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Das Erbe der Jedi-Ritter 02 - Die schwarze Flut

Das Erbe der Jedi-Ritter 02 - Die schwarze Flut

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 02 - Die schwarze Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stackpole
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biss die Zähne aufeinander, bis er Blut schmeckte.
    Die Gestelle reagierten und ließen die beiden Studenten um einen halben Meter zu Boden sacken. Die Fesseln, die sie mit den Gestellen verbanden, schimmernd und schwarz wie feuchtes Leder, strafften sich daraufhin erneut. Corran zündete sein Lichtschwert und holte mit der Klinge aus. Er kappte die Fesseln, sank auf die Knie und fiel über Vils erschlaffte Gestalt.
    Er schnappte nach Luft und versuchte die Jedi-Technik anzuwenden, die Schmerzen zu verdrängen vermochte, doch er konnte sich nicht genug konzentrieren. Die Welt ringsum verschwamm ihm vor den Augen und verdunkelte sich an den Rändern. Er war so geistesgegenwärtig, sein Lichtschwert zu deaktivieren, und schwankte anschließend zwischen einer völligen Ohnmacht und der Notwendigkeit, aufzustehen und sich in Bewegung zu setzen.
    Er wuchtete den Oberkörper in eine aufrechte Position und wäre gleich wieder vornübergesackt, wenn Ganner ihn nicht am Kragen gepackt hätte.
    »Corran, sind Sie…?«
    »… in Ordnung? Ja.« Er ließ die Besorgnis, die aus Ganners Stimme sprach, an seinen Sinn für Eitelkeit appellieren und pumpte gleichsam Stahl in sein Rückgrat. Ich werde einfach nicht zulassen, dass Ganner mich schwach erlebt. Er unternahm größte Anstrengungen, um den linken Fuß unter den Körper zu bekommen, dann griff Ganner nach seinem linken Arm, um ihm aufzuhelfen, doch Corran zischte eine Warnung. »Fassen Sie bloß den Arm nicht an!«
    »Wie schlimm ist es?«
    »Schön, äh, knusprig, würde ich sagen.« Corran war dankbar, dass der Ärmel wieder über den Arm geglitten war, doch sein geschwärzter Finger verriet ihm mehr, als er wissen wollte. Er kam schwankend hoch und schmiegte den linken Arm an die Brust. »Wie geht es den beiden?«
    »Weggetreten. Wir werden sie tragen müssen…«
    Ein scharfes Zischen und der Knall einer Peitsche schnitten Ganner das Wort ab. Corran richtete sich langsam auf und sah zu der Treppe. Da standen in ihrer ganzen schrecklichen Größe die beiden Yuuzhan-Vong-Krieger. Ihre kastanienbraunen Rüstungen und die grünlichen, lederartigen Gelenke unterstrichen ihre fremdartige Natur. Der erste Krieger erteilte den Jedi-Rittern bellend einen Befehl, den er mit einem weiteren Peitschenknall seines Amphistabs untermalte.
    Corran zwang sich zu einem mageren Lachen. »Sieht aus, als hätten sie was dagegen, dass wir die beiden wegtragen wollen, Ganner. Anscheinend benötigen wir einen besseren Plan, um von hier verschwinden zu können.«

30
     
    Plötzlich, wie aus dem Nichts, entstand das Bild ihres Mannes vor Leias geistigem Auge, und ihre Frage fand eine Antwort. Mit einem entschlossenen Lächeln zog sie ihren Blaster und pumpte zwei Schüsse in den ersten Yuuzhan Vong. Die roten Energieblitze trafen ihn in Schulter und Brust und wirbelten ihn herum. Dicker Auswurf spritzte aus seiner Ooglith-Maske auf den zweiten Krieger. Der dritte Yuuzhan Vong sprang auf Mara zu.
    Der zweite Krieger schlug im selben Moment, als sie den Blaster auf ihn anlegte, mit der Hand nach Leia. Etwas Dünnes, Scharfes sauste durch die Luft und traf ihren rechten Unterarm. Schmerz zuckte bis zu ihrer Schulter hoch, und sie ließ unwillkürlich die Waffe los. Doch Leia sprang noch im Fallen nach vorne, um sie mit der freien Hand zu erwischen. Als sie aufblickte, sah sie den Angreifer im Sprung auf sich zukommen.
    Leia hob instinktiv den linken Arm, um den Yuuzhan Vong abzuwehren. Doch der Krieger gelangte gar nicht erst bis zu ihr, da ein flüchtiger grauer Schemen, bei dem es sich um Bolpuhr handelte, ihn noch in der Luft abfing. Die beiden gingen hart zu Boden und rollten übereinander, bis es dem Yuuzhan Vong schließlich gelang, den Noghri abzuschütteln. Bolpuhr segelte im hohen Bogen durch die Nacht und prallte einmal ab, bevor er in das rote Gewirr aus Zeltbahnen und Leichen kullerte.
    Der Yuuzhan Vong, auf den er sich geworfen hatte, stand auf, machte einen Schritt auf Leia zu und wankte plötzlich. Er fiel auf die Knie, während sich die Ooglith-Maske langsam von ihm abschälte. Aus der Brust des Kriegers ragte der Knauf eines Noghri-Dolchs, und als der Yuuzhan Vong aufs Gesicht kippte, sah Leia die geschwärzte Spitze der Klinge schimmern, die aus dem Rücken des Fremden lugte.
    Hinter dem toten Krieger stand Mara mit grimmiger Miene ihrem Gegner gegenüber. Sie hatte den Griff ihres blauen Lichtschwerts umgedreht, sodass die Klinge jetzt parallel zu ihrem rechten Unterarm verlief.

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