Das Erbe der Jedi-Ritter 02 - Die schwarze Flut
grünen Energieklinge vorbei. Dann zog er Jacen den Amphistab quer über den Rücken. Einer der Dämpfer seines Kampfanzugs verhinderte größere Schäden, doch die Wucht des Schlages ließ ihn trotzdem nach vorne stolpern. Er sank auf ein Knie, wirbelte herum und hob das Lichtschwert, um den nächsten Hieb zu parieren.
Die Klinge fing den Schlag auch wirklich ab, erzielte jedoch nicht ganz die Wirkung, die Jacen erwartet hatte. Meine Parade hätte dreißig Zentimeter von diesem Stab abtrennen müssen! Der junge Mann kam wieder auf die Beine, wehrte einen weiteren Angriff nach links unten ab, drehte die Handgelenke und führte einen Schlag, der den Yuuzhan Vong eigentlich von der rechten Hüfte bis zur linken Schulter hätte spalten müssen.
Doch stattdessen sprühten Funken, und Rauch stieg von der Rüstung des Fremden auf. Der Krieger stolperte einen oder zwei Schritte zurück, drang aber sofort wieder mit seinem Amphistab vor. Jacen schlug die Attacke zurück und zielte anschließend auf das rechte Handgelenk des Yuuzhan Vong. Wieder Funken und Rauch, die diesmal von einem knisternden Geräusch begleitet wurden, doch die Hand ließ sich nicht abtrennen.
Jacen riss die grüne Klinge überrascht zu einem erneuten Angriff auf denselben Arm hoch, aber der Yuuzhan Vong hatte ihn bereits weit zurückgenommen. Jacen konnte seine Attacke in einen Hieb nach dem Bauch des Kriegers umwandeln, doch da holte der Yuuzhan Vong mit der linken Faust aus und traf den jungen Mann am Hals.
Der mächtige Schlag ließ Jacen straucheln und zurückweichen. Wenn er nicht gegen eine Villip-Pflanze geprallt wäre, die ihn aufhielt, wäre er gewiss ins Wasser gefallen. Er schüttelte den Kopf, um wieder klar sehen zu können, und duckte sich, als der Yuuzhan Vong zu einem mächtigen Tritt ansetzte. Der Tritt ging fehl, brachte aber einen der Villips zur Explosion und übergoss den Jungen mit einer kompakten, zähen Brühe, die ihm in den Augen und in Mund und Nase brannte. Jacen ging hustend und würgend hinter der Villip-Pflanze in Deckung und wechselte sofort zur nächsten. Er spritzte sich eine Hand voll Wasser ins Gesicht, um die zähe Masse abzuwaschen, wich nach links aus und führte zwei kurze Schläge gegen den Yuuzhan Vong. Die Hiebe hielten seinen Gegner einen Moment lang auf, doch Jacen konnte im Licht der Laserklinge erkennen, dass die Furche, die er in die Rüstung des Yuuzhan Vong getrieben hatte, sich in kaum mehr als eine leicht verfärbte Narbe verwandelt hatte.
Ihre Rüstungen werden nicht nur gezüchtet, sie bleiben sogar lebendig.
Der Yuuzhan Vong hob den Amphistab und ließ ihn in einem vernichtenden Schlag herabsausen, der auf Jacens Kopf zielte. Der Jedi riss sein Lichtschwert hoch, um den Hieb abzuwehren, doch der Amphistab erschlaffte plötzlich und wickelte sich wie eine Peitsche um sein rechtes Handgelenk. Ein kurzer Ruck zog Jacen nach vorne, ließ ihn das Gleichgewicht verlieren und gegen das rechte Knie des Yuuzhan Vong prallen. Das Knie traf ihn in den Unterleib und warf ihn um.
Jacen spürte, wie sich der an einen Schraubstock erinnernde Griff des Yuuzhan Vong um seinen Hals schloss, im nächsten Moment wurde sein Kopf unter das dickflüssige Wasser gedrückt. Das Wasser begann rings um sein Lichtschwert zu brodeln, doch die Peitsche hielt seinen Waffenarm so in ihrer Gewalt, dass er keinen weiteren Schlag landen konnte.
Der junge Mann verdrängte die aufsteigende Panik und sammelte unverzüglich seine Machtkräfte. Er griff hinaus, um den Yuuzhan Vong loszuwerden – so wie er es schon unzählige Male mit seinen Geschwistern oder Gefährten getan hatte, wenn sie an der Akademie herumalberten. Doch er erkannte den Irrtum seines Vorgehens in demselben Augenblick, als der Mangel an Sauerstoff in seinen Lungen zu brennen begann.
Ich kann den Yuuzhan Vong in der Macht nicht finden. Also kann ich nichts gegen ihn ausrichten.
Als Jacen den ersten Schwall Wasser einatmete, ging ihm auf, dass er die Macht einsetzen konnte, um sich selbst aus dem Wasser zu ziehen. Doch die Konzentration, die erforderlich war, um diesen Plan durchzuführen, erstarb mit seinem Körper, während er hustete und ihm die Luft wegblieb. Der letzte Atemzug in seiner Lunge entwich gurgelnd, sein Körper versuchte unwillkürlich, Luft zu schöpfen, sog aber nur neues Wasser ein, das weitere erstickte Hustenanfälle auslöste.
O nein, dachte Jacen, als die Welt in Schwärze versank, das war keine Vision. Auch kein Traum, sondern ein
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