Das Erbe der Jedi-Ritter 02 - Die schwarze Flut
daran, wir wollen so wenig Turbulenzen wie möglich. Alles soll ganz natürlich aussehen.«
Jacen nickte. Sein Onkel hatte folgende Theorie entwickelt: Wenn die Yuuzhan Vong lebende Organismen benutzten wie andere Spezies Maschinen, würden diesen Wesen am ehesten Bewegungsmuster auffallen, die ihnen unnatürlich oder von Panik erfüllt erscheinen mussten, die Verhaltensmuster von Beutewesen eben; daher würden sie eine möglichst glatte Annäherung bei minimalen Kurskorrekturen vermutlich nicht beachten. Zumindest hoffte er das.
Jacen fand durchaus, dass diese Idee Sinn machte, allerdings nur aus einem rein menschlichen Blickwinkel. Ich hoffe bloß, die Yuuzhan Vong sehen das genauso.
Jacen legte die Hände um das Steuer und fuhr die Triebwerke wieder hoch. Er hielt den Schub bei null, gab jedoch ein wenig Energie auf die Repulsoren. Ein wenig Ruder und ein leichtes Nachgeben des gebremsten Schubs, und das Skipray-Kanonenboot Courage trat in die Atmosphäre ein. Der Raumer bockte zuerst, doch Jacen ließ die Hände nicht von den Kontrollen. Er warf Luke einen Blick zu, um zu sehen, ob seine Handhabung des Schiffs seinem Onkel zusagte.
Luke nickte ihm kurz zu und blickte wieder auf einen Monitor, der die Navigationsdaten anzeigte. »Wir sind noch zehntausend Kilometer von der ExGal-Einrichtung entfernt. Gegenwärtiger Kurs 33 Strich 30 bei langsamem Sinkflug.«
»Verstanden. Ich wollte uns über die Berge bringen, ehe ich nach backbord ausschere.«
»Guter Plan.« Luke schloss die Augen und begann sehr langsam zu atmen. »Im Moment ist alles in Ordnung.«
»Danke.« Jacen schnippte gegen einen Schalter und kehrte den Schub um, dann erhöhte er die Energiezufuhr. Die Fluggeschwindigkeit sank und mit ihr auch das Kanonenboot. Es sackte nicht so rasch ab wie ein kontrolliertes Objekt, aber gerade schnell genug, um den Anschein zu erwecken, es handelte sich um einen Meteoriten, der sich in die Atmosphäre brannte.
Jacen brachte das Schiff immer weiter nach unten, bis er über dem Zentrum des nördlichen Kontinents unter das Höhenniveau eines Gebirges im Osten fiel. Als die Berge ihn abschirmten, gab er Energie auf die Maschinen und drosselte die Geschwindigkeit. Dann lenkte er das Kanonenboot ganz bis zur Oberfläche und würgte den Schub ab. Wieder legte er den Schalter um und wechselte auf Vorwärtsantrieb. Dann griff er in die Macht hinaus und erkundete das Zielgebiet nach Lebenszeichen.
Er fand jede Menge, und die meisten lagen innerhalb der Grenzen dessen, was er zu finden erwartet hatte. Es gab äußerst grelle Wahrnehmungen, beinah wie nicht zueinander passende Farben, und er wich sofort in eine andere Richtung aus. Er flog das Schiff nach Norden, schoss durch eine Lücke zwischen den Bergen und steuerte die ExGal-Station an. Er landete den Raumer nordöstlich von den Antennen auf dem Kommunikationsturm der Anlage, schaltete die Triebwerke aus und befreite sich aus dem Sicherheitsgeschirr.
»Wir sind da.«
Luke öffnete langsam die Augen und nickte. »Das sind wir. Du hast sicher die Quellen der Macht da draußen bemerkt, nicht wahr?«
»Ich habe etwas gespürt, das sich für mich nicht richtig angefühlt hat. Was, glaubst du, war das?«
»Ich weiß es nicht. Intelligente Lebensformen. Eindeutig unter Stress. Vielleicht sogar krank. Sie scheinen ausgelaugt. Irgendwie fiebrig. Was ich allerdings weiß, ist, dass ich sie vor einigen Wochen noch nicht gespürt habe.«
Jacen hob den Kopf. »Fühlt sich Mara manchmal für dich so an?«
Lukes rascher Atemzug ließ darauf schließen, dass ihm die Frage einen Stich versetzte. »Nein, so nicht, aber Mara ist stark. Wenn es dieselbe Krankheit ist, kann es sein, dass die Wesen hier bereits das Endstadium von Maras Leiden erreicht haben, aber das können wir unmöglich mit Sicherheit sagen.«
Der jüngere Jedi verließ als Erster die Kanzel. Er legte sorgfältig einen Gürtel an, an dem sein Lichtschwert, eine Tasche, die eine Atemmaske enthielt, eine Feldflasche mit Wasser und ein Blaster hingen. Sein Onkel folgte ihm, nahm einen ähnlichen Gürtel aus dem Ausrüstungsspind des Kanonenboots und reichte Jacen eine Schutzbrille.
Jacen runzelte die Stirn. »Wozu soll die gut sein?«
»Erinnerst du dich an Maras Schilderung ihres Zweikampfs mit Carr? Ich habe keine Ahnung, ob die Amphistäbe der Yuuzhan Vong Gift verspritzen können, um ihren Gegner zu blenden, oder ob sie andere Waffen besitzen, die denselben Zweck erfüllen. Aber da wir sie in der Macht
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