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Das Erbe der Jedi-Ritter 01 - Die Abtrünnigen

Das Erbe der Jedi-Ritter 01 - Die Abtrünnigen

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 01 - Die Abtrünnigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Savlatore
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erklang Leias Stimme. In ihrer mütterlichen Besorgnis hatte sie rasch den neuen Kanal gefunden, den ihre Tochter eingeschaltet hatte. Aber Jaina beschleunigte rasch und schoß auf den Eingangspunkt des Gürtels zu. Die meisten Piloten bewegten sich im Grunde kaum von der Stelle, hielten nur der Asteroidenflut stand und benutzten ihre Triebwerke für Ausweichmanöver.
    Jaina jedoch, die befürchtete, ihre Mutter würde noch einen Weg finden, alles abzublasen, fädelte sich mit hohem Tempo in den Gürtel ein. Sobald sie dort war, begriff sie, daß sie einen Fehler gemacht hatte. Bevor sie in der Flut der ihr entgegenkommenden Asteroiden ein Muster erkennen konnte, mußte sie hart am Steuerknüppel reißen, den TIE nach unten ziehen und dann nach links kippen, um der langen Zacke eines Felsbrockens zu entgehen. Nach einer Dreiviertel-Umdrehung schoß sie in einer Diagonalen nach draußen und entging dabei knapp einem weiteren Asteroiden sowie der Rückseite desjenigen, dem sie gerade ausgewichen war.
    Ihr blieb keine Zeit, um auch nur Luft zu holen, denn nun kam ein weiteres Paar auf sie zugerast. Jaina legte den TIE auf die Seite und schaffte es irgendwie, zwischen ihnen durchzusausen, dann stellte sie das Schiff auf den Kopf und riß es in einen weiteren Sturzflug. Bevor der Alarm, der ankündigte, daß sie sich dem Rand des Gürtels näherte, ertönen konnte, zog Jaina den TIE wieder hoch und zur Seite, wobei sie zwar nicht weiter vorwärts kam, aber auch nicht an Boden verlor – was zu ihrer Disqualifizierung geführt hätte –, und einen kostbaren Sekundenbruchteil Zeit gewann.
    Und in diesem Sekundenbruchteil faßte sie sich und erkannte, daß es nicht genügen würde, einfach zu reagieren. Hier ging es um Vorwegnahme, um die Vorbereitung von Bewegungen, ehe man sie durchführen mußte. Deshalb war es vier Jedi, auch zwei relativ grünen Piloten wie ihren Brüdern, gelungen, auf die Ehrentafel zu kommen. Jaina ignorierte die blinkenden und piependen Instrumente, starrte dem Asteroidenschwarm entgegen und spürte das Muster ebenso, wie sie es sah. Sie wendete ›die Nase in den Wind‹, wie die alten Seeleute gesagt hatten, und dann stürzte sie sich hinein.
    Han hörte Leia leise knurren, als Jaina sich in den Asteroidengürtel stürzte. Er legte seiner Frau den Arm um die Schultern. »Sie hat mich gehört«, meinte Leia mit leiser, kühler Stimme.
    Han zog seine Frau näher an sich. Selbstverständlich hatte Jaina sie gehört, und selbstverständlich hatte Jaina so getan, als wäre das nicht geschehen. Han wußte, Leia würde darüber hinwegkommen, aber wenn Jaina der Forderung ihrer Mutter nachgegeben hätte, wenn sie die Herausforderung verloren hätte, nach der sie sich so verzweifelt sehnte, wäre die Kälte zwischen Mutter und Tochter nicht mehr gewichen.
    »Sie wird es schon schaffen«, meinte er, aber dann zuckte er zusammen, als Jainas TIE, der auf den großen Schirmen der Hauptstation deutlich sichtbar war, zu dem Dreiviertelüberschlag ansetzte und erst im letzten Augenblick auswich. »Sie ist von allen dreien die beste Pilotin.«
    Neben den beiden stand Mara, und ihre grünen Augen glitzerten vor Aufregung. »Laß dich hineinfallen, Jaina«, flüsterte sie. »Laß dich von der Macht führen.«
    Hinter ihr stand Luke, massierte ihr Genick und Schultern und lächelte, als er sich an einen ähnlichen Ratschlag erinnerte, den ihm der Geist von Obi-Wan Kenobi gegeben hatte, als der alte Ben ihn auf seinem Rennen im Kanal des Todessterns begleitete. Versuch erst gar nicht, all das wirklich zu verarbeiten, was deine Augen und die anderen Sinne aufnehmen. Hör nicht auf deine Instrumente – wenn irgend möglich, schalte sie ab. Laß dir von der Macht die Muster zeigen, die Wendungen, die Drehungen, das Ziel.
    Auch Jaina befand sich nun in diesem Fluß, das konnten alle sehen. Ihre Manöver waren immer noch ruckartig, aber weniger drastisch, als könne sie die nächste Bewegung, die sie durchführen mußte, schon vorwegnehmen.
    Luke warf einen Blick auf die Uhr über ihnen. Vier Minuten.
    Sie flog weiter, wirbelnd und sich drehend, plötzlich hinabstoßend und dann den TIE wieder nach oben ziehend. Aber als er sah, was sich auf ihrem Weg anbahnte, erkannte Luke ein offenbar unüberwindliches Problem. Zwei dichte Cluster von Asteroiden drängten sich zusammen, die zweite Gruppe holte die erste ein, und es sah aus, als würden sie eine Mauer bilden, durch die der TIE nicht mehr schlüpfen konnte.
    »Dieses

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