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Das Erbe der Jedi-Ritter 01 - Die Abtrünnigen

Das Erbe der Jedi-Ritter 01 - Die Abtrünnigen

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 01 - Die Abtrünnigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Savlatore
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daß er keine Zeit hatte, mit ihr zu sprechen.
    Unter solch ärgerlichen Gedanken schlief Leia ein.
    »Wow!« hauchte Jaina, und Leia riß die Augen auf, weil sie befürchtete, es könnte Ärger geben.
    »Was ist?« fragte sie offensichtlich beunruhigt.
    »Ein Mon-Calamari-Verteidigungsschiff«, antwortete Jaina und zeigte auf den oberen linken Quadranten des Schirms. Mit der anderen Hand veränderte sie die Perspektive, um das wunderschöne Schiff ganz auf den Schirm zu bringen.
    Und es war spektakulär. Wie alle Mon-Calamari-Schiffe war auch dieses einzigartig, ein Kunstwerk, schlank und fließend und absolut tödlich. Es war das größte Schiff, das je auf dieser Wasserwelt gebaut worden war, beinahe doppelt so groß wie der Schlachtkreuzer, der zwischen Osarian und Rhommamool in Position gegangen war, und das erste Mon-Calamari-Verteidigungsschiff, das für die Flotte der Neuen Republik produziert worden war.
    »Die ›Schildwall‹«, bemerkte Leia. »Sie wurde erst vor zwei Wochen in Betrieb genommen. Ich nehme an, sie ist hier, damit der Rat sie besichtigen kann.«
    »Wow«, hauchte Jaina wieder, und ihre braunen Augen blitzten.
    Leia lachte in sich hinein. Als sie Jainas Keuchen gehört hatte, hatte sie sofort angenommen, es gäbe Ärger, und sich Gedanken gemacht, ob ihre Tochter damit umgehen konnte. Sie dachte über ihren offensichtlichen Mangel an Vertrauen in ihre Tochter nach, und einen Augenblick lang glaubte sie, eine schreckliche Mutter zu sein, weil sie so wenig von dem Mädchen hielt, das sich schon so oft bewiesen hatte.
    Nein, kein Mädchen, erinnerte sich Leia. Eine junge Frau. Als sie ihren Bericht über das Rhommamool drohende Desaster beendet hatte, auf die Brücke gekommen war und Jaina hier allein gesehen hatte, hatte ihr Herz einen Augenblick beinahe ausgesetzt. Aber Mara, die Leia als vollkommen fähige Pilotin und verantwortungsvolle Erwachsene kannte, hatte es für angemessen gehalten, Jaina allein zu lassen. Warum konnte Leia nicht das gleiche Vertrauen in ihr eigenes Kind haben?
    Sie betrachtete Jaina sorgfältig, ihre sicheren Bewegungen, ihre ruhige Miene. »Wie lange noch?« fragte sie.
    Jaina zuckte die Achseln. »Du hast über eine Stunde geschlafen«, erklärte sie. »Wir haben noch eine halbe Stunde, wobei es außerdem auf den Kurs ankommt, den sie uns angeben.«
    »Ich wecke Mara«, bot Leia an, stand auf und streckte sich, um die letzten Schlafreste aus dem Körper zu treiben.
    »Du kannst sie auch schlafen lassen«, schlug Jaina vor. »Ich kann die ›Jadeschwert‹ runterbringen.«
    Leia dachte einen Augenblick lang darüber nach. Ja, Jaina würde das Shuttle problemlos landen können, und Leia war selbst eine erfahrene Pilotin und könnte sie dabei überwachen; sicherlich würde die Ruhe Mara gut tun. Sie hätte beinahe zugestimmt. Beinahe – und wieder kamen diese bohrenden Zweifel über die Art, wie sie Jaina bemutterte.
    »Es ist Maras Schiff«, sagte sie. »Ohne ihre ausdrückliche Erlaubnis zu landen, wäre respektlos.« Froh, sich damit geschickt weiteren Diskussionen entzogen zu haben, lächelte Leia nun und tätschelte Jaina die Schulter. »Ich weiß, du würdest so weich landen, daß es Mara in ihrem Bett nicht einmal spüren würde«, sagte sie und zwinkerte Jaina zu, als die junge Frau zu ihr aufblickte.
    Das brachte ein Lächeln auf Jainas Gesicht, und Leia tätschelte ihr abermals die Schulter, verließ die Brücke und ging zu Maras Kabine. Sie blieb vor der Tür stehen und wollte gerade anklopfen, aber dann zögerte sie, weil sie leise Geräusche von drinnen hörte.
    Leia legte ihr Ohr an die Tür und lauschte. Sie hörte nur hin und wieder ein Schniefen und begriff, daß Mara weinte. »Mara?« rief sie leise und klopfte an die Tür.
    Keine Antwort, daher drückte Leia den Knopf und öffnete die Tür. Mara saß auf dem Bett, mit dem Rücken zu Leia, die Schultern leicht vorgezogen, als sei es ihr gerade erst gelungen, sich zu beherrschen.
    »Alles in Ordnung?« fragte Leia.
    Mara nickte.
    Leia setzte sich neben ihre Schwägerin aufs Bett, legte Mara den Arm um die Schultern und sah ihr in die feuchten Augen.
    »Was ist?« fragte sie leise.
    Mara setzte sich gerade hin, holte tief Luft und lächelte gezwungen. »Nichts«, antwortete sie.
    Leia sah sie skeptisch an.
    »Ein Traum«, erklärte Mara. »Und als ich aufwachte, hab’ ich mich so dumm gefühlt.«
    »Möchtest du darüber sprechen?«
    Mara zuckte die Schultern.
    Leia wartete noch einen Augenblick,

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