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Das Erbe der Jedi-Ritter 02 - Die schwarze Flut

Das Erbe der Jedi-Ritter 02 - Die schwarze Flut

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 02 - Die schwarze Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stackpole
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Kraft.
    Das Wesen besaß ein lang gestrecktes Maul an der Spitze eines keilförmigen Kopfes, der ganz mit Schuppen aus Chitin oder Keratin bedeckt war, die an Fingernägel erinnerten, jedoch dicker und durch die Bewegungen im Sand glatt poliert waren; kurze, aber kräftige Gliedmaßen verzweigten sich zu langen Krallen, die ohne Zweifel bestens zum Graben geeignet waren; das graue Fell des Wesens war kaum mehr als ein dünner Flaum, abgesehen von einem Kranz am Hinterkopf, und der abgeflachte lange Schwanz, dessen Schlängeln den biegsamen Leib offenbar bei der Fortbewegung durch den Sand unterstützte, war von Keratinschuppen übersät.
    Doch ebenso beeindruckend wie das äußere Erscheinungsbild des Wesens war der scheußliche Gestank, den es absonderte. Es roch für Corran wie die Ausdünstungen von verfaulendem Rontofleisch, vermischt mit denen des schalsten Bieres und der strengsten Zigarren, die er jemals probiert hatte. Er würgte den Wunsch, sich zu übergeben, hinunter und hatte nicht einmal viel gegen die Galle einzuwenden, die den Pesthauch des seltsamen Lebewesens aus seinen Nasenlöchern brannte.
    Corran sprang über den zuckenden Körper und rannte, so schnell er konnte, durch das Tal zwischen den Dünen. Er spürte, dass zwei der Wesen mit ihm mithielten. Die kriegen mich, es sei denn…
    Er kam schlitternd zum Stehen und wagte einen Ausfall auf eine der Dünen. Im Sprung drehte er den Griff seines Lichtschwerts und aktivierte die Zweiphasenfunktion. Die Klinge verdoppelte darauf ihre Länge, wechselte von Silber zu Purpur und schlug Funken, als er sie tief in den Sand stieß, um eines der Ungeheuer aufzuspießen. Der Sand bäumte sich förmlich auf, als das Wesen um sich schlug und sein Leben aushauchte.
    Ganz die alte Jedi-Schule.
    Der corellianische Jedi warf sich flach auf den Boden, als das zweite Wesen aus der Düne zu seiner Rechten brach und sich auf ihn warf. Der Angriff fetzte einen Streifen Stoff aus seiner Hemdbluse, ohne indes die Haut darunter zu ritzen. Der Schwung trug das Wesen zu der Düne, unter der sein Artgenosse starb, und die zweite Bestie stürzte sich sofort auf ihr verwundetes Ebenbild. Das Maul schnappte mit Wucht zu, zermalmte Knochen und verursachte feuchte, knackende Geräusche, die Corran veranlassten, auf der Stelle aufzuspringen und zu rennen, ohne sich noch einmal umzusehen.
    Er überquerte eine weitere Düne und noch eine, während Ganner ein wenig südlich mit ihm Schritt hielt und mit bewundernswerten Sprüngen über die Dünen setzte. Einige der Wesen schienen ihnen noch immer auf den Fersen zu sein, doch eine wachsende Zahl gab auf und warf sich lieber auf die sich wälzenden blutigen Knäuel, die bald Aas sein würden, dessen man sich annehmen und das man verschlingen konnte. Die Bestien sprangen von Dünenkamm zu Dünenkamm, wie Fische, die aus den Wellen hüpfen, und stießen dabei winselnde kleine Schreie aus, die sie wie wild gewordene R2-Einheiten klingen ließen.
    Da erschienen zwei Männer auf der Felsformation, der sich die beiden Jedi rennend näherten. Sie trugen Blasterkarabiner und feuerten Schüsse ab, die links und rechts der geraden Linie zu den Höhlen einschlugen. Immer mehr Bestien wichen den Schüssen aus und sorgten so dafür, dass Corran und Ganner schneller vorankamen.
    Mit heftig pumpender Brust erreichten sie die Felsen. Corran deaktivierte sein Lichtschwert und beugte sich vor, um wieder zu Atem zu kommen. Dann warf er einem ihrer Retter einen Seitenblick zu. »Danke für die Hilfe.«
    Der junge Mann nickte und hob die Mündung des Karabiners, als eine ältere Frau aus dem Eingang einer der Höhlen trat. Die stämmige Frau trug ihr dunkelgraues Haar in einem straffen Knoten, und der strenge Blick ihrer kobaltblauen Augen verriet, dass sie ihren Mitarbeitern keine Dummheit durchgehen ließ. Einen kurzen Augenblick erinnerte sie Corran an seinen Schwiegervater Booster Terrik, doch dann setzte sie eine finstere Miene auf, und ihm wurde klar, dass er nicht mal annähernd so gut mit ihr auskommen würde wie mit ihm.
    Die Frau stemmte die Fäuste in die Hüften und schüttelte den Kopf. »Jedi. Ich hätte es wissen müssen.«
    Ganner starrte sie böse an. »Was soll das heißen?«
    Sie reckte das Kinn und wies auf die Dünen. »Nur Narren oder Jedi würden ein von Schlitzerratten verseuchtes Gebiet durchqueren. Ihr habt Lichtschwerter, das macht euch zu Jedi.« Ihre Augen wurden schmal. »Das heißt natürlich noch lange nicht, dass ihr nicht

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