging so abrupt zu Ende, wie sie begonnen hatte. Danni unterstützte Yomin, und selbst Bensin widersprach nicht mehr. Wieder lächelte Yomin Carr in sich hinein. Wenn praktische Argumente bei diesen häufig störrischen, jämmerlichen Ketzern nicht genügten, dann half es nur, an ihren aufgeblähten Stolz zu appellieren. Er sah sich um, beobachtete die Wissenschaftler, ihre Aufregung, ihre Erleichterung und ihr Gefühl, etwas geleistet zu haben. Wenn sie nur wüßten!
Mehr als eine halbe Galaxis entfernt saß Nom Anor still vor seinem Villip und dachte an die Worte seines Agenten, Yomin Carr.
Es hatte begonnen.
3
POLITIK
Mit zögernden Schritten, die deutlich sein Unbehagen zeigten, folgte Jacen Solo seinem Onkel Luke ins Ratszimmer. Jacen kannte das neue Staatsoberhaupt und seine Berater selbstverständlich, hatte aber bis jetzt nur auf gesellschaftlicher Ebene mit ihnen zu tun gehabt. Das hier war, wenn man Luke Skywalkers angespannter Haltung nach urteilen konnte, geschäftlicher und ausgesprochen ernster Natur. Sie waren nach Coruscant gekommen, damit Luke eine Einladung annehmen und vor dem Rat der Neuen Republik über seine Pläne sprechen konnte, den Jedirat wieder einzurichten; aber Luke hatte keine Zweifel daran, daß er auf harte Gegenwehr stoßen würde, selbst von einigen Ratsherren, die er als Freunde betrachtete.
Was die Sache für Jacen noch schlimmer machte, war, daß er hoffte, die Gegner seines Onkels Luke würden sich in dieser Angelegenheit siegreich erweisen.
Die sechs Ratsmitglieder, Staatsoberhaupt Borsk Fey’lya in der Mitte, saßen an dem halbrunden Tisch der Tür gegenüber. Zwei Stühle waren auf der anderen Seite des langen Tisches plaziert, ein wenig niedriger, wie Jacen bemerkte, was ihm als ein eher unzureichend verschleierter Versuch erschien, die Räte über ihre eingeladenen Gäste zu stellen. In diesem besonderen Fall schien das vollkommen lächerlich.
Besonders, was Borsk Fey’lya anging. Jacen war bei seinem Onkel Luke und seiner Mutter Leia gewesen, als die Nachricht einging, daß Borsk als lang gedientes Mitglied des Rates, als ›Elder Statesman‹ der Neuen Republik, zum Staatsoberhaupt gewählt worden war – eine Position, die der intrigante Bothan zweifellos genoß.
Nur ein paar Jahre zuvor war Borsk einzig durch eine großzügige Begnadigung einer langen Gefängnisstrafe entgangen. Er war ein leidenschaftlicher Politiker, der Informationen durchsickern ließ, um seine Gegner zu schwächen, und dem es einmal beinahe gelungen war, Leia durch die Verbreitung schädlicher und letztendlich unwahrer Gerüchte um ihre Position als Staatsoberhaupt zu bringen. Obwohl man Borsk in einer solch unangemessenen Situation ertappt hatte, war es ihm wie immer gelungen, auf den Füßen zu landen. Er war als Berater des Staatsoberhaupts Mon Mothma bis auf Haaresbreite an die Spitze gelangt,
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