Das Erbe der Jedi-Ritter 02 - Die schwarze Flut
klar?«
Jens nickte. »Viel Glück.«
»Danke, Ihnen auch.«
Er sah an ihr vorbei zu Ganner. »Fertig?«
Der jüngere Mann nickte und setzte über einen Felsen, während Corran um den großen Stein herumkam, der ihm als Versteck gedient hatte, und so schnell losrannte, wie die Sandschuhe es zuließen. Ganner erreichte den sicheren Boden zuerst und bückte sich, um rasch die Verschlüsse seiner Sandschuhe zu lösen. Er ließ die Schuhe einfach liegen und rannte auf das große Schneckenhaus zu. Dabei packte er sein Lichtschwert, ohne indes die Klinge zu zünden.
Corran trat sich die Sandschuhe von den Füßen, sammelte sie jedoch mit der Rechten vom Boden auf. Dann lief er hinter Ganner her und gelangte nur wenige Schritte hinter ihm zu der großen Behausung. Corran warf die Schuhe am Eingang von sich und zückte sein Lichtschwert. Er ließ die Waffe deaktiviert, doch sein rechter Daumen schwebte dicht über dem Zündknopf.
Ganner war im Eingang des großen Schneckenhauses stehen geblieben, dessen Wände und Boden ebenso wie alle übrigen Flächen völlig glatt waren und deren Farben von einem dunklen Elfenbeinton bis zu einem blassen Rosa variierten. An einigen Stellen waren die Wände mit dunkelgrauen Flecken gesprenkelt, doch Corran konnte darin kein Muster erkennen. Sie schienen außerdem ein wenig zu leuchten, aber er dachte, dass es sich dabei lediglich um das Licht der Sonne handelte, das irgendwie in die Behausung fiel.
Ganner marschierte weiter und ließ ein paar Stufen hinter sich, die in die Hauptkammer hinabführten. Dort zweigten einige Gänge ab, von denen Corran annahm, dass sie in kleinere Kammern mündeten, und die ihn sich fragen ließen, was für ein Lebewesen dieses Schneckenhaus geschaffen haben mochte. Obwohl der Boden sehr glatt war, erwies er sich als nicht sonderlich rutschig. Die einzigen Geräusche, die sie hörten, waren ihre eigenen Atemzüge und das Knirschen von Sand unter den Stiefelsohlen.
Als sie um eine Biegung der Treppe kamen, weitete sich die große Kammer. Ganner stöhnte auf und wich einen Schritt zurück. Corran kniff die Augen zusammen, doch er zwang sich dazu, die Kammer zu betreten. Er sah die beiden Studenten und hoffte inständig, dass sie tot waren.
Die beiden hingen von Gestellen herab und waren an den Füßen, Beinen und Händen gefesselt. Sie hingen kopfüber und konnten ihre Glieder nicht bewegen. Beiden Männern waren die Kleider abgenommen worden, und kleine, an Krabben erinnernde Kreaturen von der Größe eines Stapels Sabacc-Karten krochen ihnen weiß wie Maden über den Rücken, zwickten sie mit winzigen Zangen oder gruben nadelartige Gliedmaßen in ihr Fleisch. Dünne blutige Rinnsale sickerten in Streifen über ihre Leiber und befleckten den Boden.
Unter ihnen bewegte sich etwas langsam über den Boden, das mehr wie eine Zunge als wie eine Schnecke aussah, und säuberte ihn vom Blut.
Corran griff in die Macht hinaus und spürte die Präsenz der Studenten. Sie litten große Schmerzen, doch er konnte sie in der Macht deutlich wahrnehmen. Sie mochten geschlagen und gefoltert worden sein, aber noch waren sie nicht dem Tode nah.
Ganner trat vor und machte eine Geste in Vils Richtung. Die Krabben lösten sich von seinem Rücken, klatschten gegen die Wand und glitten daran zu Boden, wo sie eine schimmernde, schleimige Lache bildeten. Ganner zündete sein Lichtschwert und holte damit zu einem Schlag aus, der einen Arm des Gestells abtrennen und Vil wenigstens teilweise befreien würde.
Doch Corran empfing einen scharfen Schmerz von Vil und hob die Hände. »Nein, Ganner, warten Sie!«
»Wir haben keine Zeit zu warten, Corran.«
»Der Schmerz durchzuckte ihn erst, nachdem Sie diese Krabben entfernt hatten. Machen Sie dasselbe mit Denna. Mal sehen, was dann mit ihm geschieht.«
Ganner nickte, und die Krabben auf dem Rücken des zweiten Studenten segelten davon. Der zu erwartende Schmerz durchfuhr Denna, und Corran spürte, wie sich im selben Moment seine Handfesseln zusammenzogen. »Das habe ich mir gedacht. Die Gestelle sorgen dafür, dass das Ausmaß ihrer Schmerzen immer gleich bleibt.«
»Weshalb?«
»Ich weiß es nicht.« Corran starrte Ganner irritiert an. »Wir haben es hier mit der Logik der Vong zu tun. Ich habe keine Ahnung, was sie denken oder weshalb sie was tun. Wir müssen nur einen Weg finden, wie wir diese Jungs von ihren Fesseln befreien.«
Corrans Komlink summte. »Horn, sprechen Sie.«
»Hier Jens. Die Yuuzhan Vong sind auf dem
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