Das Erbe der Jedi-Ritter 01 - Die Abtrünnigen
und in dieser ernsten Umgebung vollkommen fehl am Platz vor.
»Ich habe von der… Intervention gehört«, gab Luke zu.
»Es war der Fehler der Osarianer zu versuchen, einen Botschafter der Neuen Republik abzufangen«, meinte Cal Omas.
»Eine gute Ausrede für unseren Jedihelden, zur Rettung zu eilen«, gab Fyor Rodan zurück.
»Sie haben immer schnell den Finger am Abzug, nicht wahr?« meinte Pwoe und warf Luke einen anklagenden Blick zu.
Jacen konnte kaum glauben, wie respektlos der Ratsherr war – und wie offensichtlich die nur schwach maskierten Absichten hinter dieser Haltung waren. Die Neue Republik hatte immer mehr Probleme mit all den Streitigkeiten, die ringsum in der Galaxis ausbrachen, viele von ihnen uralte Konflikte, die Jahre und Jahrzehnte während des Imperium unterdrückt waren, aber nun mit der neuen Freiheit für einzelne Planeten und Spezies wieder ausbrachen. So hatten also die Neue Republik und ihre Räte und Vertreter in der letzten Zeit viele verbale Treffer einstecken müssen, ebenso wie die Jedi-Ritter, und daher waren die Schuldzuweisungen zwischen den beiden Gruppen eskaliert.
Weiter und weiter ging es, mit Berichten über einen Bürgerkrieg hier, eine Revolte dort, Beschwerden von einem Landwirtschaftsplaneten und einem Streik, der sich über mehrere Bergbauplaneten ausgebreitet hatte, und selbst der Wookiee Triebakk beschwerte sich bei Pwoe über das Versagen eines der Navigationssysteme im neuesten Mon-Calamari-Schlachtkreuzer.
Jacen kam das alles wie kompletter Unsinn vor, eine Bande von Schwätzern voller Beschwerden, aber ohne Lösungen, und dennoch erinnerte es ihn wieder an seine Ängste bezüglich der Pläne seines Onkels, eine Kontrollinstanz für die Jedi zu schaffen. Er klinkte sich viele Minuten lang einfach aus der Besprechung aus, fiel in eine lautlose Meditationstechnik, die er versucht hatte zu perfektionieren, bis Borsk Luke wieder anschaute und ihn unverhohlen nach seinen Plänen bezüglich des Jedirates fragte.
Luke ließ sich Zeit. »Ich habe noch keine endgültige Entscheidung getroffen«, erwiderte er, was Jacen überraschte, denn sein Onkel war ihm ziemlich überzeugt vorgekommen.
»Ob mit Hilfe eines Rates oder allein, sie müssen diese abtrünnigen Jedi an die Leine nehmen«, erklärte Niuk Niuv mit ungewöhnlicher Leidenschaft.
Triebakk heulte protestierend auf, und Cal Omas verlieh dieser Reaktion Worte. »An die Leine nehmen?« wiederholte er ungläubig. »Muß ich Sie daran erinnern, daß wir von Jedi-Rittern sprechen?«
»Eine gefährliche Gruppierung«, stellte Berater Pwoe gewichtig fest, und die wässrige Qualität seiner Stimme fügte dieser Bemerkung nur weiteres Gewicht hinzu.
»Sie stiften überall in der Galaxis Unruhe«, fügte Fyor Rodan rasch hinzu.
Jacen bemerkte, daß sein Onkel das stillste Mitglied des Rates, Chelch von Corellia, beobachtete, den Mann, von dem er glaubte, daß er das Zünglein an der Waage bei sämtlichen die Jedi betreffenden Resolutionen sein könnte und der nun nicht erkennen ließ, was er vorhatte.
»Ich habe von Kämpfen am Äußeren Rand gehört, bis hin zum Angor-System«, fuhr Fyor Rodan fort, stand nun auf und drohte mit der Faust. »Die Jedi tauchen plötzlich auf, und dann werden Torpedos auf unschuldige Bürger abgefeuert.«
»Sie reden wohl von Schmugglern«, erwiderte Cal Omas.
»Von denen viele dazu beigetragen haben, das Imperium zu stürzen!« gab Fyor Rodan zurück.
»Und das nehmen Sie als Entschuldigung für ihre derzeitigen illegalen Aktivitäten?«
»Die Jedi-Ritter sind nicht das Gesetz«, erklärte Niuk Niuv.
»Das sollte man ihnen sagen«, meinte Fyor Rodan. »Staatschef Fey’lya, vielleicht sollten wir daran denken, eine Resolution gegen die Jedi zu verabschieden. Eine eindeutige Äußerung dieses Rates, die fordert, daß all diese Aktivitäten eingestellt werden, sofern sie nicht ausdrücklich von diesem Rat oder von Botschaftern vor Ort autorisiert wurden.«
Borsk Fey’lya begegnete Lukes strengem Blick, erbleichte und rieb sich das haarige Gesicht. »Wir sollten nicht voreilig sein«, sagte er. Jacen entging nicht, wie der Bothan sichtlich vor Onkel Lukes mächtiger Präsenz zurückschreckte.
»Voreilig?« wiederholte Fyor Rodan lachend. »Diese Wilden nehmen sich zu viel heraus, was ihre selbst gewählte Rolle als Polizisten der Neuen Republik angeht. Wollen wir das etwa hinnehmen?«
»Wollen wir ihre Hilfe in jenen Bereichen, in denen sie am besten qualifiziert sind,
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