Das Erbe der Jedi-Ritter 01 - Die Abtrünnigen
wieder auf den Platz.
»Das wird sicher lustig«, sagte Han zu Chewie, als sie die Kneipe verließen. Chewie stieß zur Antwort ein lautes Heulen aus, als wollte er Han fragen: »War es jemals anders?«
9
EHRENVOLLES STERBEN
Einen schweren Rucksack auf den Rücken geschnallt – was hätte sie nicht für eine einfache Transportscheibe gegeben! –, führte Tee-ubo ein Viererteam aus dem Lager. Normalerweise hätten sie ExGal-4 nicht verlassen, denn die stabil gebaute Station konnte beinahe jedem Wetter auf Belkadan widerstehen. Dannis Warnung vor dem Sturm hatte allerdings deutlich gemacht, daß sie es hier mit einer außergewöhnlichen Situation zu tun hatten, die einige Nachforschungen erforderte. Außerdem half es ihnen, über ihren Schmerz wegen des Unfalltodes von Garth Breise hinwegzukommen – auch wenn niemand das laut aussprach. Alle hatten die Gefahren des Lebens hier gekannt, als sie nach Belkadan gekommen waren; es handelte sich schließlich um wildes, unerforschtes Land. Aber einen ihres Teams zu verlieren, hatte viele von ihnen schwer getroffen, besonders Tee-ubo. Sie wußte, daß Bensin Tomri von der Nachricht erschüttert sein würde, wenn sie eine Möglichkeit finden würden, sie an die inzwischen weit entfernte ›Spacecaster‹ zu übermitteln.
Die Twi’lek-Frau ließ ihren Blaster im Halfter, aber die anderen drei hatten die Waffen gezogen. Luther De’Ono, ein kräftiger Mann Mitte zwanzig mit rabenschwarzem Haar und dunklen Augen, sicherte die linke Flanke, Bendodi Ballow-Reese, mit dreiundfünfzig das älteste Mitglied der ExGal, aber ein ehemaliger Guerillakämpfer der Rebellenallianz, bewachte die rechte Seite, und Jerem Cadmir, ein Corellianer, bildete die Nachhut; er ging praktisch rückwärts, als die Gruppe sich durch den dicken Dschungel arbeitete.
Jerem war es offensichtlich mit seiner Waffe am unbehaglichsten zumute. Der schlanke, sanftmütige Mann war kein Kämpfer und nur ausgewählt worden, sich mit den anderen in den gefährlichen belkadanischen Dschungel zu begeben, weil er sich am besten mit Geologie und Klimatologie auskannte. Wenn dieser Sturm, vor dem Danni Quee gewarnt hatte, wirklich gefährlich für ExGal-4 werden könnte, wäre Jerem Cadmir der richtige Mann, das einzuschätzen.
»Am gefährlichsten werden die Nächte sein«, meinte Bendodi spät an diesem Nachmittag. Das Team kam nur quälend langsam voran. »Rotkamm-Pumas sind Nachtraubtiere, und sie werden von weit her kommen und sehen wollen, was da so seltsam riecht.« Die anderen schauten in Bendodis gut aussehendes Draufgängergesicht, das von mehreren Narben verunziert wurde, die er in Kämpfen davongetragen hatte, und es fiel ihnen schwer, die Warnung in den Wind zu schlagen.
»Wir können die Flugdüsen benutzen, wenn wir den Dschungel hinter uns haben«, meinte Tee-ubo.
»Dann beeilen wir uns«, drängte Jerem nervös.
»Wir werden trotzdem mindestens zwei Tage brauchen«, sagte Bendodi.
Tee-ubo warf ihm einen mißbilligenden Blick zu. Sie hatten sich bereits im Lager darüber gestritten. Bendodi und Luther hatten ein paar Flugdüsen anschnallen und von der Lagermauer aus fliegen wollen, trotz der nicht von der Hand zu weisenden Berechnungen, die zeigten, daß sie den Brennstoff rasch verbrauchen würden, wenn sie versuchten, über die hoch aufragenden Bäume aufzusteigen, und nach diesem Urwaldstreifen noch eine Woche zu Fuß vor sich hätten.
Tee-ubos Plan (der vernünftigere – der, auf den sich alle in der Station mit Ausnahme der beiden Möchtegernkrieger geeinigt hatten) sah vor, den Dschungel zu Fuß zu durchqueren und dann, am Rand des großen Beckens etwa zwanzig Kilometer südlich des Lagers, die Flugdüsen zu benutzen. Von dort aus konnten sie die dreihundert Kilometer des Beckens mit etwa der gleichen Menge Brennstoff hinter sich bringen, die es brauchen würde, über den Urwald zum Rand des Beckens zu fliegen.
Mit solcher Logik auf ihrer Seite hatte Tee-ubo die Debatte für sich entschieden, aber sie hatte vom ersten Schritt an gewußt, daß Luther und ganz besonders Bendodi die Sache nicht ruhen lassen würden. Also zogen sie weiter, schwitzend in der dampfenden Luft, und als es Nacht wurde, suchten sie sich eine Nische hoch in einem Baum, in der sie ihr Lager aufschlugen.
Aber sie schliefen wenig, denn der Dschungel war erfüllt von bedrohlichen Geräuschen, tiefem Knurren und Zischen, das direkt aus der Nähe zu kommen schien. Trotz der Laute wurden sie nicht offen
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