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Das Erbe der Jedi-Ritter 01 - Die Abtrünnigen

Das Erbe der Jedi-Ritter 01 - Die Abtrünnigen

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 01 - Die Abtrünnigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Savlatore
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glauben kann, sogar etwas gegen die Akademie.«
    »Mein Bruder reißt den Mund zu weit auf«, erwiderte Jacen.
    Luke lachte und widersprach nicht.
    »Ich mag die Akademie nicht«, gab Jacen zu.
    »Sie hat dir viel von dem gegeben, was du heute hast«, erinnerte ihn Luke.
    »Ach ja?« meinte der junge Mann. »Ich war stark in der Macht – es liegt in meinem Blut –, und wie viel reiner hätte sich das entwickeln können, wäre ich ausgebildet worden wie du: von Yoda, ganz allein?«
    Luke widersprach nicht, sondern sah Jacen nur bewundernd an. Es war gut für einen Jedi, Dinge in Frage zu stellen, das wußte er. Disziplin war notwendig, aber blinder Gehorsam stellte eine Beschränkung dar und verhinderte das Wachstum. Und Jacens Argument mit der persönlichen Ausbildung durch einen einzigen Lehrer war Luke nur zu verständlich; selbst er hatte das Gefühl, daß sich die Akademie zu weit von diesem Ideal entfernt hatte und auf diese Weise zu viele potentielle Jedi-Ritter ohne die nötige Anleitung waren, ihre volle Kraft zu entfalten und, was noch wichtiger war, sich der verführerischen dunklen Seite zu widersetzen. Deshalb waren sie zum Meister-Schüler-System zurückgekehrt, und Luke war im Augenblick einer der wenigen Meister mit mehr als einem einzigen Schüler.
    »Ich werde nicht einmal versuchen zu behaupten, daß du Unrecht hättest«, sagte Luke und legte Jacen die Hand auf die Schulter. »Aber ich kann dir versichern, wenn du älter wirst, wirst du lernen, die Dinge auf andere Weise zu sehen.«
    »Einen größeren Teil des Gesamtbildes?« fragte Jacen, und in seiner Stimme schwang ein wenig Sarkasmus mit.
    »Glaubst du, es macht mir Spaß, mit Borsk Fey’lya zu tun zu haben?« fragte Luke mit einem Lachen, das die Spannung brach. Er tätschelte Jacens Schulter und wollte gehen, aber als er sich der unteren Laderampe der ›Falcon‹ näherte, hielt Jacens Stimme ihn zurück.
    »Onkel Luke!« Und als Luke sich umdrehte, fügte Jacen ernst hinzu: »Triff die richtige Wahl.«
     
    »Seien Sie vorsichtig, Lady Vader«, sagte C-3PO in einer Nachahmung Bolpuhrs, und er benutzte auch den Titel, den viele Noghri für Leia verwandten.
    Leia drehte sich zu dem Droiden um und schaute ihn unwillig an; es wurde nicht besser, als sie Mara hinter sich lachen hörte. »Wenn du mich noch einmal so nennst, schicke ich dich mit einer offenen Flamme in ein Ölbad«, versprach sie C-3PO leise.
    »Aber Sie haben doch gesagt, ich solle auf dieser Reise Ihr Noghri-Leibwächter sein«, protestierte C-3PO ernsthaft.
    »Nur damit du den Mund hältst und Bolpuhr nichts von meinen Plänen verrätst, mich davonzuschleichen«, entgegnete Leia. Der Droide wirkte, obwohl er den Ausdruck seines Gesichts eigentlich nicht ändern konnte, wirklich verdutzt. Gegen ihren Willen mußte Leia lachen. Manchmal – nein, immer! – nahm C-3PO sie viel zu wörtlich.
    Mara, auf der anderen Seite der Brücke der ›Jadeschwert‹, hatte sie besser verstanden. »Du fühlst dich ein wenig, als säßest du in der Falle, nicht wahr?«
    Leia sah sie an und nickte. »Ich weiß auch nicht«, sagte sie kopfschüttelnd. »Vielleicht habe ich einen Punkt in meinem Leben erreicht, an dem ich mich selbst als Leia betrachten möchte. Nicht als Prinzessin Leia, nicht als Ratsherrin Leia, nicht als Staatschefin Leia und ganz bestimmt nicht«, schloß sie und starrte C-3PO noch einmal wütend an, »als Lady Vader. Nur als Leia.«
    Als sie Mara wieder anschaute, sah sie, daß ihre Schwägerin zustimmend nickte. »Hältst du das für egoistisch?« fragte Leia.
    Mara lächelte breiter. »Ich denke, es ist menschlich«, antwortete sie. »Wenn wir erst einmal damit fertig sind, die Galaxis zu retten, müssen wir ein wenig Zeit damit verbringen, uns selbst zu retten.«
    Von Mara, die so offensichtlich auf dem schmalen Grat zwischen Leben und Tod balancierte, war diese Äußerung sogar noch bedeutsamer. »Aber du bist ungefähr so alt wie ich«, wagte Leia zu sagen. »Und trotzdem willst du jetzt Kinder. Ich kann mir nicht vorstellen, es noch einmal zu tun.«
    »Weil du bereits welche hast«, erwiderte Mara. »Körperliches Alter und Lebensstadien sind zwei unterschiedliche Dinge. Das ist mir jetzt klar.«
    Leia hielt einen Augenblick inne, um über die Wahrheit dieser Worte nachzudenken, über ihre eigene Perspektive des Universums, das sie umgab, und wie sie willig und eifrig vor ihren zu erwartenden Verantwortungen im Kern davongerannt war, sogar ihren Leibwächter hinter

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